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1335 - Die Verlorenen Geschenke der Hesperiden

Titel: 1335 - Die Verlorenen Geschenke der Hesperiden
Autoren: Unbekannt
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musterte und sogar Antwort gab.
    „Zum Sockelpalast, Ingenieur!" Er erkannte Yfilüms Tätigkeit an dessen Kleidung.
    Yfilüm wollte noch etwas sagen, aber da hatte sich der andere seiner Umklammerung bereits entzogen. Die Menge riß ihn mit, und er entschwand den Blicken des Ingenieurs.
    Yfilüm kämpfte mit seinem Gleichgewicht. Das Wogen und Schieben der Menge machte ihn nervös, die vorbeigleitenden Leiber und Köpfe ließen ihn schwindeln. Er entdeckte die Haltestange neben sich, die das Ende der Gleittreppe markierte, und hielt sich krampfhaft daran fest.
    Was wollten die Blues alle am oder im Sockelpalast? Hofften sie, dort die Erfüllung ihrer Sehnsucht zu finden?
    Er stand etwa eine halbe Stunde an der Stelle, und in dieser Zeit war Pahl am Himmel emporgewandert und leuchtete zwischen den Gebäuden herein zu ihm. Er wandte den Kopf ein wenig zur Seite und ließ sich den vorderen Teil bescheinen, während das starre Augenpaar am Hinterkopf in unendliche Fernen zu blicken schien.
    Yfilüm begann zu träumen, und diesmal war sein Traum so intensiv, daß er nichts mehr von seiner Umgebung wahrnahm. Er besaß nicht einmal mehr das Bewußtsein, daß er sich im Freien aufhielt. Die Sehnsucht in seinem Innern schwappte über und entrückte ihn, und endlich begann sie sich zu konkretisieren. Der Blue erkannte plötzlich, wonach er sich sehnte und was für ihn wichtig war.
    Und er verstand. Ja, er verstand richtig, was sein Traum ihm eingab. Er antwortete auf gestellte Fragen und legte den Kopf schief, um zu einer ganz bestimmten Stelle des orangeroten Himmels zu blicken. Dort entstand irgendwo eine hellgelbe Stelle und wuchs langsam an. Sie zerlegte sich in viele kleine Teile, es wurden Tausende von gelben Punkten daraus.
    „Ich wünsche mir, für immer so glücklich zu sein, wie ich es noch nie war", zirpte er zaghaft, und nach einer kurzen Phase atemlosen Lauschens fuhr er fort: „O ja, jetzt weiß ich, daß mein Wunsch in Erfüllung gehen wird!"
    Als seien seine träumerisch gesprochenen Worten ein Signal gewesen, strömte plötzlich Wissen auf ihn über. Er begann schrill und ungestüm zu lachen, weil er plötzlich wußte, daß es sinnlos war, wenn sie alle zum Sockelpalast rannten. Sie konnten weder etwas beschleunigen noch etwas ändern. Sie hätten genauso gut daheim bleiben können, im Flauschfederkissen oder vor dem Televisor oder der Holoprojektion aus dem Informationszentrum des Planeten.
    Ort und Zeit spielten keine Rolle.
    Hauptsache war, daß Apas zu den glücklichen Welten zählte.
    Irgendwo in Yfilüm begann eine Alarmsirene zu schrillen. Sie riß ihn aus seinem Traum und ließ ihn die Umgebung wahrnehmen. Er fand sich allein auf der Straße. In seinem Gesichtsfeld hielt sich kein einziger Artgenosse mehr auf.
    „Wartet auf mich", murmelte er verwirrt. Dann fiel ihm sein Traum wieder ein, und er ließ die Haltestange los und trat in die Mitte der leeren Straße. Er breitete die Arme aus und beugte den Oberkörper zurück.
    „Hier bin ich", rief er. „Jetzt kannst du kommen. Ich warte auf dich!"
    Und so außergewöhnlich und gefährlich es war, Yfilüm vernahm die Antwort und freute sich über sie. Er sah keine Notwendigkeit, zu einer der öffentlichen Sprechstellen zu gehen und die planetare Verteidigung zu verständigen, die in den Zeiten des Sothos Tyg Ian unter ständiger Alarmbereitschaft stand. Er lachte nur, und seine Augen glitzerten erwartungsvoll.
    „Gleich komme ich zu dir", sagte eine Mentalstimme in ihm. „Ich habe dich fast schon erreicht. Ich bringe dir all das Wissen, das ich besitze!"
    Fast gleichzeitig war es in ihm gegenwärtig, ein winziger Teil eines gewaltigen Wissens, ein Bruchstück nur, mit dem er nicht viel anfangen konnte.
    Aber es war da, und es ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Und die Mentalstimme fuhr fort, auf ihn einzureden.
    „Ich bin eines der vielen Geschenke, das der Ewige Krieger Pelyfor im Lauf der Jahrtausende und mit Unterstützung der Pterus für sich genommen hat, um ein Lager für Sonderzwecke zu besitzen. Ich gehöre zu der Million Geschenken, die als verschollen gelten und dennoch existieren.
    Nimm mich!"
    Yfilüm, der Apaso, streckte die Arme aus und nahm.
     
    *
     
    Als untergeordnetes Mitglied des Technikrats aller Ingenieure von Kohnla hatte sich Yfilüm einige Zeit lang mit den Eigenheiten des stygischen Netzes auseinandergesetzt und die Parallelen zum psionischen Netzwerk in den Galaxien der ESTARTU und um sie herum gezogen, wo sogenannte
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