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1319 - Konferenz der Krieger

Titel: 1319 - Konferenz der Krieger
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr lebt. Und das klingt schon etwas anders."
    Rottlar schwieg. Er zeigte mit keinem Wort und keiner Regung, daß er diese Aussage seiner Herrin begrüßte.
    „Ijarkor will mehr", fuhr Shufu fort. „Und darauf muß ich mich einstellen. Er will seine Position stärken. Er will die Zweifel um ESTARTUS Existenz ausräumen und selbst gestärkt aus der Diskussion hervorgehen. Er will wissen, was Pelyfor mit seiner Flotte plant. Es gibt da widersprüchliche Informationen. Und dann steht irgendwann in nächster Zeit wieder ein Spiel des Lebens ins Haus. Ich könnte mir vorstellen, daß er auch da ein Wörtchen mitreden will."
    Diese letzte Aussage war für Rottlar neu. Auch seine Freunde aus dem Kreis der Netzgänger hatten diesen Punkt nicht angesprochen.
    „Der somische Führer", sagte er ausweichend, „der mich in mein Quartier gebracht hat, hat den Zeitpunkt für den Beginn der Konferenz der Krieger genannt. Viel Zeit hast du nicht mehr, Herrin, um Pläne zu schmieden."
    „Das stimmt. Ich frage mich, wie ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann."
    „Zwei?" echote der Berater. „Du meinst, wie du eine eindeutige Antwort bekommen kannst, ob ESTARTU hier noch lebt? Und wie du gleichzeitig verhinderst, daß Ijarkor noch mehr Ansehen gewinnt?"
    „Das meine ich."
    „Zwei scheinbar unvereinbare Ziele." Rottlar erhob sich aus der Schrägliege, die sich automatisch wieder zusammenfaltete. „Ich weiß nicht genau, Herrin, ob dich meine Gedanken dazu interessieren."
    „Drück dich frei aus, Rottlar. Du weißt, daß du mein Vertrauter bist."
    „Ich denke, daß das, was der Krieger Pelyfor plant, entweder eine billige Schau ist oder aber etwas, was dich nicht zu interessieren braucht. Ich denke weiter, daß es dir gleichgültig sein kann, wer wann und wo das nächste Spiel des Lebens veranstaltet. Ich denke weiter, daß du die Stabilität in der Galaxis Shufu wieder herstellen mußt. Und ich denke weiter, daß Ijarkor aus dem Verkehr gezogen werden muß."
    „Hoppla, mein Freund!" Die Kriegerin sprang auf. „Das sind harte Worte. Du weißt wohl nicht, was du da sagst."
    „Ich weiß es genau, Herrin." Der Elfahder blieb gelassen. „Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Ich würde es niemals wagen, gegen einen Krieger aktiv vorzugehen. Ich dachte an einen diplomatischen Schachzug, um Ijarkor vorübergehend zu entfernen und so die zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wie du es vortrefflich formuliert hast."
    „Du machst mich neugierig."
    „Du mußt versuchen, die Skepsis zu schüren, die durch das ESTARTU-Gerücht entstanden ist. Natürlich beziehe ich das nur auf den Kreis der Krieger, nicht auf das Gefolge. Sie sind alle mehr oder weniger verunsichert, Kalmer vielleicht ausgenommen.
    Er ist ein Haudegen, der nur den schnurgeraden Weg gehen kann. Auch Pelyfor solltest du nur geringe Aufmerksamkeit schenken, denn bei ihm stehen sicher die eigenen Pläne, über die wir noch nichts wissen, im Vordergrund. Von den verbliebenen Kriegern mußt du mindestens sechs auf deine Seite ziehen. Dann ist Ijarkor geschlagen. In der Konferenz gilt einfache Stimmenmehrheit."
    „Bis hierhin verstehe ich dich gut, Rottlar. Du wolltest aber etwas ganz anderes sagen, nicht wahr?"
    „Ich bewundere immer wieder deinen Scharfsinn, Herrin", schmeichelte der Elfahder.
    „Verwickle Ijarkor in Widersprüche, wenn das Thema ,ESTARTU’ auf der Tagesordnung steht. Versuche Einzelheiten seines Aufenthalts auf Etustar in Erfahrung zu bringen.
    Wenn ESTARTU hier nicht mehr lebt, muß er sich zwangsläufig in Widersprüche verstricken. Ich werde dir zur Seite stehen, wenn Ijarkor ins Schwimmen gerät. Ich werde dich warnen. Und wenn die Seelen der Krieger kochen, dann stelle deine Forderung."
    „Welche Forderung? Sprich!"
    „Ijarkor muß den Beweis antreten. Den Beweis hat er nicht hier. Also mußt du von ihm verlangen, daß er noch einmal nach Etustar geht und von dort den Beweis holt und ihn hier vorlegt. Damit ist Ijarkor erst einmal aus dem Verkehr gezogen. Und damit bekommst du die Klarheit, die du haben willst. Der Beweis muß erbracht werden, weil nur so dem Gerücht der Gorims Einhalt geboten werden kann. Der Beweis muß deutlich und offen sein. Und zugänglich für jedermann, der an ESTARTUS Existenz zweifelt."
    „Ich danke dir, Rottlar, daß du meine Überlegung so wunderbar bestätigst."
    Der Elfahder spürte, daß das Gespräch zu Ende war. Er verneigte sich stumm. Dann verließ er das Gemach der
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