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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff
Autoren: Jason Dark
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welche?«
    »Ich weiß nicht, ob…«
    »Bitte, sag es. Ich hänge auch im Schlamassel und möchte es einfach wissen.«
    »Ja, gut. Ich denke da an den Schwarzen Tod.«
    Sheila sagte nichts. Sie biss sich auf die Unterlippe. Aber sie konnte nicht vermeiden, dass sich Schweiß auf ihre Stirn legte und sie leicht zu zittern begann.
    Damals, als er noch nicht vernichtet worden war, hatte sie genug über ihn gehört und ihn auch selbst erlebt. Jetzt aber lagen die Dinge anders. Er war lange verschwunden gewesen, vernichtet sogar, und jetzt sollte er zurückgekehrt sein? Sie hatte davon gehört, aber so recht glauben konnte sie es nicht.
    »Wie… äh … wie kommst du auf ihn? Hast du Beweise?«
    »Nein, Sheila, die habe ich nicht. Aber die Art des Angriffs lässt auf ihn schließen. Er schlägt an verschiedenen Stellen zu, und er hat John Sinclair und seine Freunde im Sinn. Genau das ist es, was mir Probleme bereitet. Wenn nur John oder Suko angegriffen worden wären oder die beiden gemeinsam, wäre ich mir weniger sicher. Plötzlich sind auch die anderen Freunde in der Schusslinie. Er schlägt auch bei ihnen zu. Bei mir, bei Johnny, vielleicht auch bei Lady Sarah. Es ist für mich ein verdammter Rundumschlag, das kannst du mir glauben. Aber einen endgültigen Beweis habe ich für diese Theorie nicht.«
    »Klar. Der wird noch kommen.«
    »Nein, nein, wir können uns ja auch wehren.«
    »Du?«
    »Ich denke da mehr an John und Suko. Der Schwarze Tod ist schon einmal besiegt worden, und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es auch ein zweites Mal klappt.«
    Sheila lächelte, obwohl Glenda es nicht sehen konnte. Sie bedankte sich für das Gespräch und fügte noch hinzu, dass ihr die Unterhaltung gut getan hatte.
    »Wir dürfen den Optimismus nicht verlieren.«
    »Ich werde daran denken, Glenda.«
    Es wurde wieder still im Haus. Sheila hörte ihr eigenes Atmen, das schon einem Seufzen glich. Sie schaute dabei ins Leere und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    Vergeblich. Zu viel war auf sie eingestürmt. Sie kam zu keinem Resultat. In ihrem Magen hatte sich etwas zusammengezogen, und auch das Gefühl leichter Übelkeit blieb.
    Sheila ging in die Küche und kippte Mineralwasser mit etwas Orange in ein Glas. Sie trank langsam, um den bitteren Geschmack aus dem Mund zu bekommen und hatte das leere Glas noch nicht richtig abgesetzt, als sie von der Haustür her ein Geräusch hörte.
    Zunächst zuckte sie zusammen, dann fiel ihr ein Stein vom Herzen, als sie die Stimme ihres Mannes hörte, die völlig normal und auch irgendwie zufrieden klang.
    »Ich bin wieder da. Habe mich beeilt. Jetzt können wir noch in aller Ruhe eine Flasche Rotwein trinken.«
    Sheila gab keine Antwort. Stattdessen verließ sie die Küche und ging in den Eingangsbereich.
    Bill war dabei, seine dünne Jacke auszuziehen. Mit einem Lachen auf dem Gesicht drehte er sich um – und schaute geradewegs in Sheilas Gesicht hinein.
    Augenblicklich schrillten bei ihm die Alarmglocken. »He, was hast du, Sheila?«
    Ihre Lippen zuckten. Nur mühsam brachte sie eine Antwort zustande. »Johnny… Johnny … er ist …«
    Mehr konnte sie nicht sagen. Weinend fiel sie in die Arme ihres Mannes…
    ***
    Bill hatte seiner Frau einen doppelten Whisky eingeschenkt. Sie saß noch immer zitternd im Sessel und hielt das Glas mit beiden Händen umklammert. Die Augen waren verweint, hin und wieder zog sie die Nase hoch und wollte nichts mehr sagen.
    Der Reporter hatte die gesamte Wahrheit erfahren und musste zugeben, dass auch er ratlos und geschockt war. Er wunderte sich auch darüber, dass er als einzige Person bisher ausgelassen worden war. Er hatte auf seinem Weg nach Hause auch nichts Ungewöhnliches beobachtet. Man hatte ihn in Ruhe fahren lassen.
    Jetzt war alles wie mit mächtigen Hammerschlägen auf ihn eingestürmt. Er fühlte sich im Moment ziemlich down und hatte das Kinn in beide Hände gestützt.
    »Ja«, sagte er und suchte noch nach den richtigen Worten. »Dann hast du mit Johnny nicht mehr telefoniert?«
    »Nein.«
    »Er wird es geschafft haben!« Bill ärgerte sich, dass ihm nichts anderes als Trost eingefallen war, aber auch er konnte nicht über seinen Schatten springen.
    »Das weiß ich nicht, Bill«, erklärte Sheila traurig. »Ich komme mir vor, als würde ich neben mir selbst stehen. Es ist alles so schrecklich geworden. Das ging Schlag auf Schlag. Ich bin nicht mal dazu gekommen, richtig Atem zu holen.«
    »Hat er dir die Raststätte genannt, an der es
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