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1334 - Der Zweck heiligt die Mittel

Titel: 1334 - Der Zweck heiligt die Mittel
Autoren: Unbekannt
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die Begriffe der Kartanin bewegte sich der Pterus mit der Langsamkeit einer Schnecke. Sie trieb ihn respektlos zur Eile an. Das Verhör mußte ihrer Schätzung nach jetzt bei Stufe fünf angelangt sein. Lange würde Captain Ahab die Qualen nicht mehr durchstehen können, und wenn er erst einmal auspackte ...
    Sie durfte nicht an die Folgen denken.
    Sie überholte den Oberinspekteur und betrat noch vor ihm den Korridor der OSFAR, sprang in den wieder funktionierenden Antigravlift und schwebte hinauf zum oberen Deck.
    Von weitem schon sah sie das grüne Lichtbündel, das von dem Roboterkubus abgestrahlt wurde.
    Sie begann zu laufen.
     
    6.
     
    „Nun? Hast du es dir überlegt, Ahab?"
    Windaji Kutisha stand dicht neben dem Strahlenbündel in der Kabine und betrachtete seine Gefangenen mit zuversichtlicher Überlegenheit. Er kaute noch an seinem letzten Bissen.
    Ahab und Gucky schwiegen verstockt. Sie hatten genug damit zu tun, die unerträglich werdenden Schmerzen zu bekämpfen. Da blieb keine Reserve mehr, überflüssige Gespräche zu führen.
    „Dann Stufe fünf!"
    Die Steigerung war kaum zu spüren, aber sie war da. Gucky hegte den Verdacht, daß Stufe fünf nur eine psychologische Steigerung bedeutete, denn eine rein energetische konnte bereits lebensgefährlich sein. Ein zu früher Tod für die Gemarterten aber brachte nichts.
    Sein Verdacht schien sich zu bestätigen, denn der Jäger ließ sich mit der nächsten Stufe ungewöhnlich viel Zeit. Zuerst redete er dem Captain noch einmal gut zu, dann begann er mit massiven Drohungen und versteckten Lockungen. Er verstieg sich sogar dazu, dem Springer im Fall eines offenen Geständnisses Straffreiheit zu versprechen.
    Dann fiel ihm etwas Neues ein. Er deutete auf Gucky.
    „Du liebst doch dein Maskottchen, Ahab. Du hast es doch stets bei dir, und es soll dir Glück bringen." Seine Stimme wurde merklich drohender. „Wenn du dich weiterhin weigerst, mir den Stützpunkt der GOI zu verraten, werde ich deine geliebte Bordmaus vor deinen Augen langsam zerstrahlen." Er hob die Waffe und richtete sie auf Gucky, der nun doch einen ordentlichen Schreck bekam. „Nun, was sagst du zu meinem Vorschlag?"
    Captain Ahab unterbrach sein Schweigen.
    „Das wirst du nicht wagen, Jäger, denn dann würdest du überhaupt nichts erfahren.
    Richtet sich dein Zorn immer gegen Unschuldige und Wehrlose? Ein Zeichen der Schwäche, Jäger."
    „Unsinn! Nur ein Mittel, dich zur Vernunft zu bringen." Der Lauf seiner Waffe war noch immer auf den Mausbiber gerichtet. „Mach endlich den Mund auf und sprich von dem, was ich wissen möchte. Ich zähle bis vier..."
    Auf dem Korridor waren eilige Schritte, die sich schnell näherten. Der Jäger ließ den Strahler sinken. Sichtlich ungehalten trat er einen Schritt zurück, um sich zu vergewissern, wer ihn da zu stören wagte.
    Von ihren Plätzen her erkannten die Gefolterten eine Kartanin.
    Zu ihrer Verblüffung legte sich der Unmut des Jägers bei ihrem Anblick. Fast schien er seine Gefangenen zu vergessen.
    „Sei begrüßt, Guang", empfing er sie mit einem Anflug von Freundlichkeit. „Sicher möchtest du Zeuge einer interessanten Vorstellung werden. Ahab ist hart im Nehmen. Er hat noch keine vernünftige Antwort gegeben. Doch das wird sich bald ändern."
    Die Kartanin folgte dem Jäger in die Kabine. So wie auch er vermied sie es, in den Bereich des grünen Lichtbündels zu geraten.
    Sie blickte Captain Ahab ausdruckslos an, ehe sie den Mausbiber studierte. Das mußte der potentielle Mutant sein, den sie nicht hatte richtig espern können.
    „Wer ist das?" fragte sie den Jäger.
    „Eine Art Haustier, Ahabs Maskottchen. Ich werde es töten, wenn er nicht spricht."
    Sie spielte scheinbar achtlos mit ihrer Handtasche.
    „Würdest du mir Gelegenheit geben, mit Ahab allein zu reden? Ich bin sicher, dabei etwas zu erreichen. Wenn es mir nicht gelingt, kannst du das Verhör mit deinen Methoden fortsetzen."
    Captain Ahab verspürte steigendes Unbehagen. Es wurde zu offensichtlich, daß zwischen seiner Partnerin Guang-Da-G'ahd und dem Jäger ein gewisses Vertrauensverhältnis vorhanden sein mußte. Anders konnte auch ihr plötzliches Erscheinen und das Verhalten des Jägers ihr gegenüber nicht erklärt werden.
    Sein Verdacht bestätigte sich mit Windaji Kutishas Antwort.
    „Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Guang. Nur dir habe ich zu verdanken, daß mir der Springer in die Falle ging. Du hast mich rechtzeitig informiert. Aber ich weiß nicht, ob ich
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