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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle
Autoren: Larry Brent
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habe...«
     
    *
     
    Die Amsterdamer Polizei brauchte etwa
fünfundzwanzig Minuten, um am Tatort einzutreffen.
    Alle routinemäßigen Untersuchungen und
Verhöre wurden sofort vorgenommen.
    Kommissar Laasen leitete die Aktion.
    Verhältnismäßig leicht war es, alle Fragen
der Identität der auf rätselhafte Weise Verschwundenen zu klären. Anja Radsuums
Handtasche lag noch auf ihrem Platz. Darin befanden sich Ausweispapiere,
Führerschein und Autoschlüssel. Sie gehörten zu einem knallroten Morris
Minicooper, der verwaist auf dem Parkplatz neben der Diskothek stand. Zwei
Polizeibeamte durchsuchten den Wagen, ohne jedoch etwas Verdächtiges zu finden,
was eventuell Aufschluß über das Schicksal der Besitzerin hätte geben können.
    All diesen Dingen voran ging jedoch eine
aufmerksame Überprüfung der Gegend, wo es zwischen Anja Radsuum und ihrem
geheimnisvollen Feind offensichtlich zu einem Handgemenge gekommen war.
    Die Fetzen ihrer Bluse und Hose wurden
sichergestellt, der Boden nach weiteren Spuren untersucht.
    »Ich fürchte, diese Fährten sind unbrauchbar,
Kommissar«, ließ sich einer der Begleiter Laasens vernehmen. »Der ganze Boden
ist aufgewühlt, aber nicht eine einzige Fußspur ergibt einen klaren Abdruck .«
    »Dann suchen wir weiter. Vielleicht finden
wir doch etwas .«
    Das Auftauchen der Polizei veranlaßte einen
Großteil der Diskothekenbesucher, sich draußen neugierig zu versammeln, um
eventuell aus erster Hand etwas über jenes Mädchen zu erfahren, an das sich der
eine oder andere vielleicht noch erinnerte.
    Verdächtige Beobachtungen außerhalb des
Hauses hatte niemand gemacht. Auch das kam heraus. In diesem Fall gab es nur
zwei Zeugen, das waren Haan Bersebrink und Will Hoog. Nach Ende seiner Arbeit
führte Kommissar Laasen noch ein abschließendes Gespräch mit dem
Diskothekenbesitzer. »Haben Sie das Mädchen schon öfter in Ihrem Haus gesehen ?«
    »Die Frage kann ich Ihnen nicht klar
beantworten, wie Sie’s vielleicht gern hätten, Kommissar. Durch Herrn
Bersebrink weiß ich, daß Fräulein Radsuum des öfteren hier verkehrte. Aber bei
sechs- bis siebenhundert Gästen pro Tag ist es schwer, sich jedes einzelne
Gesicht zu merken .«
    Lars Laasen nickte. »Das verstehe ich schon,
aber ist Ihnen in der letzten Zeit möglicherweise hier in unmittelbarer
Umgebung Ihrer Diskothek etwas aufgefallen, dem Sie zunächst keine besondere
Bedeutung beigemessen haben .«
    »Was meinen Sie damit, Kommissar ?«
    »Nun - vielleicht haben Sie in der letzten
Zeit hin und wieder jemand bemerkt, der sich in der Nähe Ihres Hauses aufhielt
oder Ihre ankommenden und weggehenden Gäste beobachtet hat .«
    »Mir persönlich ist so etwas nicht
aufgefallen. Aber vielleicht fragen Sie die Stammgäste, die regelmäßig hier
sind, selbst nach derartigen Eindrücken ...«
    »Das ist eine gute Idee, Herr Hoog...«
    Es gab einige Stammgäste, die Will Hoog sogar
mit Namen bezeichnen konnte und mit denen er an der Bar schon manchen Drink zu
sich genommen hatte.
    Doch keiner hatte in der letzten Zeit etwas
Verdächtiges bemerkt.
    Für Laasen und seine Begleiter blieb als
Fazit zunächst nur das eine, davon auszugehen, daß Anja Radsuum, nachdem sie
ihren Schwächeanfall überwunden hatte, von der Bank aufstand und einen kleinen
Spaziergang über die Wiese machte. Dabei mußte sie ihrem Entführer oder Mörder
direkt in die Arme gelaufen sein. Alles deutete darauf hin, daß jemand mit
außergewöhnlicher Kraft ihr begegnet war, der es schaffte, sie über die Hecke
zu ziehen, wo ihre Kleidung zerriß.
    Trotz eingehender Untersuchung ließ Laasen es
sich nicht nehmen, zuletzt noch mal an den Ort des Zwischenfalls
zurückzukehren.
    »Wenn er sich die Mühe gemacht hat, sein
Opfer mitzuschleppen«, murmelte er, »wird er wohl kaum zu Fuß gekommen sein.
Mhm - die Geschichte hat eine ganze Menge Haken .«
    Er ließ den Blick in die Runde schweifen.
    Von der Höhe der Hecke aus konnte er das
Anwesen Will Hoogs überblicken. Selbst wenn Anja Radsuum gellend um Hilfe
geschrien hatte, war bei dem Lärm im Innern der Diskothek einfach nichts zu
hören gewesen.
    »Aber vielleicht hat sonst jemand etwas
bemerkt«, fügte er gedankenversunken hinzu. »Vielleicht sollten wir mal in der
Mühle des alten de Boer nachfragen. Der hat seine Augen und Ohren doch überall .«
    Sein Assistent blickte erstaunt auf. »Sie
wollen wirklich jetzt noch zu de Boer gehen, Kommissar ?«
    »Ja. Weshalb nicht?«
    »Ich verspreche mir nichts davon. Sie
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