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133 - Dämonenerbe

133 - Dämonenerbe

Titel: 133 - Dämonenerbe
Autoren: Dämonenkiller
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alle drei Monate ein Opfer zu holen."
    Ich wußte über Vampire genügend Bescheid.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Rebecca."
    „Das tue ich auch nicht", meinte sie. „Ich will es dir nur erklären. Meine Opfer suche ich mir gewissenhaft aus. Ich nehme nicht den erstbesten. Sobald ich spüre, daß ich wieder Blut benötige, sehe ich mich genau um und wähle mir einen Mann aus, der irgend etwas Grauenhaftes getan hat. Alle meine. Opfer waren Verbrecher - Mörder…
    „Weshalb greifst du gerade auf Verbrecher zurück?" fragte ich überrascht.
    Rebecca hob die Schultern. „Deine Schwester hält es für Schwäche. Aber mir widerstrebt es einfach, einen unschuldigen Menschen als Opfer zu wählen. Ich brauche aber Blut. Deshalb bin ich dazu übergegangen, mir Opfer unter Mördern zu suchen, die sonst ohne Strafe davongekommen wären."
    Etwas Ähnliches hatte ich nie zuvor gehört. Üblicherweise handelten Vampire ganz anders. Sie kümmerten sich überhaupt nicht um ihre Opfer - meist schlugen sie ganz wahllos zu. Rebecca war tatsächlich eine Außenseiterin innerhalb der Schwarzen Familie.
    „Und wie findest du deine Opfer? Ein Mörder wird doch kaum herumlaufen und überall erzählen, daß er irgend jemanden umgebracht hat."
    „Richtig", sagte Rebecca lächelnd. „Ich bin zwar magisch nicht begabt, aber ich habe die Fähigkeit zu spüren, ob ein Mensch etwas in den Augen der Menschen Böses getan hat. Mörder haben für mich eine unverkennbare Ausstrahlung. So wie ich sofort weiß, ob jemand ein Dämon ist, kann ich auch augenblicklich feststellen ob er ein Mörder ist."
    „Von so einer Fähigkeit habe ich nie zuvor etwas gehört", meinte ich.
    „Ich auch nicht", sagte Rebecca. „Oft schon habe ich mir darüber Gedanken gemacht und auch eine Erklärung dafür gefunden."
    „Und die ist?"
    „Sobald jemand ganz bewußt plant, einen Menschen zu töten, geht mit ihm eine Veränderung vor. Sobald er seine Tat vollbracht hat, wechselt etwas von seinem Opfer auf den Mörder über. Und diese Ausstrahlung spüre ich."
    „Das hört sich ganz plausibel an", sagte ich. „Und wie gehst du dann vor, wenn du einen Mörder gefunden hast?"
    „Ich habe eine ganze Liste solcher Mörder. Es ist für mich ziemlich leicht, ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Sobald ich ihren Namen erfahren habe, können sie mir nicht mehr entkommen. Wenn Lydia in London ist, habe ich es überhaupt ganz einfach. Mit ihren magischen Fähigkeiten treibt sie mir mein Opfer in die Arme."
    „Aber was haben die Fledermäuse damit zu tun?"
    „Das sind die Opfer. Nachdem ich ihnen das Blut ausgesaugt habe, geht eine Metamorphose mit ihnen vor. Ihr Körper zersetzt sich und verwandelt sich nach ein paar Stunden. Sobald die Verwandlung abgeschlossen ist, sind sie in Riesenfledermäuse verwandelt, die ihr Gedächtnis verloren haben und mich als Herrin akzeptieren. Mehr will ich darüber nicht sagen. Komm, ich zeige dir dein Zimmer."
    Dieses Thema war Rebecca sichtlich unangenehm, was ich auch verstehen konnte. Ich wunderte mich, daß sie mir überhaupt so viel darüber erzählt hatte. In diesem Punkt waren alle Dämonen ziemlich zurückhaltend. Solche intime Geheimnisse verriet man nicht gern. Nur zu leicht konnte ein anderer Dämon irgendwann daraus Nutzen ziehen. Rebecca mußte tatsächlich Zutrauen zu mir gefaßt haben, andernfalls hätte sie mir das alles nicht so ausführlich berichtet.
    Wir stiegen eine Treppe hoch und gelangten in einen Gang.
    Ein Fledermausmensch begrüßte Rebecca mit einem heiseren Krächzen und schlug begeistert mit den riesigen Flügeln. Die Vampirin strich dem Monster zärtlich über den Kopf und ging dann weiter. Ich folgte ihr.
    Mein Zimmer war klein und gemütlich eingerichtet.
    „Bist du hungrig?" erkundigte sich Rebecca.
    „Nicht sehr", antwortete ich.
    „Ich mache uns ein Frühstück. Du kannst in der Zwischenzeit deinen Koffer auspacken."
    „Das hat Zeit", sagte ich. „Zuerst muß ich mich mit meinem Vater in Verbindung setzen. Ich benötige eine magische Kugel."
    In Lydias Zimmer fand ich eine, mit der ich in einen der schon lange nicht benützten Räume im zweiten Stockwerk ging. Dort vollführte ich die vorgeschriebenen magischen Formeln und meldete mich bei meinem Vater.
    Zufrieden stieg ich die Stufen hinunter.
    Im kleinen Speisezimmer nahm ich Platz. Der Tisch war hübsch gedeckt. Rebecca schob einen großen Servierwagen ins Zimmer und setzte sich mir gegenüber.
    So wie die meisten anderen Dämonen
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