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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer
Autoren: Larry Brent
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denn sie lebte
allein mit einer fünfjährigen Tochter. Verheiratet war sie nicht. Von einem
Mann enttäuscht, hatte sie es nicht wieder gewagt, eine feste Freundschaft
einzugehen.
    Wegen der großen Geschäfte und Kaufhäuser in
unmittelbarer Nachbarschaft hatte Michaela May, die Boutique-Inhaberin, sich
entschlossen, das Geschäft ebenfalls durchgehend geöffnet zu lassen.
    Peta mußte um zwei Uhr ihren Dienst antreten.
Wenn sie morgens anfing, mußte sie um acht Uhr da sein.
    Ein stilles Lächeln lag um ihre schönen
Lippen. Sie war kein Kind von Traurigkeit, obwohl das Leben es nie besonders
gut mit ihr gemeint hatte.
    Petra Gerlach hatte schon früh ihre Eltern
verloren. Ihre Mutter starb, als sie sieben Jahre alt war, ihr Vater hatte
wieder geheiratet in der Hoffnung, gleichzeitig eine neue Mutter für die
Halbwaise zu finden. Seine Hoffnungen und Wünsche erfüllten sich aber nicht.
Kurz nach seiner zweiten Eheschließung erkrankte er an einer schweren Infektion
und starb. Die neue Mutter hatte nichts Eiligeres zu tun, als die damals
achtjährige Petra in ein Heim zu geben, da sie sich nicht verpflichtet fühlte,
deren Erziehung zu übernehmen.
    Eine Tante, die im Ausland lebte, nahm die
inzwischen aus der Schule Entlassene schließlich zu sich.
    Petra hatte es leicht, sich Freunde und
Bekannte zu erwerben. Ihre charmante Art war überall beliebt.
    Als sie achtzehn war, lernte Petra Klaus
Bender kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Und Petra Gerlach, die den
sportlichen, gutaussehenden Fünfundzwanzigjährigen anhimmelte, vergaß zum
ersten Mal in ihrem jungen Leben ihre sprichwörtliche Nüchternheit und
Sachlichkeit. Sie verliebte sich in Bender, der einen Verantwortungsposten bei
einer großen Detektei inne hatte mit Filialen in allen Teilen der Welt. Bender
war noch am Anfang seiner Laufbahn, verdiente jedoch schon recht gut und legte
jede Mark, die er erübrigen konnte, auf die Seite, um sich eines Tages ein Haus
zu bauen. Bis dahin lebte er bescheiden in der Zweizimmerwohnung in einem alten
Mietshaus. Eines Tages aber würde er außerhalb Frankfurts einen großen Bungalow
haben. Der Taunus war dabei die bevorzugte Gegend. Wie oft hatten sie davon
gesprochen und gemeinsame Pläne gemacht!
    Klaus Bender war ein stiller, sympathischer
Bursche, der nicht zuviel versprach, jedoch genau wußte, was er wollte. So
jedenfalls war das Bild, das Petra Gerlach sich von ihm gemacht hatte.
    Bei ihm fühlte sie sich wohl, bei ihm war sie
geborgen, und sie sah sich schon als Frau Bender.
    Aber wieder mal machte ihr das Schicksal
einen Strich durch die Rechnung.
    Daß man sich so in einem Menschen täuschen
konnte!
    Klaus Bender verschwand eines Tages, vor
genau fünf Jahren, zu einem Zeitpunkt, als sie über einen Hochzeitstermin
bereits gesprochen hatten. Zu diesem Zeitpunkt war Petra schwanger. Im dritten
Monat. Da machte Bender sich aus dem Staub ...
    Merkwürdig, daß einem die alten Geschichten
immer wieder durch den Kopf gingen.
    Auch jetzt dachte die junge Frau wieder
daran, obwohl sie die Affäre lange verarbeitet hatte und es ihr gelungen war,
ihr eigenes Leben fest in die Hand zu nehmen.
    Seit fünf Jahren blieb Bender ohne
Lebenszeichen. Nie hatte Petra etwas von ihm gehört. Der Inhaber der Detektei
»International« wußte ebensowenig etwas über seinen besten Mann wie die
Freunde, mit denen der verkehrte .
    Klaus Bender hatte alles zurückgelassen,
seine Wohnung, seine Kleider', die gesamte Einrichtung. Petra wußte, daß die
Wohnung im dritten Stock des alten Mietshauses noch immer auf Benders Name
lief, daß dort noch alles so stand, wie er es verlassen hatte, und daß sie nie
wieder vermietet worden war.
    Irgend jemand bezahlte die Miete für Bender,
ohne daß die Wohnung benutzt wurde.
    Das war mysteriös, aber von einem bestimmten
Moment an hatte Petra sich keine Gedanken mehr darüber gemacht.
    Manchmal, wenn sie durch die Bleichstraße
ging, warf sie unwillkürlich einen Blick an dem alten, blatternarbigen Haus
empor. Die vergilbten Vorhänge hingen dort noch, die Läden waren halb
herabgelassen. Es war alles noch so wie vor fünf Jahren ...
    An dem Fußgängerüberweg blieb Petra stehen.
Die Ampel zeigte auf Rot.
    Rasch sammelten sich Menschen an. Auf beiden
Seiten des Überwegs.
    Dann sprang die Ampel auf Grün.
    Petra Gerlach war eine der ersten, die ihren
Fuß auf die Straße setzte.
    Menschen links und rechts und vor ihr... Sie
hörte eine ärgerliche Stimme. »So passen Sie doch auf
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