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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur
Autoren: Unbekannt
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stand, die von den Ussadi angeboten wurden. Für mich war klar zu erkennen, daß man Fiload und seine Leute kräftig übers Ohr hauen wollte. Die Ussadi sahen es jedoch anders. Sie waren geradezu wild auf die Textilien, die glitzernden Steine, die Messer, die Klebstoffe, die sie für den Hausbau und kleine Reparaturen benötigten, die Gewürze, die Duftwässer, verschiedene Gemüsesorten und die Getränke, die ihnen angeboten wurden.
    Zunächst war mir unverständlich, warum sie ausgerechnet auf dieses Gemüse und die Getränke so scharf waren, dann aber wurde ich mir dessen bewußt, daß die Ussadi Siedler waren auf diesem Planeten. Dies war nicht ihre Heimat. Daher fanden sie vermutlich auch nicht alles, was ihr Metabolismus benötigte. Vielleicht konnten sie gewisse Mangelerscheinungen nur dadurch ausgleichen, daß sie dieses Gemüse verzehrten und sich diese Getränke zuführten?
    Ich ließ mich ablenken und merkte nicht, daß die Pailliaren mehrere Geräte um mich herum aufbauten, mit denen sie mich unter die Lupe nahmen. Ich dachte mir nichts dabei, daß sie diese Maschinen bei mir ablegten. Ich glaubte, sie sollten den Ussadi angeboten werden. Dann aber schalteten sie sie plötzlich ein, und ich sah mich von einem bläulichen Flimmern umgeben. Der Pilz auf meiner Schulter blähte sich auf. Ich verspürte heftige Schmerzen, die sich bis zu meinem Herzen hinzogen.
    Unwillkürlich schrie ich auf. Meine Finger krallten sich in meine Schulter, und ich blickte den Pilz an, als hänge mein Leben allein von ihm ab.
    Ich sah, wie dünne, weißliche Fäden aus meiner Schulter hervorkamen, und ich begriff, daß diese wirklich tief in meiner Brust gesteckt hatten. Jetzt zog das Gewächs seine Wurzeln aus mir heraus.
    Mir wurde übel. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und sank auf die Knie.
    Wie durch einen blauen Schleier sah ich Fiload, Agaquat, den Priester und Midaouk, den Meister der Falle. Die Ussadi beobachteten mich. Das dritte Auge des Anführers schwappte weit über den Schnabel nach vorn, als habe es sich in ein Stielauge verwandelt. Es schien mich böse und voller Verachtung anzustarren.
    „Was macht ihr mit mir?" keuchte ich.
    Die Schmerzen in meiner Brust wurden nahezu unerträglich. Ich hörte mich schreien, obwohl ich glaubte, daß ich die Lippen fest aufeinander presste.
    Der Priester kam zu mir. Er hob die Hände und redete beschwörend auf mich ein.
    Meine Sinne klärten sich.
    „Was willst du?" stammelte ich.
    „Den Pilz", antwortete er, griff nach meiner Schulter, riß das Gewächs ab und stopfte es sich in den Schnabel. Es war so groß, daß er es nicht in einem Stück verschlingen konnte.
    Ich sah, wie sich der Schnabel mehrmals öffnete und schloß, wie der Pilz darin zermalmt wurde, und wie die langen Wurzelfäden, die an den Seiten heraushingen, nun in den Schnabel gezogen wurden, während der Pilz deutlich sichtbar in dem dünnen Hals des Priesters nach unten rutschte.
    „Du hast etwas mit den Gängern des Netzes zu tun", rief Midaouk.
    „Der Pailliare hat es festgestellt", fügte Agaquat, der Ussadom-Meister, hinzu. Er beugte sich über mich und starrte mich durch die Gläser seiner Brille an, als sähe er mich jetzt zum erstenmal.
    „Upotovu mag wissen, was das bedeutet", sagte Fiload. „Es sieht jedoch so aus, als wärst du nicht soviel wert, wie wir gedacht haben."
    Das gab er in einem Tonfall von sich, als sei ich schuld an seiner irrigen Annahme - oder vielmehr daran, daß er sich von den Pailliaren täuschen ließ.
    Ich richtete mich auf und atmete einige Male tief durch. Allmählich wurde mir besser. Ich fühlte, daß ich frei war. Dieser entsetzliche Pilz war von meiner Schulter verschwunden, und ich überlegte, wie ich die Gelegenheit zur Flucht nutzen konnte. Doch man ließ mir gar keine Zeit, irgendeinen Plan zu entwickeln. Mehrere Ussadi packten mich und schleiften mich zum Beiboot, obwohl ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehrte, mich auf den Boden fallen ließ und um mich schlug. Sie stießen mich in die Schleuse, und hier geriet ich in die Arme eines Roboters, der mich kurzerhand und sehr unsanft ins Innere des Beiboots beförderte.
    Ich landete in einem völlig leeren Raum, der etwa einen Meter breit, zwei Meter lang und zweieinhalb Meter hoch war. Frische Luft fauchte durch Öffnungen in der Decke herein.
    Ich trommelte mit den Fäusten gegen die Tür, erreichte damit jedoch überhaupt nichts.
    Schließlich ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich
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