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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor
Autoren: Unbekannt
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Personen, die ich bisher kennen gelernt hatte, kamen an sein Format heran. Atlan, Tiff, Gesil und Ovaron waren einige davon ...
     
    4.
     
    Ich befand mich seit rund drei Stunden wieder in meinem neuen Quartier im Kellergeschoß des Hauptquartiers und hatte mich nochmals intensiv in das Studium des Meßtischblatts vertieft, das das Terraner-Tor und seine Umgebung in einer Hügelstadt südlich von Pailkad darstellte, als es an der Tür klopfte.
    Unwillkürlich rief ich auf Interkosmo „Herein", dann besann ich mich darauf, wo ich mich befand und wiederholte die Aufforderung auf Sothalk.
    Die Tür öffnete sich, und ein Somer trat ein. Er war etwa 1,70 Meter groß und trug eine weite hellgrüne Kombination, deren Beinkleider in schwarzen Lacklederstiefeln steckten.
    Ich glaubte, ihn schon einmal im Haribu Fanya, wie die Hajasi ihr Hauptquartier nannten, begegnet zu sein, war mir aber nicht sicher. Wie es sich gehörte, erhob ich mich und bedeutete dem Somer mit einer einladenden Handbewegung, einzutreten.
    Er schloß die Tür hinter sich, kam in dem charakteristischen Stolzierschritt aller Somer bis auf etwa drei Meter an mich heran und breitete dann zum Gruß die Arme aus, die mit langem, seidigen rötlichen Gefieder bewachsen waren, das farblich zu dem gelben Schnabel kontrastierte.
    „Mein Name ist Bartod", stellte er sich mit heller, zirpender Stimme vor.
    „Perry Rhodan", erwiderte ich die Vorstellung. „Es genügt aber, wenn du mich Perry nennst, Bartod." Ich zeigte auf einen freien Stuhl, der freilich nicht besonders als Sitzgelegenheit für Somer geeignet war. „Möchtest du dich setzen?"
    „Danke, nein", wehrte Bartod ab. „Gorgud schickt mich. Ich soll dir die Vorbereitungen zum Fest der Verjüngung zeigen, wenn du damit einverstanden bist. Bis zum Einbruch der Nacht sind ja noch gut sechs Stunden Zeit."
    „Laß mich bitte nachdenken", sagte ich.
    Die Sache mußte wirklich gut überlegt werden. Einerseits war mir angesichts der Lage meiner Tochter und der nervlichen Anspannung vor der Befreiungsaktion nicht danach zumute, mir die Vorbereitungen für ein Fest anzuschauen, zu dem ich keinerlei innere Beziehungen hatte. Andererseits wäre es auch nicht sinnvoller gewesen, noch länger über den Details der Befreiungsaktion und der betreffenden Örtlichkeiten zu brüten. Ich kannte das alles längst auswendig, und wäre es nicht um meine Tochter gegangen, hätte mich das alles nicht aufgeregt.
    Schließlich entschied ich mich für die Besichtigung der Vorbereitungen. Ich konnte dabei Land und Leute noch ein wenig besser kennen lernen und sicher etwas von der nervlichen Anspannung abbauen, die mich stärker als normal belastete.
    Eine halbe Stunde später schwebten Bartod und ich in einem kleinen, schalenförmigen Gleiter durch die Straßen der Stadt Pailkad. Ich trug über der Netzkombination einen dünnen hellbraunen Stoffmantel mit Kapuze, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Burnus eines Beduinen besaß. Solche Mäntel wurden auf Pailliar viel von Gavvron getragen, sofern sie nicht im Dienst des Kodexwahrers standen und nach Absolvierung einer Upanishad den Shant trugen. Bartod dagegen hatte es bei seiner Bekleidung gelassen.
    Diesmal fiel mir die Veränderung, die mit der Hauptstadt Pailliars vor sich gegangen war, sofort auf.
    Es herrschte ein Gleiterverkehr, wie ich ihn hier noch nicht erlebt hatte. Außerdem wimmelten die Hauptstraßen von Fußgängern. Das waren Folgen der Deaktivierung des Teleport-Systems. Die Bewohner der Stadt und des Planeten, die vor der Eröffnung der Feiern der Benutzung ihrer Teleport-Gürtel und des Teleport-Systems so hemmungslos gefrönt hatten, daß ich mir die spöttische Anmerkung verkneifen mußte, sie würden sogar für den Gang zur Toilette den Teleport benutzen, hatten auf konventionelle Verkehrsmittel beziehungsweise ihre eigenen Füße zurückgreifen müssen.
    Während wir durch Straßen und über zahlreiche Brücken schwebten, erklärte Bartod: „Das Fest der Verjüngung soll die Pailliaren daran erinnern, wie der Ewige Krieger Ijarkor sich einst des ,in der Dunkelheit des Unwissens umherirrenden’ Volkes der Pailliaren erbarmte und ihm als seine Beauftragten die Kodexhüter schickte, die ihm den einzig wahren, den Dritten Weg wiesen."
    Es klang wie auswendig gelernt und entlockte mir ein leises Lachen.
    „Du findest es amüsant, nicht wahr?" erkundigte sich Bartod.
    „Nein, idiotisch", gab ich umumwunden zu, denn Bartod als Mitglied der Hajasi Amani
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