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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh
Autoren: Unbekannt
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Freiwillige, die schon vorher auf Vaalusa und den beiden anderen Werftplaneten an dem Projekt gearbeitet hatten, das Schiff und seine Bestimmung kannten und damit auch über die näheren Umstände informiert waren, die diese Reise mit sich bringen würde.
    Trotzdem war es ein Unterschied, es auch tatsächlich zu erleben.
    Die SINDAHA war - nach kartanischen Maßstäben - ein Meisterwerk der Raumfahrttechnik, aber sie bedurfte selbstverständlich der Pflege und der Wartung.
    Außerdem hatte man die Sicherheitsvorschriften sehr eng gestaltet - mit gutem Grund, denn ein Raumschiff, das im Abgrund zwischen den Galaxien einen technischen Schaden erlitt, war hoffnungslos verloren. Das galt auch für die Besatzung: Dort draußen gab es keine Planeten, die man im Notfall anfliegen konnte und auf denen zumindest ein Überleben möglich gewesen wäre. Selbst der große Vorrat an Paratau hätte im Notfall keine Rettung bringen können, denn selbst die spontane Freisetzung dieser geballten Psi-Energie hätte das Schiff weder zurück nach Ardustaar, noch nach LAO-SINH schleudern können.
    Aus diesen Gründen bewegte sich die SINDAHA in ungezählten kleinen Sprüngen vorwärts, Linearetappen, die meist nur wenige Tage dauerten. Danach fiel das Schiff in den Normalraum zurück, und die Techniker unter den Kartanin machten sich daran, die Triebwerke gründlich zu überprüfen und zu überholen.
    Am Beginn der Reise - und auch nach der Inbetriebnahme der neuen Stufen - vergingen über diesen Tests Wochen, in denen man keinen einzigen Fehler fand. Dennoch mußten die Tests vom ersten bis zum letzten Punkt durchgeführt werden. Direkt nach dem Start störte das niemanden, aber schon nach dem Abstoßen der vierten Stufe ertappte sich sogar Dao-Lin-H'ay bei dem Wunsch, daß man endlich einen Fehler finden möge, damit nur endlich diese nervtötende Routine ein Ende nahm.
    Später, als die Triebwerke wirklich Schwächen zeigten, waren die Techniker zwar beschäftigt, aber nicht unbedingt zufriedener als vorher. Im Gegenteil: Einige von ihnen neigten dazu, die Dinge zu dramatisieren und die restliche Besatzung mit düsteren Prophezeiungen zu verunsichern.
    Gleichzeitig reagierten die empfindsamen Esper auf jeden Aufenthalt im Normalraum mit Nervosität und Ungeduld, und sie taten dies in um so stärkerem Maß, je länger die Reise dauerte: Sie spürten LAO-SINH, und sie hatten es eilig, das Ziel zu erreichen. Sie konnten sich ihrer Ungeduld in aller Bequemlichkeit hingeben, denn im leeren Raum gab es nichts und niemanden, der das Schiff und die Tränen N'jalas hätte bedrohen können.
    Am schlimmsten aber waren jene Kartanin dran, die ihre eigentlichen Aufgaben erst dann zu erfüllen hatten, wenn man LAO-SINH erreichte. An Bord der SINDAHA gab es für sie wenig zu tun. Zwar war dafür gesorgt, daß auch sie beschäftigt waren, aber die Arbeiten, die sie zu erledigen hatten, reichten nicht aus, um sie davon abzuhalten, bei jeder Gelegenheit auf die Bildschirme zu starren.
    Anfangs konzentrierten sie sich dabei auf jene ferne Galaxis, die das Ziel der langen Reise bildete. Aber nach dem Abstoßen der dritten Stufe währte die Reise bereits ein ganzes Jahr, und das Ziel war dennoch nicht spürbar näher gerückt. Während der Linearflugetappen war nur LAO-SINH auf den Schirmen sichtbar. Sobald die SINDAHA aber in den Normalraum zurückfiel, erfaßten die Optiken die gesamte kosmische Umgebung des Schiffes - und diese Umgebung war einfach nicht existent. Es gab nichts, woran das Auge sich klammern konnte - nicht einmal Wolken von kosmischem Staub, hinter denen sich irgend etwas verbergen mochte und die damit zumindest dazu geeignet waren, die Phantasie zu beschäftigen.
    Aus all dem ergab sich ein psychologischer Druck, der die Besatzung der SINDAHA in drei Parteien zu spalten drohte.
    Die Esper distanzierten sich von den Technikern und verstiegen sich gelegentlich sogar schon zu der Behauptung, daß das technische Personal die Testphasen und Reparaturen unnötig in die Länge zog und die Sicherheitsvorschriften allzu pedantisch auslegte.
    Die Techniker fühlten sich daraufhin zu Unrecht gescholten und suchten Rückendeckung beim Rest der Besatzung, indem sie technische Probleme aufbauschten und den Anschein zu erwecken versuchten, daß die Esper die Reise auf Kosten der allgemeinen Sicherheit beschleunigen wollten. Womit die Techniker nicht ganz im Unrecht waren.
    Die übrigen Besatzungsmitglieder, auf deren Rücken dieser Konflikt
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