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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor
Autoren: Unbekannt
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glaubte ganz sicher ebenfalls nicht an den Schmalz, den er aufgetischt hatte. „Aber wir Terraner lachen oft über Dinge, über die Angehörige anderer Völker nur weinen können.
    Es ist unsere Art, überhöhten und falschen Aussagen ihren wahren Stellenwert zuzuweisen."
    „Es hilft sicher, psychische Spannungen abzubauen", meinte der Somer, während er den Gleiter in eine Ausfallstraße nach Süden steuerte.
    Ich reckte mich ein wenig hoch und spähte in die Richtung, in die wir schwebten.
    Im Schein der Sonne Zahtora, deren Farbe genau der von Sol entsprach, erblickte ich eine weite Ebene und am Horizont jene Berge und Hügel, hinter denen ich damals mit dem Beiboot der CRIGGON gelandet war. Vor der Kulisse dicht bewaldeter Hänge und noch weit darüber hinaus aber erhob sich ein Bauwerk, das in seiner Monstrosität der Statue eines Götzen ähnelte.
    Ich wußte, was es war.
    Es war das Terraner-Tor von Pailliar. Mit seinen 1000 mal 1000 Metern Grundfläche und 2000 Metern Höhe wirkte es überaus klotzig. Seine beiden achteckigen Heraldischen Siegel, die je 500 Meter durchmaßen und an den Seitenflächen der Enerpsianlage, mit dem Kommandostand ganz oben saßen, schimmerten gleich flüssigem Silber.
    Die unteren drei Viertel der Anlage beherbergten die Transmitterstationen für den Güterund Personenverkehr; massige, rechteckige Aufbauten an den Flanken stellten die Containerstraßen dar.
    Aber diese Details vermochte ich von hier aus nicht zu sehen. Ich kannte sie nur aus Rißzeichnungen, die Gorgud mir zugänglich gemacht hatte.
    Ich lehnte mich wieder zurück, als wir in eine halb subplanetarisch angelegte „Kleeblattkreuzung", einschwebten. Bartod hatte die Geschwindigkeit des Gleiters von zirka 300km/h nur auf die Hälfte gedrosselt, so daß ich das Gefühl hatte, plötzlich in einer Achterbahn für Wahnsinnige zu sitzen.
    Mit einem sogenannten Auto meines Geburtsjahrhunderts hätte man so etwas nicht machen können, ohne die Gewalt darüber zu verlieren und entweder von der Fahrbahn abzukommen oder mit einem oder mehreren der zirka 550 gleichzeitig die Kreuzung durchfahrenden anderen Gleitern zusammenzustoßen.
    Nur der perfekte Antigravantrieb und die computergesteuerte Antikollisionsautomatik aller beteiligten Gleiter machten das gefahrlos möglich. Festhalten mußte ich mich dennoch, um nicht abwechselnd nach rechts und links aus dem Sitz gepreßt zu werden.
    Als wir die Kreuzung verließen, atmete ich auf. Dann vergaß ich die „Rennfahrerkünste" Bartods sogleich wieder, denn ich sah vor dem Eingang eines Tales, das mit mäßiger Steigung in die Berge hineinzuführen schien, den Festplatz. Er war höchstens noch drei Kilometer von uns entfernt und von provisorischen Parkplätzen umgeben, auf denen bereits viele tausend Gleiter standen. Rechts von uns ragte in zirka zehn Kilometern Entfernung das Terraner-Tor über die Kuppen bewaldeter und teils bebauter Hügel. Ich musterte dieses Terrain aus der relativ geringen Entfernung so genau wie möglich und stellte Übereinstimmung mit dem Meßtischblatt fest, das ich studiert hatte.
    Anschließend wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Festplatz zu. Er war riesig. Überall standen große und kleine Buden von Schaustellern, Imbißstände, Schankzelte und die mechanischen Vergnügungseinrichtungen, wie sie anscheinend bei den meisten Zivilisationen im ganzen Universum gebräuchlich waren. Ich entdeckte sogar eine Abart der terranischen Achterbahn, bei der die Wagen auf dem höchsten Punkt der Magnetschienen um rund hundert Meter in die Luft katapultiert und danach von Antigravfeldern wieder aufgefangen und auf einem anderen Schienenstück wieder abgesetzt wurden.
    Überall wimmelte es von Pailliaren, Somern, Gavvron und Angehörigen anderer, mir noch unbekannter Völker. Uniformierte Angehörige der Sicherheitskräfte vermochte ich nicht zu entdecken. Wahrscheinlich gingen sie nur in Zivil auf den Festplatz.
    „Da ist wirklich allerhand los", bemerkte ich.
    „Das ist noch gar nichts", meinte Bartod. „Stündlich kommen immer noch zahlreiche Schausteller an und bauen ihre Buden, Zelte und Geräte auf. Nach der offiziellen Eröffnung der Festtage wird es hier doppelt so viele Sensationen wie jetzt geben und mindestens zehnmal so viele Besucher."
    Er steuerte den Gleiter auf einen etwas höher gelegenen Parkplatz und stellte ihn auf einer Fläche ab, die als „reserviert für Schausteller" gekennzeichnet war. Sofort schwebte ein Pailliare per
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