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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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und hatte lediglich eine rote Wollmütze auf dem kahlen Kopf. Er schnitt Grimassen und fing wieder von seinem Bowiemesser zu reden an.
    Dorian zog sich an und half Unga, einen Rucksack mit einem Leichtmetall-Tragegestell auf den Rücken zu schnallen. Hinten an diesem Rucksack hing eine starke Stablampe. Eine weitere nahm Dorian an sich. Bei dem Lärm des Hubschraubers war eine Unterhaltung unmöglich. Dorian hängte sich den Hexenjägerdolch an den Gürtel. Dann steckte er noch die Schneebrille ein. Schneeschuhe wurden über die Schulter gehängt. Zuletzt kamen die Handschuhe an die Reihe.
    Nun konnte es losgehen. Dorian deutete auf die Tür, und Unga nickte. Gemeinsam öffneten sie den Drehverschluß der Schiebetür und zogen sie zurück. Eisige Luft strömte herein. Dorian stieg aus. Er mußte sich an der Hubschrauberverstrebung festhalten, weil er auf dem glatten Eis ausrutschte. Croyd Breydur stieg als nächster aus dem Hubschrauber, dann folgte Unga mit dem Donnerkeil in der Hand. Dorian und Unga mühten sich mit der Schiebetür ab, bis sie sie wie der geschlossen hatten, und liefen dann geduckt davon. Croyd Breydur stand schon ein Stück von dem Hubschrauber entfernt.
    Der Pilot war im Cockpit deutlich zu sehen. Er schaute zu Dorian, Unga und Croyd hin.
    Der Dämonenkiller machte mit seiner behandschuhten Rechten das V-Zeichen, und der Pilot nickte und gab Gas. Mit einem Höllenlärm, der von den Fels- und Eiswänden widerhallte, löste sich der Hubschrauber vom Boden, schwebte senkrecht ein Stück hoch und jagte dann schräg hinauf in den Himmel.
    Croyd Breydur riß die rote Mütze vom Kopf, schwenkte sie und tanzte umher.
    Der Lärm des Hubschraubers, der bald nicht mehr zu sehen war, verklang in der Ferne. Nur der Wind pfiff und heulte noch über die Gletscher.
    Das Abenteuer hatte begonnen. Dorian und Unga mußten in den Hermes-Trismegistos-Tempel im Tal Torisdalur vorstoßen und diejenigen vertreiben, die sich unbefugterweise das Vermächtnis des Dreimalgrößten aneignen wollten. Sonst waren sie verloren. Falls es ihnen nicht gelang, in den Tempel zu kommen, würden Kälte und Hunger sie töten - wenn ihre Widersacher das nicht vorher besorgten. Die Ausrüstung und der Proviant reichten gerade, um bis ins Tal Trosidalur und den Tempel zu kommen.

    Es war kurz vor dreiundzwanzig Uhr, als der Hubschrauber Dorian, Unga und den irren Croyd absetzte. Dorian und Unga versuchten, sich zu orientieren, aber in der Nacht sah alles anders aus.
    Mit Hilfe von Dorians Armband-Kompaß legten der Dämonenkiller und der Cro Magnon die Richtung fest. Entschlossen marschierten sie los, denn es war keine Zeit zu verlieren. Eiskalt pfiff der Wind. Der Marsch durch das zerklüftete Gelände war beschwerlich. Einmal mußten die drei wegen einer Bodenspalte einen langen Umweg machen.
    Das letzte Mal hatten Dorian, Unga, Magnus Gunnarsson und drei Begleiter den Weg mit einem Kettenfahrzeug zurückgelegt. Gunnarsson hatte damals gesagt, man könnte den Zugang zum Tal nur bei Tag finden; Dorian und Unga wollten es trotzdem bei Nacht versuchen.
    Vier Stunden marschierten die drei. Croyd Breydur war für Dorian und Unga keine Hilfe. Gerade einmal, vor etlichen Jahren, hatte der Dämon sich ins Tal Torisdalur gewagt. Er war nicht weit vorgedrungen und gleich wieder geflüchtet, als ein paar geflügelte Teufel sich auf ihn stürzten.
    „Jetzt müssen wir da sein", sagte Unga, als sie auf einem kleinen Plateau standen. „In der Eiswand dort muß sich der Zugang befinden."
    Dorian war nicht ganz sicher, aber er wußte, wie ausgezeichnet das Orientierungsvermögen des Cro Magnon war; und daß Unga einen Weg, den er einmal zurückgelegt hatte, immer wieder finden würde.
    Der heulende Wind brachte nadelspitze Eiskristalle mit, die auf den wenigen bloßen Quadratzentimetern Gesichtshaut teuflisch brannten. Dorian und Unga hatten die Schneebrille aufgesetzt, um die Kristalle nicht in die Augen zu bekommen.
    Dorian nahm seine Stablampe und leuchtete um sich. Der Lichtkegel glitt über die Eiswand. An einem dunklen Einschnitt blieb er haften.
    „Tatsächlich! Dort muß der Zugang sein."
    Die drei marschierten los. Dorian und Unga hatten den Grettirstein nicht gebraucht, mit dessen Hilfe sie den Zugang bei der ersten Expedition fanden. Später waren Dorian und auch Unga ein paarmal noch auf magische Weise in den Hermes-Trismegistos-Tempel gelangt.
    Seit Magnus Gunnarsson im Tempel versucht hatte, Dorian mit dem Ys-Spiegel zu vernichten, war
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