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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom
Autoren: Unbekannt
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wieder klärte, griff ich zu der Multifunktionswaffe, die jeder Shad zusammen mit dem Shant erhielt. Ich hatte sie kaum gezogen, als sie mir durch einen nadelfeinen Strahlschuß aus der Hand geschossen wurde und auf glühend davonwirbelte. „Widerstand ist sinnlos!" rief mir eine Lautsprecherstimme zu. Am Tonfall erkannte ich, daß es ein Pteru gewesen war, der mir das zugerufen hatte. Dennoch wollte ich nicht so schnell aufgeben.
    Ich verhielt mich passiv, bis die Traktorstrahlen mich zu Boden gezwungen hatten und sich ein Kreis aus acht Panisha, alles Pterus in Shants, um mich gebildet hatte. Sobald ich spürte, daß die Traktorstrahlen erloschen, schnellte ich mich vorwärts.
    Ich prallte mit einem Pteru zusammen. Er stürzte. Aber bevor ich mich aufrappeln konnte, waren die anderen Pterus über mir. Gegen ihre vereinten Kräfte konnte sogar eine Oxtornerin mit Kampfausbildung nicht lange bestehen. Ich dachte intensiv an meine Gefangennahme und spürte auch kurz das für Elsandes Espern typische Ziehen unter der Schädeldecke, dann schlossen sich extra starke elektronische Fesseln um meine Hand- und Fußgelenke. Außerdem brach das Ziehen so abrupt ab, daß ich sofort wußte, die Panisha hatten ein Psireflektorfeld um Stygians Hauptquartier errichtet, das alle Paraimpulse von mir abschirmte.
    Vorbei! dachte ich verbittert. Doch meine Resignation hielt nicht lange an. Als ich an die Geschichte der Besiedlung meiner Heimatwelt dachte, an die stufenweise genchirurgische Anpassung an die Umweltbedingungen der Extremwelt und an die Entbehrungen, Mühen und Qualen, die die drei ersten auf Oxtorne geborenen Generationen durchgestanden hatten, flossen mir neue Kraft und Zuversicht zu.
    Ich faßte den Entschluß, nicht aufzugeben und die geringste Schwäche in der Bewachung auszunutzen, um zu fliehen und mich zu meinen Gefährten durchzuschlagen, denn sie würden ohne mich wahrscheinlich nicht aus der Umzingelung entkommen. Ich schrie auf, als der Psi-Pressor meine eigenen Gedanken verändert und vielfach verstärkt in mein Bewußtsein zurückschleuderte.
    Seit rund drei Stunden verhörten mich fünf Pterus schon unter Benutzung ihrer Psi-Pressoren. Anfangs hatte ich meine starke Willenskraft dagegengesetzt und der Gedankenreflexion widerstehen können.
    Inzwischen aber war ich mürbe geworden und vermochte schon nicht mehr klar zu denken. Um so schlimmer aber wirkten sich die verworrenen Gedankenimpulse aus, wenn sie verstärkt auf mich zurückschlugen.
    Gleich nach meiner Gefangennahme hatten die Pterus mich in einen Stützpunkt gebracht, der hervorragend getarnt tief im Fels des Makalu steckte. Es war nur ein kleiner Stützpunkt, und ich hatte von ihm nur einen Raum mit drei Kampfrobotern, einen kurzen Korridor und den Verhörraum gesehen.
    Ich verstand gar nicht, warum mich die Pterus immer noch verhörten. Inzwischen mußten sie doch meine Gefährten überwältigt haben. Eine vielf ache Übermacht mit praktisch unbegrenzten waffentechnischen Möglichkeiten konnte doch nicht von vier Gois mit leichter Bewaffnung lange aufgehalten werden. Es sei denn, die Pterus warteten ab.
    Möglich war das, wenn ich an das Psychogramm Stygians dachte. Vor allem dann, wenn der Sotho vermutete, daß das Kommandounternehmen gegen sein terranisches Hauptquartier von Julian Tifflor und Nia Selegris geführt wurde, lag es eigentlich nahe, daß er die beiden abtrünnigen Ewigen Krieger selber stellen wollte. „Rede endlich, Tinta Raegh!" sagte ein Pteru eindringlich. Er hieß Otharvar Ris Bhran und war einer der Leiter der Tschomolungma-Upanishad. Wenn ich eine Gelegenheit dazu fand, würde ich ihm alle Knochen brechen, denn er war es gewesen, der die anderen Pterus immer wieder dazu angetrieben hatte, mich die volle Wirkung ihrer Psi-Pressoren spüren zu lassen. Ich wollte ihm ins Gesicht spucken.
    Erst da merkte ich, daß ich meine Umgebung nicht mehr erkannte. Alles um mich herum bestand scheinbar nur noch aus wallenden roten Nebeln.
    Im nächsten Moment spürte ich, wie von allen Seiten gleichzeitig hypnosuggestive Strahlen in mich eindrangen, während Ris Bhran mit monotoner Stimme auf mich einsprach. Ich wußte, daß die fünf Pterus mich diesmal so weit gebracht hatten, daß ich dem hypnosuggestiven Zwang ihrer Psi-Pressoren nicht mehr widerstehen konnte. Ich hörte die Fragen Ris Bhrans und meine Antworten, aber ich konnte nichts dagegen tun. Mein Körper und mein Geist gehörten mir nicht mehr. Sie reagierten nicht mehr auf den
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