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1315 - Der Roboter und der KLOTZ

Titel: 1315 - Der Roboter und der KLOTZ
Autoren: Unbekannt
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sein. Für wen? Ich wußte es nicht. Mußte ich ihn suchen? Oder hatte er mich vergessen? Brauchte er mich nicht mehr? War es eines von den unbegreiflichen Wesen, die, halb dem Irrsinn verfallen, durch Höhlen und Gänge torkelten?
    Fragen über Fragen.
    Ich begann mit dem systematischen Absuchen der näheren Umgebung auf der anderen Seite der Wände. Die Eindrücke, die ich gewann, waren samt und sonders von Unverständlichkeit geprägt. In mir entstand nur der vage Eindruck einer künstlichen Welt.
    Dann machte ich aber Abschnitte aus, in denen eine wohltuende Natürlichkeit vorherrschte. Diese Sektoren lebten von der Stille. Da war eine künstliche Sonne. Und Pflanzen ...
    Pflanzen? Lebende Pflanzen. Ohne Intelligenz.
    Wo Pflanzen existieren konnten, da mußte auch Wasser sein! Diese Erkenntnis elektrisierte mich.
    Ich forschte eine solche Zone aus. Dabei merkte ich, daß meine Kräfte schon wieder zu schwinden begannen. Ich mußte mich beeilen und mich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.
    Da liefen zwei intelligente Wesen. Sie besaßen zwei Beine und zwei Arme, aber sie ähnelten sich nur ganz entfernt. Das eine Wesen war wesentlich größer als das andere mit dem gurkenförmig geschwungenen Körper. Die beiden waren unwichtig für mich. Ich mußte nur darauf achten, daß sie nicht meinen Weg kreuzten.
    Ich versuchte, etwas von ihrem Wesen zu erfassen, und zuckte zurück.
    Die beiden Zweibeiner waren andersartig. Sie gehörten nicht in diese Umgebung. Daran gab es keinen Zweifel.
    Ein übergeordnetes Bild wurde unbewußt durch sie in mir geweckt. Es kam von einem ganz anderen Ort, der etwa mit der Grenze der Andersartigkeit weit draußen übereinstimmte.
    Das Bild war nur ein Gedanke. Etwas befaßte sich in seinem Wahn mit den beiden Zweibeinern. Dieses Etwas blieb unscharf. Der Gedanke war klar, aber sinnlos. Ich hielt ihn nur routinemäßig in meiner Erinnerung fest.
    Ratbertostanposypoos.
    Die beiden verließen die mich interessierende Zone mit den Pflanzen und dem Wasser.
    Der Weg war damit für mich frei.
    Ich öffnete eine weitere Vorratsknolle im Wurzelgeflecht und ließ die Energie in meinen Blütenkopf fließen. Dieser Vorgang nahm reichlich Zeit in Anspruch, aber jetzt hatte ich es nicht mehr eilig. Ich sah das Ziel.
    Wasser! Und den weichen Boden!
    Dann war ich bereit. Bewußt verdunkelte ich meine Erscheinung. Dann bewegte ich mich an den Zielort.
    Hier herrschte Helligkeit. Das Licht einer künstlichen Sonne erstrahlte über einer wohltuenden Landschaft.
    Ich fand einen Platz zwischen hohen Büschen. Der Boden war weich und voller Wasser und Nährstoffe. Meine Wurzeln gruben sich schnell in die Tiefe und saugten die lebensspendenden Substanzen auf.
    Ich verharrte in dieser Position, bis alle Wurzelknollen gefüllt waren und sich mein Körper voll stabilisieren konnte. Meine Unsichtbarkeit schützte mich. Ich konnte mich ganz auf mich selbst konzentrieren.
    Wie ein sanfter Hauch wehte die Andersartigkeit von draußen zu mir heran. Sie beunruhigte mich nicht, aber sie regte den Drang der Suche an. Vielleicht war es gar so, daß dieser Drang erst dadurch geweckt wurde.
    Mit einem Mal empfand ich diese Andersartigkeit nicht mehr als abstoßend. Sie versprach mir sogar eine neue Zukunft.
    Ich ruhte mit wachen Sinnen und überdachte meine Situation. Zu meiner Enttäuschung kehrte die Erinnerung an das Früher nicht zurück. Damit mußte ich mich wohl abfinden.
    Es blieb nur eins: die Suche. Sie wurde dadurch erschwert, daß ich nicht wußte, wonach ich suchen mußte. Das Gefühl war aber da, daß ich mein Ziel in dem Moment erkennen würde, an dem ich es erreicht hatte.
    Ich kapselte mich von den verwirrenden und meist chaotischen Bildern der näheren Umgebung ab. Mit verstörten Geistern, kranken Fliegern und verkümmerten Kriechern und Läufern kam ich meinem Ziel nicht näher.
    Den Kontakt zu den beiden Zweibeinern konnte ich nicht wiederherstellen. Sie waren verschwunden. Ihre Körperechos wurden von anderen Strahlungen so überdeckt, daß weitere Nachforschungen keinen Erfolg versprachen.
    Die Überprüfung meiner Blütenblätter ergab, daß diese einfarbig und dunkel waren.
    Auch leuchtete das tiefe Blau nicht. Mein Zustand war also nach wie vor besorgniserregend. Ich war unzufrieden und unglücklich. Das mußte etwas mit der Hoffnungslosigkeit zu tun haben, die ich erkannt hatte, denn das Ziel der Suche war unendlich weit entfernt.
    Ich öffnete nun wieder meinen Sinn für die übergeordneten
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