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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer
Autoren: Larry Brent
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phantasievoll
gearbeitete Modelle in Paris einen Namen gemacht. Boutique Michaela wollte den
Alleinvertrieb in Deutschland übernehmen. Das war eine Frage des Geldes und der
Konditionen, die dabei ausgehandelt wurden. Aber bis jetzt hatte Michaela May
immer alles geschafft, was sie sich vorgenommen hatte.
    »Natürlich nicht. Es eilt auch nicht. Ich
kümmere mich heute abend noch mal um diese komische Geschichte. Irgend etwas
stimmt doch gar nicht. Entweder habe ich den Verstand verloren oder Klaus .«
    »Du willst zu ihm ?«
    »Ja. Die Wohnungsschlüssel hab ich noch .«
    »Ich mache dir einen Vorschlag, Petra. Wie
ich Olac kenne, wird er mich zum Kaffee und zum Abendessen einladen. Zu beiden
Vorschlägen werde ich nicht nein sagen können. Ich kann es aber so hinbiegen,
daß die Geschichte nicht zu lange dauert. Ich werde dafür sorgen, daß ich bei
Geschäftsschluß wieder hier bin. Am Abendessen nimmst du teil, das geht klar,
und dann
    werden wir Monsieur Olac wissen lassen, daß
es auf keinen Fall später werden darf .«
    »Aber...«
    »Papperlapapp, keine Widerrede! Ich seh doch,
wie dich dieser Vorfall mitgenommen hat. Ich kann dich nicht allein gehen
lassen. Als Begleiterin komme ich mit. Das geschieht gar nicht so
uneigennützig, wie du denkst. Mich interessiert diese komische Sache nämlich
selbst...«
     
    *
     
    Es war zwanzig nach neun, als sie sich von
Olac verabschiedete und in ihrem Privatwagen - einem dunkelroten Ford Escort -
auf den Weg in die Innenstadt machte.
    Als der Wagen endlich vor dem betreffenden
Haus stand, in dem Klaus Bender einst wohnte und in dem seine gesamte Habe noch
vorhanden sein sollte, wurde es Petra Gerlach doch ein wenig mulmig zumute.
    »Vielleicht habe ich mich wirklich
getäuscht«, sagte sie unvermittelt.
    »Das wird sich herausstellen .« Jetzt war Michaela die treibende Kraft.
    Petra Gerlach beugte sich ein wenig nach vorn
und richtete den Blick an der Hausfassade empor. Im Parterre waren sämtliche
Fensterläden geschlossen. Durch die Ritzen fiel Licht. Das zweite und das
dritte Stockwerk lagen völlig im Dunkeln.
    »Da ist niemand zu Hause«, flüsterte Petra.
    »Um so eher ein Grund, nachzusehen und
festzustellen, ob er in der Wohnung war.«
    Wäre Michaela nicht gewesen, Petra Gerlach
hätte das nicht durchgeführt, was sie sich ursprünglich vorgenommen hatte.
    Die Haustür zur Straße war nicht verschlossen.
Sie konnten gleich ins Haus gehen, ohne irgendwo zu klingeln oder die Schlüssel
zu benutzen, die Petra Gerlach aus ihrer Wohnung geholt hatte.
    In dem alten Treppenhaus roch es muffig. Das
Geländer war schon wackelig.
    Drei Stockwerke ging es nach oben. An jeder
Wohnung, an der sie vorüberkamen, rochen sie, was die Frauen an diesem Abend
gekocht hatten. Bratkartoffeln und gebackene Eier in der ersten Etage, ein
Stockwerk höher duftete es nach Rippchen und Kraut.
    Dann folgte die dritte Etage.
    Verbrauchte, muffige Luft stieg von unten
hoch.
    Petra Gerlach stand vor der großen, dunklen
Holztür, in der in Augenhöhe ein kleines, geriffeltes Glas eingesetzt war.
    Die junge Verkäuferin atmete tief durch. Es
kam ihr vor, als wäre sie erst gestern das letzte Mal hiergewesen und hätte die
Wohnungstür geöffnet, um auf Zehenspitzen zu dem Liebhaber zu schleichen, mit
dem sie sich eine gemeinsame Zukunft ausmalte.
    Aber das lag schon Jahre zurück
...
    Unentschlossen hielt sie den Schlüssel in der
Hand.
    »Vielleicht sollte ich doch erst mal
klingeln«, sagte sie kleinlaut.
    »Dann läute«, bemerkte Michaela May seufzend.
    Petra Gerlach drehte die Handklingel zweimal
hin und her. Ein Geräusch, das an eine Fahrradklingel erinnerte, tönte durch
die stille Wohnung. Eine elektrische Klingelanlage gab es noch nicht. Das Haus
stammte noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, und der Hausherr hatte
nichts investiert. Die Leute, die hier lebten, wohnten billig und waren mit den
Unterkünften zufrieden.
    Es blieb still in der Wohnung. Niemand
öffnete.
    Michaela May nickte der Freundin aufmunternd
zu.
    Petra Gerlach schloß auf und setzte als erste
den Fuß über die Schwelle.
    Stickige Luft empfing sie, als wäre seit
langer Zeit kein Fenster mehr geöffnet worden. Aber da war noch etwas anderes.
Petra hatte eine feine Nase und registrierte es sofort.
    Es roch nach - Schweiß.
    Hier war erst kürzlich jemand gewesen.
    Die beiden jungen Frauen blickten sich an,
über keine sagte ein Wort.
    Der Korridor war düster. Durch die staubigen
und vom Regen der letzten
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