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1315 - Das Lied von Blut und Tod

1315 - Das Lied von Blut und Tod

Titel: 1315 - Das Lied von Blut und Tod
Autoren: Jason Dark
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gewesen waren und sie nicht geweckt hatten, würde sie sauer werden, das wusste ich, und deshalb mussten wir sie aus Morpheus’ Armen reißen.
    Ich bellte.
    Glenda schoss hoch. Sie hob nicht nur den Kopf an, sogar vom Stuhl ruckte sie hoch. Verwirrt schaute sie nach vorn, wo ich stand und grinste.
    »John…«
    »Du träumst nicht.«
    Glenda schloss die Augen, wischte über ihr Gesicht und ließ sich wieder zurücksinken. Sie fuhr mit dem Stuhl nach hinten. Die schuhlosen Füße streckte sie aus.
    »Und ich dachte, hier wäre ein Hund gewesen.«
    »Der Hund war ich.«
    »Dann hast du gebellt?«, fragte sie, als könnte sie es noch immer nicht glauben.
    »Ich war so frei«, gab ich zerknirscht zu.
    Glenda schüttelte den Kopf. »So ein Mist kann auch nur dir einfallen.«
    »Ich entschuldige mich hiermit offiziell.«
    »Das macht es auch nicht besser.« Glenda wischte vor ihren Augen entlang und meinte zu Suko: »Dass du so etwas zulässt…«
    »Ich bin nicht sein Kindermädchen.«
    »Hin und wieder braucht er schon eines.« Glenda war wieder voll da und kam sofort zur Sache. »Habt ihr denn mehr über den Anrufer herausfinden können?«
    »Das haben wir getan, als du geschlafen hast.«
    »Ich hatte einen verdammt anstrengenden Tag, John Sinclair. Auch wenn ich mich nicht mit irgendwelchen Typen herumgeschlagen habe. Und ich habe euch wieder auf eine Spur gebracht.«
    »Hast du«, erklärte Suko und ließ sich auf der Kante des Schreibtischs nieder. »Der Mann heißt Mike Delano und ist so etwas wie ein Blutfan.«
    »Ein Vampir?«
    Suko zupfte sein Hosenbein hoch. »Das würde er gern sein, aber so weit ist es noch nicht. Ich denke, dass er als Mensch bereit ist, Blut zu trinken. Er und auch seine Schwester, Mona Delano, über die wir nichts herausgefunden haben.«
    Glenda verzog das Gesicht. »Das wollt ihr mir doch nicht erzählen. Wer als Mensch trinkt denn schon Blut? Das… das … ist doch pervers, ist das.«
    »Müssen wir dir noch sagen, was es alles für durchgedrehte Typen und Psychopathen gibt?«
    »Nein, das nicht.«
    »Er spielt eben den Vampir. Wie auch seine Schwester. Sie haben sich Stahlgebisse gekauft, liefen in langen Umhängen herum, wurden bei ihrem Tun beobachtet, und man aktivierte uns. Wir haben beide festnehmen können und gaben sie in die Obhut von Kollegen. Leider waren die beiden Kollegen nicht gut oder aufmerksam genug. Sie haben sich leimen lassen, und so sind Mike und Mona entkommen. Das ist die ganze Geschichte.«
    »Wobei sie uns die Schuld an ihrem Pech geben«, erklärte ich.
    »Wir stehen auf ihrer Liste ganz oben. Du hast ja gehört, mit welch einem Hass uns dieser Mike verfolgt.«
    »Das schon.« Glenda ging ein paar Schritte und reckte sich dabei.
    »Mir ist da eine Idee gekommen, und ich finde, dass sie sogar sehr gut ist.«
    »Raus damit.«
    Sie lächelte uns an. »Glaubt ihr eigentlich, dass die beiden das allein durchziehen? Ich nicht. Nicht, nach allem, was ich da gehört habe. Das kann ich gar nicht glauben. Die ziehen das nicht allein durch. Sie mögen zwar als Paar auftreten, aber das ist auch alles. Ich kann sie mir gut als Bandenführer vorstellen. Typen, die hinter sich eine gewisse Macht wissen. Die führen unter Umständen eine ganze Vampirbande an. Daran würde ich an eurer Stelle denken.«
    »Nicht schlecht gedacht«, sagte Suko.
    Auch ich nickte zustimmend und murmelte: »Eine Vampirbande, die nichts mit Justine Cavallo zu tun hat und auch nichts mit unserem Freund Will Mallmann. Das ist etwas, woran ich schon zu knacken habe. Weil es irgendwie nicht ins Bild passt.«
    Auch dafür hatte Glenda eine Lösung. »Was nicht ist, das kann noch werden.«
    Wir schauten uns an.
    Suko nickte. Ich tat es ihm nach, und Glenda konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Dann ist ja alles okay«, sagte sie, »und wir brauchen nur nach einer Vampirbande zu suchen, die nicht aus echten Blutsaugern besteht.« Sie klatschte in die Hände. »Fangt an, Freunde.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber nicht mehr heute. Morgen ist auch noch ein Tag. Außerdem bist du müde, Glenda…«
    »Da hast du ausnahmsweise mal Recht…«
    ***
    Mike verließ die Telefonzelle mit einem Sprung. Mona wartete neben dem schmalen Haus auf ihn. Sie hatte ihm Rückendeckung gegeben, doch das war nicht nötig gewesen. Das Kaff, das vor ihnen lag, war dunkel, und nur die Telefonzelle am Rand der Straße bildete so etwas wie eine helle Oase, weil sie vom Schein einer Lampe getroffen wurde.
    Die Augen in dem
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