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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder
Autoren: Unbekannt
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glauben, daß es sich bei diesem Wrack um ein Kartanin-Schiff handeln könnte. Aber ich hatte mir nicht vorstellen können, was die Kartanin, die 40 Millionen Lichtjahre entfernt in der Pinwheel-Galaxis lebten und nur über Lineartriebwerke verfügten, in der fremden Mächtigkeitsballung zu suchen gehabt hätten. Ich konnte es auch jetzt noch nicht, aber ich hatte beschlossen, dem Gerücht auf alle Fälle nachzugehen. Die Spur hatte mich nach Muantok geführt, und eine Auskunft beim Erreichen des Planeten hatte zumindest die Hoffnung wachsen lassen, daß sich das Schiff der Gebrüder Gamtsaka noch in einer der Werften befand.
    Die beiden Brüder waren den Gerüchten nach diejenigen, die die beiden verdächtigen Schiffe gesichtet hatten. Wir waren mit einem Beiboot gelandet und befanden uns jetzt auf der Suche.
    Stronker deutete in eine Seitengasse hinein, aus der gedämpfter Lärm drang. Ich musterte die Fassaden. Es gab viele Türen in dieser windschiefen Stadt und unzählige Fenster. Nichts wies auf Geschäfte oder Privatwohnungen hin. Lediglich die Kneipen schienen in allen mir bekannten Galaxien ihre Kunden nach ein und demselben System auf sich aufmerksam zu machen, nämlich durch Schilder verschiedenster Art. Im Fall Ymhalas waren es rotierende Leuchtreklamen, die eine verwaschene und sich aufblähende und zusammenziehende Schrift in Sothalk besaßen.
    Zum Ehrlichen Gast Wir traten an die Fassade, und ich legte die Hand auf den klobigen Türöffner. Ich holte einmal tief Luft, gewarnt durch die Erfahrungen mit Spelunken an anderen Orten. Mit einem Ruck öffnete ich die Tür. Sie ging nach innen auf. Hitze und Gestank schlugen uns entgegen, und der SERUN tat das, was er in solchen Situationen immer tat. Das Wohl des Trägers ging ihm über alles. Er schloß den Helm und versorgte Stronker und mich mit frischer, unverbrauchter Luft. Gleichzeitig veränderte sich die Polarität der Sichtscheibe ein wenig, so daß wir in dem Dunst besser sehen konnten.
    Stronker schloß die Tür, während ich die Augen schweifen ließ. Wir befanden uns in einem Saal. Er war in mehrere Ebenen unterteilt, die untereinander durch kleine Treppen verbunden waren. Die Ebenen unterschieden sich in der Farbe des meist schmuddeligen Mobiliars. Im Hintergrund des Saales entdeckte ich einen langen Tresen, hinter dem sich Wesen unterschiedlicher Herkunft bewegten. Die Tische waren meist vollbesetzt, lediglich auf der obersten Ebene war wenig los. Wahrscheinlich lag der Grund darin, daß es dort am teuersten war.
    „Helm öffnen", wies ich den SERUN an. Ich hatte nichts zu verbergen und war mir sicher, daß es sich bereits herumgesprochen hatte, wer Ymhala einen Besuch abstattete.
    Der SERUN folgte der Aufforderung, der Helm klappte sich im Nacken zu einer dünnen Schicht zusammen.
    Das Murmeln, das über dem Saal lag, verstummte innerhalb weniger Sekunden. Alles, was Sehorgane besaß, wandte sich uns zu. Stronker hielt sich neben mir, auch er hatte den Helm geöffnet. Wir wandten die Köpfe ein paar Mal nach links und rechts, dann setzte ich mich in Bewegung. Zwischen den Tischen entlang durchquerte ich die unterste Ebene und steuerte auf die kleine Treppe zu, die zur nächsten hinaufführte.
    „Toshin!" klangen mehrere Rufe in Sothalk auf. Stimmen begannen aufgeregt zu kreischen. Irgendwo dröhnte der Baß eines Humanoiden dazwischen.
    Wieder trat Schweigen ein. In der Nähe der untersten Treppe wackelte ein Stuhl. Ein schwergewichtiges Wesen erhob sich und streckte sich zu seiner massigen Größe von annähernd drei Metern. Es baute sich vor der Treppe auf und versperrte uns den Weg.
    Wir blieben stehen.
    „Gib den Weg frei, Zecher!" verlangte ich. „Daß ich ein Toshin bin, wißt ihr nicht erst seit meinem Eintritt."
    „Du stehst vor Primrimfareizyn, dem Unbesiegbaren", grollte das Wesen mit Grabesstimme. „Aber ich bin ein friedliches Geschöpf. Ich will nichts von dir. Jedoch solltest du einen Rat von mir annehmen. Verlasse Muantok auf dem schnellsten Weg. Nicht jeder hier ist so rücksichtsvoll wie Abeneger! Und ein Toshin ist immer ein einträgliches Geschäft!"
    „Das weiß er aus fünfzehnjähriger Erfahrung", antwortete Stronker für mich. Seine Stimme klang ruhig und gleichmäßig. Wie immer konnte nichts ihn aus der Ruhe bringen.
    „Wir sind nicht gekommen, um uns einem Seelenverkäufer anzubieten. Wir suchen jemanden. Die Gamtsaka-Brüder haben es uns angetan. Wir benötigen eine Auskunft von ihnen. Sobald wir sie haben,
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