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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen
Autoren: Unbekannt
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Amuletthülle hineinschauen."
    Aus den Tonträgern der eingeschalteten Funkanlage dröhnten die Stimmen der Traav-Befehlshaber. Sie rückten konzentrisch auf den Schleusenbunker zu. Nur das Kommando unter dem Terraschiff kam nicht aus seinen Deckungen hervor.
    Plötzlich gellten Schreie aus vielen Kehlen auf. Tostan wandte sich um. Auf den Bildschirmen der Hangarerfassung schienen Blitze zu wabern. Sie entstanden unter der bodenseitigen Rumpfwölbung des TSUNAMI-Raumers und verdichteten sich zu einer weißlich wabernden Energiefront, die unaufhaltsam nach außen drängte.
    Die unter dem Rumpf wartenden Traav wurden von der Energieflut davongeschleudert.
    Posy schrie ebenfalls. Tostan dagegen meinte gelassen: „Das ist die untere Polabwehr. Sie reagiert auf unautorisiert näherkommende Fremdkörper. Die Traav sind welche."
    „Sind sie getötet worden?" wollte Posy wissen.
    „Unsinn! Nicht wenn sie Panzer und Schutzschirme tragen. Aber bewußtlos sind sie zweifellos. Gürkchen, jetzt entscheidet sich unser Schicksal. Mein Schiff hat schon reagiert. Wir sind geortet worden."
    Ratber Tostan klappte die Außenhülle des großen Amuletts auf. Programmtasten, Druckschalter und ein Minibildschirm erschienen. Davor aber klebte eine dünne, einfach gefaltete Kunststoff-Folie.
    Tostan zog sie heraus und glättete sie.
    „Ich habe mir einen Brief geschrieben", meinte er mit gekünstelter Ruhe. Posy bemerkte seine bebenden Hände. „Ich war wieder einmal ziemlich gut", lobte sich der Terraner selbst. „Klar, daß ich damals schon daran gedacht hatte, hier könnte allerlei versagen.
    Also - was habe ich jetzt zu tun?"
    Posy schaltete ebenfalls seinen HÜ-Schirm ab und flog auf die Schulter des Freundes.
    So konnte er die kleinen Schriftzeichen lesen.
    Der Wortlaut war kurz.
    „Tostan an Tostan für den Notfall. Höchste Eile geboten. Heimliche Programmierung kostete zu viel Zeit. Verlasse mit Posy das Schiff. Traav haben letzte Trinkwasser- und Nahrungsmittelreserven entfernt. Bei vermutlicher Strangeness-Katastrophe droht Hungertod. Schlag mich mit Sonderausrüstung und TSS aus Geheimversteck zu den Mamositu durch. Dort Freunde. Nach Abklingen des Konstante-Schocks Rückkehr zum Schiff. Es ist startklar. Schäden heimlich repariert. Das Mammon-Amulett wirst du nie ablegen. Ich zerstöre vor der Flucht die Öffnungs-Schaltungen der inneren Schleusentore und entlüfte den Gesamthangar. In einen Bunker gehen. Ganz wichtig! Wenn Amulett-Positronik funktioniert, lediglich Programm-Abgabeschalter drücken. Wenn ausgefallen, per Sprechfunk oder USO-Morsetext DOC HOLIDAY geben. Maßnahmen des Schiffscomputers abwarten. Für alle Fälle programmiert. Spricht er nicht an, Triebwerkswulst überfliegen. Reparaturschacht ,14-Umlenkschub’ manuell öffnen. Dort weitere schriftliche Anweisungen. Sonst auf Maßnahmen Haupt-Zentralgehirn vertrauen.
    Schluß, die Traav kommen. Muß verschwinden. Tostan grüßte Tostan."
    Der Terraner schaute auf. Vor dem Panzerglas seines Helms gewahrte er Posys Gesicht.
    Der Bunker wurde leicht erschüttert. Auf den Bildschirmen lohte weiße Glut. Die Traav hatten das Feuer eröffnet.
    „Phantastisch, großer Freund", meinte Posy mit unterdrücktem Jubel. „Funktioniert das auch?"
    „Wir müssen im Schiff eine Taschenspieler-Meisterleistung vollbracht haben.
    Wahrscheinlich hatten wir fünfzehn Jahre lang Zeit und gingen ganz behutsam vor.
    Jemand wollte uns startunfähig sehen. Wir hatten irgendwann schwere Wirkungstreffer einstecken müssen."
    Die Panzerwandungen des Bunkers verfärbten sich dunkelrot. Die Traav feuerten gezielt auf drei Punkte.
    „Wenn nichts mehr klappt, werde ich mich meiner Haut wehren", versprach Tostan in einem Tonfall, der Posy Schauer über den Gurkenkörper jagte. „Warum lassen mich die Leute nicht in Ruhe? Was habe ich ihnen getan? - Ich schalte!"
    Tostan drückte auf den rotleuchtenden Impulsgeber. Einige Sekunden lang geschah überhaupt nichts. Dann spürten sie, wie unter ihren Füßen der stählerne Hangarboden zu erbeben begann.
    Aus den Flanken des Kugelschiffs fuhren stählerne Kuppeln aus. Hervorzuckende Strahlbahnen verdichteten sich in Gedankenschnelle zu einem geschlossenen, tiefgrün leuchtenden Vorhang aus hochverdichteter Energie. Das Bodenbeben wurde noch stärker.
    „Alle Kraftwerke laufen!" schrie Tostan außer sich. „Gürkchen, sie werden von der Zentral-Hauptpositronik mit Katastrophenschaltung hochgejubelt."
    Die draußen stehenden Traav zogen sich
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