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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung
Autoren: Vladimir Volkoff
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Strohhut, Kneifer, Kinnbart, steifem Kragen und gestreiften Hosen.
    In diesem Augenblick näherte sich von Algeciras ein Peugeot.
    Er hielt. Ferra in der Uniform eines Gardisten, winkte ihn an der Unfallstelle vorbei.
    »Ich könnte mich um die Verletzten kümmern", schrie der Fahrer aus dem Fenster. »Ich bin Arzt.«
    »Es ist bereits ein Arzt da", entgegnete Ferra und wies auf Gaspard, der seinen Hut zog und sich tief verneigte. Der Peugeot fuhr weiter.
    Ferra, Lennet und Gaspard stiegen in den SEAT, der zwanzig Meter entfernt geparkt war. Ferra sah auf die Uhr. Alle drei waren aufs äußerste gespannt. Klappte ihre List?
    »Wenn sie mit gleichem Tempo weitergefahren sind, müßten sie bald hier eintreffen", bemerkte Ferra.
    »Hoffentlich sind sie nicht schon durch", Lennets Sorge um seinen Chef war grenzenlos. Er kannte Sidney, die Qualle, leider zu gut!
    Langsam begann es zu dämmern.
    »Hoffentlich kommen sie noch vor Einbruch der Dunkelheit!« meinte Gaspard.
    »Was meinst du? Was für ein Auto haben sie wohl?« fragte Lennet.
    »Ich glaube nicht, daß sie sich getrennt haben", vermutete Ferra. »Sie brauchen also einen recht großen Wagen.« Oben auf dem Hügel signalisierte Esbon ein Fahrzeug.
    »Er kündigt einen Volkswagen an", stellte Ferra fest.
    »Wieder nichts!« Lennets Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Dennoch mußte man wieder aussteigen, zum Weiterfahren auffordern, die angebotene Hilfeleistung ablehnen, erklären, daß bereits ein Arzt da sei... Der Volkswagen fuhr weiter. Die Agenten setzten sich wieder in den SEAT.

Der ohnmächtige Polizist
    »Aha, das sieht diesmal ziemlich groß aus", sagte Ferra, der die Zeichen deutete, die Esbon gab. »Ein Wohnmobil!«
    »Das dürfte unser Wagen sein", meinte Lennet so ruhig wie möglich. »Sidney hat es gern bequem.«
    Ferra startete und stellte den SEAT so auf die Brücke, daß sie völlig blockiert war. Die drei Geheimagenten sprangen heraus.
    Gaspard kümmerte sich um die »verletzte" Mira. Er hatte seinen Arztkoffer in der Hand. Ferra stellte sich unübersehbar auf der Brücke auf. Lennet war in seiner Gardeuniform kaum zu identifizieren. Gaspard hatte ihm noch eine Perücke und einen schwarzen Schnurrbart verpaßt und ihn außerdem so geschminkt, daß man das blaue Auge nicht mehr sah. Ferra tat so, als notiere er die Einzelheiten des Unfalls. Lennet beugte sich über Edmond.
    »Langsam habe ich genug davon, den Toten zu mimen", brummte Edmond.
    »Sei ruhig. Denk daran, daß du es nur noch fünf Minuten sein mußt. Besser als für den Rest deines Lebens", rief Ferra, der ein feines Gehör hatte.
    Das Wohnmobil erreichte den Gipfel des Hügels. Die Scheinwerfer huschten über die Szene auf der Brücke. Der Fahrer bremste scharf. Wenige Meter vor der Unfallstelle blieb der Wagen stehen. Je nach Art des Fahrzeugs waren mehrere Pläne vorbereitet worden.
    Geheimagent Lennet, der perfekte Polizist, ging gelassen auf den Wagen zu.
    »Wir müssen weiter!« rief der Chauffeur. Lennet erkannte ihn sofort: Sidneys Fahrer.
    »Sehen Sie nicht, daß es hier einen Unfall gegeben hat?« fragte der Zivilgardist barsch. »Doch, aber wir haben es eilig.«
    »Das tut mir leid. Ich muß Ihren Wagen für den Transport der Verletzten nach Algeciras beschlagnahmen.«
    Der Fahrer drehte sich um und sagte etwas ins Innere des Wagens. Sein Beifahrer, einer der braungebrannten Athleten, die Montferrand entführt hatten, sah sich nach allen Seiten hin um, vermutlich um sich zu überzeugen, ob man irgendwie mit Gewalt durchbrechen konnte. Aber die Brücke war verstopft.
    Außerdem wußte er ja nicht, wie viele Polizisten sich am Unfallort befanden. Und sicher gab es auch eine Funkverbindung zu ihrer Kommandozentrale? Es war bestimmt nicht in Sidneys Interesse, die Aufmerksamkeit der Behörden auf diesen Wagen zu lenken. So öffnete sich die hintere Tür des Fahrzeugs und der kleine, rundliche Doktor Casara rollte heraus.
    »Wir würden Ihre Verletzten sehr gern transportieren!« sagte er und glättete die quer über die Glatze gebürsteten Haare.
    »Unglücklicherweise haben wir selbst zwei Kranke im Fahrzeug. Es wäre also sehr schwierig, Ihnen unseren Wagen zu überlassen. Aber wir helfen Ihnen natürlich gern. Die Verletzten können ohne weiteres mit unserem Wagen nach Algeciras gebracht werden. Wir liefern sie dann im Krankenhaus ab. Nur das ganze Fahrzeug, und das werden Sie sicher verstehen, können wir Ihnen nicht überlassen. Ich bin selbst Arzt. Meine Patienten
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