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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk
Autoren: Unbekannt
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ersten besten Gelegenheit nach Culio zurück", erklärte Luzian Bidpott, nachdem er etwas eingehender berichtet hatte, wie es ihnen, Demeter und Jenny ergangen war. „Wir werden den beiden Frauen von euch erzählen und dann auf euch warten."
    „Es wird nicht lange dauern", gab sich Ronald Tekener zuversichtlich.
    Er ging mit den Siganesen zur Tür, öffnete sie und ließ sie hinaus. Susa Ail winkte ihm hoheitsvoll zu und wünschte ihm eine weiterhin ungestörte Nachtruhe. Dann eilte sie sichtlich vergnügt mit Luzian Bidpott davon.
     
    4.
     
    Elf Tage verstrichen, ohne daß sich etwas ereignete. Nach wie vor wußten Ronald Tekener und Roi Danton nicht, wozu sie eigentlich ins Siom-System gerufen worden waren. Vilono, der hin und wieder bei ihnen auftauchte, wich entsprechenden Fragen aus oder vertröstete sie auf später. Er beorderte sie zu zwei weiteren Bestattungen am Fluß, bei denen besondere Helden der Somer geehrt wurden, und er begleitete sie zu drei Veranstaltungen, bei denen die beiden Permitträger Kunstausstellungen mit Werken von Veteranen aus aller Welt besuchten. Immer wieder gab es Gespräche mit alten und verdienten Somern, bei denen deutlich wurde, wie sehr diese ESTARTU glorifizierten und mystifizierten.
    Dann, am zwölften Tag, gab Vilono ihnen die Teleport-Koordinaten des dritten Planeten.
    „Ihr habt die Aufgabe, stellvertretend für Ijarkor zu den jungen Somern zu sprechen", erläuterte er und überreichte ihnen zwei vorbereitete Reden.
    Auf Somatri materialisierten sie in einem Park, der mitten in einer Arena zu liegen schien. Er war kreisrund und wurde von einem stufenförmig angelegten Gebäude umfaßt.
    Zahlreiche Terrassen öffneten sich zum Park hin. Sie waren geschmückt mit phantasievoll geformten Säulen und zierlichen Statuen, die weiß in der Sonne leuchteten.
    Zunächst schien es so, als seien der Park und das Rundhaus unbelebt. Doch dieser Eindruck täuschte. Plötzlich schossen Hunderte von jugendlichen Somern unter den Bäumen hervor und rannten schreiend und lachend auf die beiden Permitträger zu. Sie umringten und umtanzten sie ausgelassen und stoben danach in alle Richtungen davon, um sich in einer anderen Ecke des Parks beim Spiel die Zeit zu vertreiben.
    Es waren die ersten Jugendlichen, die sie gesehen hatten, und ihr Anblick tat ihnen ausgesprochen wohl, nachdem ihnen so lange nur alte und greisenhafte Somer begegnet waren.
    Zwischen einigen Büschen kam Dokroed hervor. Sie erkannten ihn gleich an seiner Art, sich übertrieben militärisch zu bewegen. Es hätte sie kaum gewundert, wenn er die Beine zum Stechschritt hochgeworfen hätte.
    „Willkommen auf Somatri", sagte er in der für ihn charakteristischen präzisen Sprechweise. Die beiden Terraner kannten keinen anderen Somer, der so deutlich und genau sprach. Sie hatten es noch nie bei Dokroed erlebt, daß er nuschelte oder eine Silbe verschluckte.
    „Eine angenehme Abwechslung für uns", erwiderte der Galaktische Spieler. Er war sicher, daß der Somer nicht merkte, daß sie sich von den Kodexmolekülen unabhängig gemacht hatten.
    „Ich nehme an, du wirst uns etwas zeigen von dieser Welt?" bemerkte Roi Danton.
    „Genau das habe ich vor", antwortete Dokroed. „Kommt."
    Er dachte nicht daran, mehr als unbedingt notwendig zu sagen. Mit ausgreifenden Schritten eilte er ihnen voran. Jeder einzelne Schritt war wie abgezirkelt.
    Er führte sie an einigen sichelförmigen Bäumen vorbei, von denen Hunderte von Lianen herabhingen, die mit Blüten über und über bedeckt waren. Ein betäubender Duft ging von ihnen aus. Er übte eine starke Wirkung auf Dokroed aus. Er wandte seinen Kopf zur Seite, und für einen kurzen Moment verrieten seine zögernden Schritte, daß er sich nicht mehr völlig unter Kontrolle hatte.
    Roi Danton lächelte.
    „Unser Kolibri riecht den Nektar der Blüten", sagte er leise.
    Ronald Tekener vernahm ein eigentümliches Krächzen. Er blickte über die Schulter zurück und sah gerade noch, wie der nahezu kahle Schädel eines greisenhaften Somers in dem Laubwerk eines Busches verschwand.
    „Was ist los?" fragte Roi.
    „Da war ein Veteran", antwortete der Smiler nachdenklich.
    „Seltsam. Ich dachte, die sind alle auf dem zweiten Planeten. Hier auf dem dritten Planeten habe ich eigentlich nur junge Somer erwartet."
    Ronald Tekener blieb stehen, ging dann jedoch weiter, da Dokroed mittlerweile einen beträchtlichen Vorsprung gewonnen hatte, den er nicht noch größer werden lassen wollte.
    „Hm,
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