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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers
Autoren: Unbekannt
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hörte. „Ja, was ist?" fuhr er auf. „Ich erinnere Sie an einen wichtigen Termin, Sir", sagte die Stimme, die aus der Luft zu Sprechen schien.
    Waylon Javier warf einen raschen Blick auf die Zeitanzeige. „Den Scout, meinst du?"
    „Selbstverständlich, Sir."
    „Noch mehr als drei Stunden Zeit", brummte Javier. „Ist die WEEKIVA startbereit?"
    „Startbereit, Sir, und fast die gesamte Mannschaft bereits an Bord."
    „Gut. Start wann?"
    „Vierzehn dreiundzwanzig."
    „Bleiben noch achtzehn Minuten. Sag mir in fünfzehn Bescheid. Ich möchte noch einmal mit Deighton sprechen, bevor er loslegt."
    „Wird gemacht, Sir."
    Im Kontrollraum beruhigte der Trubel sich allmählich. Männer und Frauen kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück. Die Monotonie des normalen Dienstbetriebs senkte sich wieder über den großen Raum.
    Waylon Javier lehnte sich weit in seinen Sessel zurück und genoß das Gefühl der Zufriedenheit, das sein Inneres erwärmte. Es ging aufwärts. Der Erfolg, den SILAM und TANNA heute erzielt hatten, schuf die Grundlage für den ersten mit Macht geführten Schlag gegen die Streitkräfte des Sothos. Die GOI, die jahrelang im Untergrund existiert und kaum von sich reden gemacht hatte, würde endlich in jedermanns Mund sein.
    Und Sotho Tyg lan würde erkennen, daß er einen Gegner hatte, den er ernst nehmen mußte.
    Wer war die GOI? Gewiß, ihre Mitgliedschaft setzte sich aus allen namhaften Völkern der Milchstraße zusammen. Aber den Ton gaben die Terraner an, zumal jetzt, da Julian Tifflor den Vorsitz im Präsidium hatte.
    Es bereitete Waylon Javier keine Gewissensbisse, wenn er seinem Lokalpatriotismus freien Lauf ließ. Terra hob ihr mit Wunden bedecktes Haupt! Stygian, nimm dich in acht!
    Die Geduld, die man während der jahrelangen Vorbereitungen geübt hatte, begann sich auszuzahlen. In letzter Zeit horte man des öfteren gute Nachrichten. Die Großversuche mit dem Stri'ktor auf Styx-IV waren erfolgreich abgeschlossen. Zwar hatte die Jägerbrigade versucht, den Experimentatoren eine Falle zu stellen und die Versuchsstation in ihre Gewalt zu bringen. Aber die Gefahr hatte abgewendet werden können - und zwar so, daß die Fuata Jeshi, wie die Jägerbrigade auf sothalk hieß, über Standort, Absicht und technische Möglichkeiten des Gegners weiterhin im unklaren blieb.
    Waylon Javiers Miene verfinsterte sich vorübergehend. Ein Opfer hatte der Zwischenfall auf Styx-IV allerdings gefordert. Sato Ambush, der Pararealist, war immer noch nicht wiederhergestellt. Er hatte, mit den psionischen Kräften des Striktors arbeitend, den Schauplatz der Auseinandersetzung in eine parallele Wirklichkeit versetzt und damit die angreifenden Jäger aus dem Gleichgewicht gebracht. Unter den von Ambush geschaffenen Bedingungen war es Enza Mansoor, Notkus Kantor und ihren Mitarbeitern Sid Avarit und Tirzo gelungen, die Jäger unschädlich zu machen. Fünf waren es insgesamt gewesen. Vier davon waren gefangengenommen und inzwischen an einen sicheren Ort verfrachtet worden; der fünfte hatte den Tod gefunden. Aber Sato Ambush hatte seinen Wagemut teuer bezahlt. Er hatte seine Kräfte überschätzt und war nur um ein Haar mit dem Leben davongekommen. Mittlerweile bestand keine Lebensgefahr mehr, aber es würde Wochen, vielleicht Monate dauern, bis der Pararealist wieder auf den Beinen war.
    Die mit Striktoren ausgerüstete Robotsonden waren überall im Zentrumssektor der Milchstraße unterwegs und belauschten den Funkverkehr der Sotho-Streitkräfte, indem sie Stygstränge mit dem Striktor anzapften und die Nachrichten im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Strang herauspreßten. Die abgefangenen Texte wurden automatisch und abhörsicher an den jeweiligen Standort des Großen Bruders weitervermittelt und dort von einem Expertenteam ausgewertet. Auf diese Weise hatte man auch von der bevorstehenden Ankunft des Scouts erfahren, der der Flotte des Ewigen Kriegers Pelyfor von Muun vorauseilte. Die entsprechende Nachricht hatte im Klartext gelautet: „Scout Pelyfor Ankunft Gume Shujaa einhundert Stunden Kurs einunddreißig."
    Die Meldung war Signal und Bestätigung zugleich. Signal dafür, daß die Flotte aus der Mächtigkeitsballung Estartu in Kürze eintreffen werde, und Bestätigung der Richtigkeit jener Informationen, die ein Kommando der GOI bei einem tollkühnen Einsatz im Allerheiligsten des Sothos im Bereich der terranischen Upanishad Tschomolungma erbeutet hatte. Darin war von einer Flotte die Rede gewesen, die aus
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