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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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sagte ich. »Er wollte euch alle drei töten - und hat keinen einzigen geschafft… glücklicherweise.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet, Miß Bonney«, sagte der Hoteldetektiv. »Ohne Ihr mutiges Eingreifen wäre ich verloren gewesen. Ich möchte Ihnen dafür innig danken.«
    Er versprach, dafür zu sorgen, daß der Schaden am Fenster noch in der Nacht in Ordnung gebracht wurde, telefonierte kurz und leitete die Sache in die Wege.
    Vladek Rodensky saß auf dem Sofa, Albina klebte förmlich an ihm. Es sah aus, als suche sie Schutz und Geborgenheit bei ihm.
    »Was wird er nun tun, Tony?« fragte der Brillenfabrikant.
    »Erst mal wird er versuchen, so schnell wie möglich wieder zu Kräften zu kommen«, sagte ich.
    »Mit anderen Worten, er wird irgendwo in der Stadt nach Opfern suchen.«
    Ich nickte mit düsterer Miene. »Das ist zu befürchten. Allein schon deshalb, weil Vicky nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Stolz verletzt hat.«
    »Er muß sich selbst beweisen, daß er noch zu etwas taugt«, brummte Vladek Rodensky. Sein Blick wanderte zum Fenster. »Wie lange muß ihn diese bedauernswerte Stadt noch ertragen?«
    Es war ein scheußliches Gefühl, zu wissen, daß Graf Lazar in diesem Augenblick mehr denn je nach Blut lechzte, ohne ihn daran hindern zu können es sich zu holen.
    »Ist er zur Zeit nicht zu schwach, um einen Menschen zu töten?« fragte Janos Selpin.
    »Er wird sich das richtige Opfer aussuchen«, sagte ich. »Eines, das nicht besonders stark und auf jeden Fall ahnungslos ist,«
    Der Hoteldetektiv sah mich entsetzt an. »Er wird doch nicht ein Kind…«
    »Vielleicht kann er mit irgend jemandes Unterstützung rechnen«, überlegte Vladek. »Natalja Kornö war seine Blutbraut. Sie hätte alles für ihn getan. Natalja muß nicht die einzige gewesen sein, die sich im Bann des Vampirs befand.«
    »Er hat vielleicht einen männlichen Helfer«, sagte der Hoteldetektiv plötzlich. »György Tarko möglicherweise!«
    »Wer ist das?« fragte ich sofort.
    »Iduna Tarko, seine Schwester, arbeitet für das staatliche Reisebüro. Sie ist Fremdenführerin, und sie erzählte Tibor, daß ihr Bruder seit gestern nacht spurlos verschwunden ist. György trainierte für den Budapest-Marathon. Seine Laufstrecke führte an diesem Hotel vorbei, und er war genau zu der Zeit unterwegs, als Graf Lazar hier die Gegend unsicher machte.«
    Vladek stand nervös auf. »Wenn der Graf ihn langsam getötet hat, ist György Tarko heute unter Umständen bereits selbst ein Vampir, Lazar ist sein Meister. Wenn Istvan Graf Lazar von ihm verlangt, daß er ihm Iduna ausliefert, wird er gehorchen. Tony, ich denke, wir sollten uns um das Mädchen kümmern. Vielleicht ist es ein falscher Alarm. Es kann aber auch sein, daß wir zum erstenmal wissen, wo der Biutgraf als nächstes zuschlagen wird. Es ist ein Strohhalm, an den ich mich klammere.«
    ***
    An diesem Abend war Iduna Tarko mit zwei hohen russischen Parteifunktionären unterwegs gewesen. Die Fremden waren von der Stadt und von ihrer charmanten Begleitung sehr beeindruckt.
    »Sollten Sie einmal nach Moskau kommen«, sagte einer der beiden, »werde ich Ihnen meine Stadt zeigen.«
    »Moskau ist weit«, erwiderte Iduna.
    »Die Partei wird Sie einladen«, sagte der andere Russe. »Die Reise wird Sie nichts kosten. Sobald wir wieder zu Hause sind, werde ich die entsprechenden Anweisungen geben.«
    Sie durfte sich den Monat, in dem sie nach Moskau kommen wollte, aussuchen. Iduna entschied sich für den September, und sie hoffte, daß György bei ihr sein würde, wenn sie nach Moskau fuhr, denn die Einladung galt für zwei Personen.
    Sie hatte die Russen in ihrem Hotel abgeliefert. Die beiden hatten sie noch in die Bar mitnehmen wollen, doch sie hatte dankend abgelehnt.
    Sie wußte um die Trinkfestigkeit der Russen, Sie würden jetzt so lange Wodka in sich hineinschütten, bis die Bar schloß. Das war nichts für Iduna.
    Sie war müde und wollte so schnell wie möglich nach Hause, deshalb leistete sie sich ein Taxi.
    Tagsüber hatte sie alle möglichen Leute angerufen, und sie hatte sich auch mit den Behörden in Verbindung gesetzt, doch niemand konnte ihr helfen. Niemand wußte, wo sich ihr Bruder befand. Es hatte den Anschein, als hätte er sich in Luft aufgelöst, als würde es ihn nicht mehr geben.
    Aber Iduna weigerte sich, das zu glauben, und sie war erst recht nicht bereit, sich damit abzufinden. Sie würde keine Ruhe geben, bis sie wußte, wo György war.
    Hartnäckig
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