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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel
Autoren: Unbekannt
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sein wird, sich für den Coup auf Majsunta bis an die Zähne zu bewaffnen."
    Er deutete auf eine Ablage, auf der sich seltsame, wie Käfige anmutende Gestelle türmten. „Ein Abwehr-Helm tut es auch."
    „Ich wollte nach Voso sehen", gestand Alaska. „Irgendwie fühle ich mich für ihn verantwortlich. Er hat mich vermittelt und geriet dadurch in Gefangenschaft."
    „Erspar dir die Suche, du wirst Voso nicht finden", sagte Lainish. „Ich habe ihn soeben mit dem Segment ausgesetzt. Oder war Voso nur ein Vorwand, um die Gegebenheiten auszuspionieren?"
    Alaska überlegte sich seine Chancen, Lainish zu überwältigen und das Schiff in seine Gewalt zu bringen. Abgesehen davon, daß er gegen einen Shant-Träger, der alle zehn Upanishad-Schritte bewältigt hatte, hoffnungslos unterlegen wäre, hätte ihm selbst ein Sieg keinen Vorteil gebracht. Er mußte herausfinden, was der Zwerg-Gavvron mit Roi und Tek zu schaffen gehabt hatte, wo, wann und unter welchen Umständen er sie getroffen hatte.
    „Ich möchte immer gerne wissen, woran ich bin", erklärte Alaska. „Deine Geheimniskrämerei gefällt mir nicht, Lainish."
    „Ich dachte, wir wollten jeder nicht in den Geheimnissen des anderen schnüffeln", meinte Lainish.
    „Mir geht es nicht um deine Intimsphäre", erwiderte Alaska. „Ich möchte nur wissen, auf was ich mich eingelassen habe. Ich möchte nicht ESTARTU zum Feind haben."
    „Du meinst den Zwischenfall mit den Teufelsschwänzen?" Lainish lachte. „Die Animateure sind nicht ESTARTU, laß dir das gesagt sein. Ich weiß schon, wie ich sie zu nehmen habe. Du hast es erlebt. Oder hat dich dieser Vorfall verängstigt? Dann bist du nicht aus dem Stoff, aus dem Hatuatani gemacht sein müssen."
    „Vielleicht eigne ich mich wirklich nicht dazu", sagte Alaska, „denn ich habe keine Upanishad-Ausbildung."
    „Meine Ausbildung ist auch kein Befähigungsnachweis", stellte Lainish fest. „Ich habe mir meine Sporen bei den Kalydonischen Jagden in den Orphischen Labyrinthen von Trovenoor verdient. Panisha und Meisterschüler gibt es wie Sterne in ESTARTU. Aber unter ihnen gibt es nur ganz wenige, die sich so lange als Kalydonische Jäger behaupten können. Und die danach die Chance bekommen, zum Panish Panisha zu avancieren."
    „Ich wußte nicht, daß du an den Kalydonischen Jagden teilgenommen hast", sagte Alaska mit wohlweislich dosierter Ehrfurcht. „Ich könnte mir vorstellen, daß du ein sehr erfolgreicher Jäger in den Orphischen Labyrinthen warst." Als Lainish dazu bestätigend nickte, fragte Alaska. „Es wird wohl auch nicht viele geben, die mehr Abschüsse als du zu verzeichnen haben?"
    „Du hast meine Totenliste gesehen", erwiderte Lainish. „Fast alle der darin verzeichneten Opfer wurden in den Orphischen Labyrinthen erlegt. Es fehlen mir nur noch wenige Abschüsse, um in die Ewige Bestengalerie aufgenommen zu werden."
    Alaska tat verblüfft.
    „Das verstehe ich nicht. Es heißt, daß in den Orphischen Labyrinthen nur wilde Bestien aus einer anderen Dimension gejagt werden. Deine Totenliste zeigt jedoch nur Intelligenzwesen, Angehörige bekannter ESTARTU-Völker."
    „Ich vertraue dir ein Geheimnis an, Alaska", sagte Lainish geheimnisvoll. „Die Orphischen Labyrinthe werden von keinen Ungeheuern bevölkert, nur von Intelligenzwesen: Gorims, Verbannten, Verbrechern, die durch eine Umweltanpassung zu Ungeheuern werden. Jene Jäger, die das erkannt haben, genießen den anderen gegenüber natürlich Vorteile."
    „Wie kommt es aber, daß deine Totenliste die Opfer nicht in ihrer Metamorphosegestalt zeigt?" bohrte Alaska weiter, darum bemüht, nicht mehr als naive Neugierde zu zeigen.
    „Du willst es aber genau wissen, Alaska", sagte Lainish und seufzte. „Aber meinetwegen. Ich will dir noch ein Geheimnis anvertrauen. Ich habe alle Verbannten registriert, bevor sie in die Orphischen Labyrinthe gingen, und mir aus dieser Liste meine Opfer ausgesucht. Für mich war das wahre Aussehen meiner Opfer ein Kriterium, weil ich daraus auf ihre Gefährlichkeit nach der Metamorphose schließen konnte. Erst danach habe ich Jagd auf sie gemacht und meinen Ehrgeiz darein gesetzt, sie in den Orphischen Labyrinthen wiederzuerkennen."
    „War das nicht eine zusätzliche Erschwerung?" meinte Alaska.
    „Allerdings. Und nicht alle, die in meiner Totenliste verzeichnet sind, habe ich auch schon erlegt. Manche leben noch als Freiwild in den Orphischen Labyrinthen, und eines Tages werde ich sie mir schnappen. Darauf kannst du Gift
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