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1333 - Mordgelüste

1333 - Mordgelüste

Titel: 1333 - Mordgelüste
Autoren: Jason Dark
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Weg mit der Lampe frei. Er schwenkte die Leuchte von einer Seite zur anderen. Der Schein huschte mal an der rechten und mal an der linken Wand entlang, bis er eine Tür erreichte, die so grau aussah wie die Haut eines Wals.
    Sie war geschlossen und bestand aus Metall. Suko neigte sein Ohr dagegen.
    Er hörte nichts.
    Aber er konnte einen Hebel bewegen und die Tür aufziehen. Das tat er auch. Ein leises Schwappen erklang. Wenig später war der Weg frei, der ins Leere führte. Ein dunkles Nichts breitete sich hinter der Tür aus. Man konnte es auch als einen leeren Raum ansehen.
    Auch der Strahl der Lampe riss keinen Gegenstand aus der Dunkelheit. Suko sah nur die nackten Betonwände.
    Er zog sich zurück, denn es gab noch eine zweite Tür. Sie lag der ersten schräg gegenüber.
    Suko verhielt sich gleich.
    Das Lauschen am Stahl – und diesmal zuckte er zusammen. Er hatte etwas gehört. Wenn ihn nicht alles täuschte, waren es Stimmen. Mit dem zweiten Blick stellte er fest, dass die Tür nicht verriegelt war. Sie ließ sich normal öffnen.
    Genau das tat er…
    ***
    Es war ein Bild, das Glenda Perkins nicht glauben wollte und das sie die verletzte Shao zunächst vergessen ließ.
    Gregg Fulton musste sich in der Küche aufgehalten haben. Dort hatte er genau das gefunden, was er wollte, und er hielt das Messer mit der blutigen Klinge noch in der Hand.
    Er war nicht mehr er selbst. Das erkannte Glenda auf den ersten Blick. Er war zu einer männlichen Furie geworden oder zu einem Amokläufer, der alles hinter sich lassen wollte. Sie wunderte sich noch darüber, dass vor seinen Lippen kein Schaum sprühte, als er auf sie zurannte. Er hatte sie zudem sofort als Ziel erkannt.
    Zum Glück hatte sich Glenda schon hingesetzt. So befand sie sich in einer etwas besseren Person dem Angreifer gegenüber, der als Hindernis zwischen sich und Glenda den Tisch sah, den er zunächst überwinden musste. An seiner Absicht bestand kein Zweifel.
    Er wollte töten. Aber nicht er selbst hatte sich auf diese Bahn geschickt, sondern ein anderer, und gegen dessen Willen kam er nicht an.
    Shao war zur Seite getaumelt und zu Boden gesunken. Sie saß zusammengekrümmt und lehnte an der Wand. Das bekam Glenda noch durch einen Seitenblick mit, dann musste sie sich auf den Angreifer konzentrieren.
    Sie hörte ihn keuchen und auch schreien. Die Augen waren verdreht.
    Gregg Fulton sprang auf den niedrigen Couchtisch vor ihr. Er war zu einem Monster mit blutiger Messerklinge geworden, mit der er schräg auf Glenda zielte.
    Einen Moment später warf er sich ihr entgegen!
    Die blutbefleckte Klinge fuhr nach unten und war bereit, Glenda aufzuschlitzen.
    Glenda schnellte sich zur Seite. Sie begriff kaum, dass sie so reagiert hatte. Bestimmt war ihre Aktion durch den Überlebenswillen gelenkt worden, und sie hatte dabei genau den richtigen Moment abgepasst. Fulton kam auch nicht mehr dazu, die Haltung seiner Messerhand zu korrigieren, er stieß die Klinge tief in das Ziel hinein. Nur nicht in den Körper der Frau, sondern in das Polster der Rückenlehne.
    Gregg Fulton hatte die Wucht nicht stoppen können. Dem Aufprall hielt die Couch nicht stand. Sie kippte nach hinten und geriet auch nicht mehr ins Gleichgewicht.
    Nicht nur die Couch fiel um. Mit Gregg Fulton passierte das Gleiche. Er streckte noch seinen linken Arm aus, um den Aufprall etwas zu mildern, ändern allerdings konnte er nichts.
    Glenda Perkins war nicht mitgefallen. Sie hatte sich rechtzeitig genug zur Seite bewegt, aber sie wusste auch, dass der Gegner nicht erledigt war.
    Und er sprang wieder hoch. Schreiend und wütend fuhr er herum. Das Messer hielt er noch immer fest. Über die Couch hinweg stach er nach Glenda, die zurückwich. Der Stich hätte sie sowieso nicht getroffen. Gregg Fulton hatte nur eine Finte gesetzt.
    Er sprang auf den Rand der umgekippten Couch. In seinen Augen flackerte es. Sein Ziel war nach wie vor Glenda, die verzweifelt nach einem Gegenstand suchte, mit dem sie sich wehren konnte.
    Es gab keinen. Die Kristallvase lag zu weit weg, und der Killer war bereits zu nah.
    »Ich hole dich! Ich kriege dich! Ich zerschneide dich…«
    Drohungen, die Glenda zwar hörte, aber auch überhörte. Ihre Angst war schon stark genug, und nach einem weiteren Schrei flog Gregg Fulton auf sie zu.
    Glenda riss ein Kissen hoch.
    Im buchstäblich letzten Augenblick war ihr dieser Gedanke gekommen. Sie hatte es mal in einem Film gesehen. Da zumindest hatte es geklappt.
    Und hier?
    Ja, auch
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