Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auch«, behauptete Vicky.
    »Na, das werden wir ja sehen.«
    Meine Freundin kramte in ihren beiden Koffern herum. Ich begab mich ins Bad, und als ich zurückkehrte, kramte Vicky immer noch.
    »Wenn du den gestrigen Tag suchst, der wird da nicht drinnen sein«, sagte ich amüsiert, »Das gibt’s doch nicht«, sagte Vicky nervös. »Ich habe es doch selbst hineingetan.«
    »Was?«
    »Das Geschenk für Vladek.«
    Sie meinte den kleinen Porzellanelefanten, den wir in einem Trödlerladen in Soho entdeckt hatten.
    »Es bringt nichts als Nachteile, wenn man soviel einpackt«, sagte ich. »Da kann man ja nichts mehr finden. Deine Koffer sind das reinste Bermudadreieck. Was da hineingerät, ist weg.«
    »Ich lache morgen darüber, wenn es dir nichts ausmacht, Hilf mir lieber beim Suchen.«
    »Vladek nimmt das Geschenk morgen auch noch. Heute sagen wir ihm, daß wir eins für ihn haben. So machen wir ihm zweimal eine Freude. Und nun rufe ich ihn an.«
    ***
    Vladek Rodensky betrat die Suite. Albina Conti lächelte ihn tapfer an. Sie saß in einem bequemen Sessel und hatte einen Drink in der Hand.
    Ihr Lächeln vermochte ihn nicht zu täuschen. Er sah, daß sie das schreckliche Erlebnis noch nicht verdaut hatte. Albina hatte sich umgezogen, trug ein lindengrünes Kleid, das ihre traumhafte Figur wunderbar zur Geltung brachte.
    Sie hatte ihm versprochen, das Goldkreuz immer zu tragen, doch ihr Hals war ohne Schmuck. Er fragte nach dem Kettchen mit dem Anhänger, und Albina griff verwirrt nach ihrem Hals.
    Sie schien gedacht zu haben, das Kreuz noch zu tragen, »Liebe Güte, Vladek«, sagte sie schuldbewußt. »Ich weiß nicht, wo es ist. Ich muß es verloren haben.«
    Sie stellte den Drink weg und stand auf, um in den Räumen nach Vladeks Geschenk zu suchen.
    »Das ist mir furchtbar peinlich«, sagte Albina. »Ich hatte eine große Freude mit deinem Geschenk, und nun ist es weg.«
    »Das Kreuz hat Lazar mit Sicherheit gestört«, sagte der Brillenfabrikant. »Wen?«
    »Istvan Graf Lazar, den Vampir.«
    »Woher kennst du seinen Namen?« fragte Albina überrascht.
    »Vom Hoteldetektiv. Lazar muß dich veranlaßt haben, das Kettchen mit dem Kruzifix abzunehmen. Sieh mal in den Taschen deiner Jeans nach.«
    Dort fand Albina das Geschenk. Sie atmete erleichtert auf und ließ es sich von Vladek wieder umhängen.
    »Ich wollte es nicht abnehmen«, sagte Albina. »Ich wußte nicht einmal, daß ich es tat.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte Vladek, nahm Albina in die Arme und küßte sie. »Albina…« bemerkte er dann ernst. »Es liegt mir fern, dir Angst machen zu wollen, aber es hat keinen Sinn, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen.«
    »Du befürchtest, dieser Graf Lazar könnte mir noch einmal begegnen?«
    »Ja. Er soll ein Meister der Maske sein, deshalb rate ich dir: Sieh dir jeden Mann, mit dem du zu tun hast, ganz genau an. Du hast ihm gefallen. Er war deinem Blut sehr nahe. Er wird nicht darauf verzichten wollen.«
    Albina schauderte. »Die Ungarnreise war wohl doch keine so gute Idee.«
    »Ich werde dir sagen, wie du dich verhalten mußt. Wenn du diese Weisungen beachtest, kann dir kaum etwas passieren. Tony Ballard wird bald hier sein. Du kannst sicher sein, daß dann eine harte Zeit für den Vampir anbricht.«
    Vladek sprach mit eindringlicher Stimme, und er trichterte seiner Freundin vor allem ein, keine Nacht allein zu verbringen.
    »Sollten Tony und ich unterwegs sein, wird dir Vicky Bonney Gesellschaft leisten. Sie hat sehr viel Mut und auch einige Erfahrung im Kampf mit Schwarzblütlern.«
    Albina faßte sich an die Stirn. »Mit Schwarzblütlern. Meine Güte, ich habe den Eindruck, in eine andere Welt geraten zu sein.«
    Das Telefon läutete. Tibor war am anderen Ende und meldete, daß Vicky Bonney und Tony Ballard eingetroffen wären.
    »Vielen Dank«, sagte Vladek Rodensky und legte auf.
    ***
    Ich wollte mich bei Vladek melden, nahm den Hörer ab und war mit der Zentrale verbunden. Es klopfte.
    »Ich geh’ schon«, sagte Vicky, »Vladek Rodenskys Suite, bitte«, verlangte ich von der Telefonistin.
    Vicky öffnete die Tür, und ich sah meinen Freund und neben ihm ein reizendes Mädchen mit sandfarbenem Haar. .
    »Danke, das hat sich erledigt«, sagte ich und ließ den Hörer in die Gabel fallen.
    Vladek trat mit seiner Freundin ein. Er umarmte Vicky herzlich und machte sie mit Albina Conti bekannt. Dann kam er auf mich zu, drückte mich überschwenglich an seine Brust und schlug mehrmals
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher