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1307 - Die toten Frauen von Berlin

1307 - Die toten Frauen von Berlin

Titel: 1307 - Die toten Frauen von Berlin
Autoren: Jason Dark
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dahinter? Da kommen wir schon ins Grübeln und haben deshalb Sie, Mr. Sinclair, ins Spiel gebracht. Sie sind bekannt, wir wissen, was Sie geleistet haben. Sollte sich trotzdem herausstellen, dass wir einem Irrtum erlegen sind, klären Sie uns darüber auf, damit andere Leute den Fall übernehmen können. So und nicht anders sehe ich die Dinge.«
    »Dem habe ich auch nichts hinzuzufügen.«
    »Das ist gut«, sagte Harald Richmond. »Wir alle möchten nämlich, dass der Fall der verschwundenen Frauen so schnell wie möglich aufgeklärt wird. Der gleichen Meinung ist auch die deutsche Polizei, nicht wahr?« Er schaute Harry an, der sofort nickte.
    »Gibt es Fotos der verschwundenen Frauen«, fragte ich.
    »Die kannst du bei mir einsehen.« Harry deutete auf seine Innentasche. »Ich trag sie sogar bei mir.«
    »Auch das meiner Landsmännin?«
    »Was denkst du denn?«
    »Dann können wir uns auf die Suche machen«, sagte ich und wandte mich dabei an den Mann von der Botschaft. »Hatte oder hat Eve Sandhurst hier Freunde gehabt? Können Sie uns Adressen geben, bei denen wir anfangen?«
    »Das kann ich.«
    »Gut.«
    »Nicht so voreilig, Mr. Sinclair. Das haben wir alles schon hinter uns, glauben Sie mir.«
    »Was bitte?«
    Er lächelte und nickte. »Ja, wir haben uns umgehört. Sind wirklich die Adressen durch- und abgegangen. Haben Fragen gestellt, und was kam heraus? Nichts.«
    Das wollte ich nicht so unterschreiben. »Sind die Freunde der Verschwundenen ebenfalls Mitarbeiter der Botschaft?«
    »Größtenteils schon.«
    »Und weiter?«
    Richmond hob beide Hände. »Nichts, Mr. Sinclair. Sie können mich steinigen, es gibt einfach keine Spuren. Eve Sandhurst hat bei ihren Bekannten und Freunden auch nie etwas anklingen lassen. Es muss sie völlig überraschend getroffen haben.«
    »Wie auch die anderen fünf Frauen«, sagte Harry Stahl. »Wir haben ebenfalls nur Schläge ins Leere erlebt. Wir sind der Überzeugung, dass der oder die Entführer nichts mit dem Umfeld der Gekidnappten zu tun hat. Er hat sie willkürlich ausgesucht, weil er sie für etwas braucht. Das ist meine Ansicht.«
    »Braucht?«, murmelte Richmond.
    »Ja.«
    Der Diplomat griff zu seinem Glas und zuckte mit den Schultern.
    Selbst ihm fielen keine Antworten mehr ein. Ich allerdings hatte noch Fragen. Damit fing ich auch an.
    »Sie haben doch sicherlich den letzten Tag oder Abend ihrer Mitarbeiterin ausgeforscht?«
    »Das haben wir.«
    »Ergebnisse?«
    Richmond schüttelte den Kopf. »Es gab keine, Mr. Sinclair. Sie war in einer Kneipe zusammen mit Bekannten ein Bier trinken. Sie ist allein gegangen. War müde, hatte Kopfschmerzen. Die verräucherte Bude gefiel ihr nicht, was ich auch verstehen kann. Aber es war ein schlechter Abend. Es regnete in Strömen. Deshalb befanden sich nur wenige Menschen im Freien. Das hat der Entführer natürlich ausgenutzt. Irgendwo hat er ihr aufgelauert und sie geschnappt. Wo sie jetzt steckt, weiß niemand. Ich hoffe nur, dass er sie nicht getötet hat. Das gilt natürlich auch für die anderen Entführten.« Er blickte mich direkt an. »In Ihrer Haut möchte ich auch nicht stecken. Sie haben verdammt viel vor der Brust.«
    »Das bin ich gewohnt.«
    »Okay, dann hoffe ich, dass Sie und Ihr Freund auch zu einem Ergebnis kommen.« Er schaute auf die Uhr, legte einen Schein auf den Tisch und erhob sich.
    Harry und ich bekamen noch einen Händedruck, dann rauschte der Diplomat davon.
    Mein Freund nickte mir zu. »Sind wir jetzt einen Schritt weiter?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Gut. Dann fangen wir von vorn an.«
    »Indem wir uns Bilder anschauen.«
    Harry lächelte, weil er genau wusste, was ich meinte. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und holte einen Umschlag hervor, der bereits offen war.
    Der Reihe nach fielen die Fotos der verschwundenen Frauen auf den Glastisch. Harry breitete sie so vor mir aus, dass ich sie mir bequem anschauen konnte.
    Es stimmte. Die Frauen waren allesamt zwischen 20 und 30 Jahre alt.
    »Wer ist Eve Sandhurst?«
    »Die hier.« Harry tippte mit dem Zeigefinger auf ein Bild, das eine ungefähr dreißigjährige Frau zeigte, die in die Kamera lächelte.
    Sie trug die Haare kurz und gescheitelt. Ihr Gesicht war nicht so hübsch, dass es auffiel. Durchschnitt eben, und bei den anderen Frauen sah es ebenso aus.
    Keine besaß die Schönheit einer Miss, obwohl das auch alles relativ zu sehen war.
    Harry hatte Zettel mit Namen an die Fotos geklebt. Ich überflog sie, aber ich merkte sie mir
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