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130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem
Autoren: A.F.Morland
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war daran gewöhnt, daß die Polizei ständig hinter ihm her war, und es bereitete ihm ein unbeschreibliches Vergnügen, ihr immer wieder ein Schnippchen zu schlagen.
    Er war von sich sehr eingenommen und davon überzeugt, daß man ihn nie erwischen würde. Als er vom Gold der Hexe hörte, erwachte in ihm eine gefährliche Gier.
    »Okay«, hatte er zu Sandor Feges, Boros Freund, gesagt. »Ich mache mit.«
    »Sie werden Ihren Entschluß nicht bereuen, Mr. Bowman«, hatte Feges erfreut erwidert.
    »Wie kann ich mein Drittel aus Ungarn herausschaffen?«
    »Das ist kein Problem, Mr. Bowman. Lassen Sie mich nur machen. Man wird Ihr Gold nach Österreich bringen. Dort können Sie es gefahrlos in Empfang nehmen.«
    »Das Hexenamulett wird lediglich dazu dienen, die Stelle zu finden, wo Inaza eingemauert wurde. Ich bin nicht bereit, mich von diesem Glücksbringer zu trennen. Er hat mir bisher die Bullen hervorragend vom Leib gehalten.«
    »Er bleibt selbstverständlich weiter in Ihrem Besitz«, versicherte der Ungar dem Engländer.
    »Wann soll ich abreisen?« fragte Van Bowman.
    »Ich schicke Ihnen ein Telegramm aus Budapest.« Noch am selben Tag kehrte Sandor Feges nach Ungarn zurück.
    Er traf sich mit Boro und bereitete anschließend alles für den Goldtransport ins Ausland vor.
    Als Bowmans Maschine landete, erwartete ihn Boro, der junge Zigeuner, mit brennender Ungeduld. Er träumte schon von seinem Reichtum. Er würde sich und Mehta jeden Wunsch erfüllen können. Die Zeit der Armut war zu Ende. In Kürze würde er in Geld schwimmen.
    Geld ist Macht, und alle, die ihn bisher mit Füßen getreten hatten, würden diese Macht zu spüren kriegen. Boro war nicht länger der kleine Zigeuner, der Habenichts, an dem man sich die Schuhe abputzen konnte. Von nun an würde man vor ihm den Rücken beugen müssen.
    Er ließ Van Bowman ausrufen und begrüßte ihn auf ungarisch, doch dieser Sprache war der Engländer nicht mächtig. Da Boro kein Wort Englisch konnte, einigten sie sich auf Deutsch, das konnten sie beide.
    »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte Boro und schüttelte Bowmans Hand. »Wie war der Flug?«
    »Angenehm. Sie sind also der Heißsporn Boro. Sandor Feges behauptete, Sie wären ein Vulkan, der immer gleich hochgeht. Brachte Sie Ihr Temperament noch nie in Schwierigkeiten?«
    »Eigentlich nicht, Sir. Ich kann mich auch beherrschen, wenn es sein muß.«
    »Wo steht Ihr Wagen?«
    »Oh, Sir, es tut mir leid, aber ich kann mir keinen Wagen leisten… Noch nicht, aber das wird sich bald ändern.«
    »Wir müssen doch nicht etwa zu Fuß…«
    »Ich besitze ein Motorrad. Die Nacht ist mild. Die Fahrt wird für Sie ein angenehmes Erlebnis sein. Haben Sie Gepäck?«
    Van Bowman hob seinen kleinen Handkoffer. »Nur das hier. Ich habe nicht vor, mich in Ungarn niederzulassen.«
    Sie verließen das Flughafengebäude. Von Boros Motorrad war der Engländer nicht sonderlich begeistert. »Sind Sie sicher, daß das Ding unterwegs nicht auseinanderfällt?«
    »Es hat die Fahrt hierher geschafft, es wird auch die Rückfahrt aushalten.«
    »Na, wir werden ja sehen«, sagte der Engländer.
    Boro tänzelte von einem Fuß auf den anderen und leckte sich nervös die Lippen. »Sir, macht es Ihnen etwas aus, mir das Hexenamulett zu zeigen? Ich würde cs schrecklich gern sehen.«
    »Es sieht zwar aus wie ein typischer Frauenschmuck, aber ich trage es dennoch um den Hals«, sagte Van Bowman und öffnete sein Hemd.
    Als Boro das Amulett sah, leuchteten seine Augen ehrfurchtsvoll. »Oh, der Satansrubin. Sehen Sie nur, wie er funkelt. Als bestünde er aus kristallisiertem Blut.«
    »Wie nannten Sie den Stein?«
    »Satansrubin. Man sagt, Inaza hätte ihn vom Teufel persönlich geschenkt bekommen. Zum Zeichen seiner Wertschätzung.«
    Van Bowman ließ das Amulett wieder in seinem Hemd verschwinden. »Fahren wir«, sagte er.
    »in zwanzig Minuten sind wir da«, gab Boro zurück und kippte die Maschine vom Ständer. Van Bowman setzte sich hinter ihn und hielt sich an dem schwarzhaarigen Zigeuner fest. Eine seltsame internationale Komplizenschaft war das.
    Bowman war gespannt, was dabei herauskommen würde. Er war ein Partner, auf den man sich nicht verlassen konnte. Er hatte bisher noch jeden, mit dem er sich zusammentat, aufs Kreuz gelegt oder es zumindest versucht.
    Mit dieser Absicht war er auch nach Ungarn gekommen. Wenn es irgendwie möglich sein sollte, würde er das Gold der Hexe für sich allein beanspruchen.
    Er glaubte nicht,
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