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1288 - Das unheimliche Mädchen

1288 - Das unheimliche Mädchen

Titel: 1288 - Das unheimliche Mädchen
Autoren: Jason Dark
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wollte, aber dazu kam sie nicht mehr.
    Gabriela war eine Brandbombe!
    Carina brüllte, als die ersten Flammen aufzuckten. Sie schlugen aus dem Körper meines Schützlings und griffen blitzschnell auf den anderen über. Keiner von uns schaffte es, so rasch zu reagieren wie es nötig gewesen wäre. Auch ich nicht. Ich sah das Schreckliche, denn Carina, die Oberin, warf sich zur Seite, und sie war plötzlich in einen Flammenmantel gehüllt. Ihre Tracht brannte lichterloh, während sie zurücktaumelte und nicht fassen konnte, was mit ihr passiert war.
    Bisher war Gabriela für mich wichtig gewesen. Genau das änderte sich jetzt. Ich musste mich um Carina kümmern, denn die anderen Nonnen taten es nicht. Sie saßen wie angenagelt auf ihren Plätzen.
    Das Entsetzen hatte sie starr gemacht.
    Die Überraschung war vorbei, als ich Carina erreichte. Da wusste die Nonne, was mit ihr geschehen war, denn inzwischen hatte sich um sie herum ein Mantel aus Flammen gebildet. Rauch umquoll sie.
    Das Gesicht dahinter schien zu zerfließen, und ich warf mich mit einem Sprung auf die brennende Gestalt und riss sie zu Boden.
    Sofort rollte ich mich auf sie.
    Ich wollte die Flammen ersticken, die ebenfalls nach mir greifen wollten. Ich schlug gegen den Körper, dann hörte ich einen Schrei in meiner Nähe, und im nächsten Augenblick kippte jemand Wasser über das Gesicht der Oberin.
    Nein, es war Suppe aus der Schüssel. Das Essen war mittlerweile schon abgekühlt.
    Eine Nonne hatte sich die Tracht vom Körper gerissen und warf sich auf uns beide. So versuchte sie, der Flammen Herr zu werden. Auch andere eilten hinzu, und ich rollte mich keuchend zur Seite, um ihnen Platz zu schaffen.
    Sie kümmerten sich nicht darum, dass auch sie sich verletzen konnten. Sie gaben alles, um das Feuer zu löschen und um ihre Oberin zu retten.
    Ich hatte mich wieder hingestellt. Wie ich aussah, interessierte mich nicht. Zudem hatte ich Glück gehabt. Sicherlich gab es an mir keine Stelle, die verbrannt war, aber ich dachte auch weniger an die Oberin, sondern vielmehr an Gabriela.
    Sie war verschwunden!
    Es war keine Überraschung für mich. Ich hatte es mir gedacht. Eine wie sie nutzte jede Chance, um allein zu sein und um ihren Feldzug fortsetzen zu können. Wobei sie nicht mal selbst und mit dem eigenen Willen dafür sorgte, sondern geleitet wurde. In ihr steckte etwas, gegen das sie nicht ankam.
    Sie war die Feuerfrau, und ich hatte leider mit ansehen müssen, dass sie es auch direkt schaffte, Menschen in Brand zu stecken.
    Hinter mir hörte ich die schrill klingenden Stimmen der Nonnen, aber auch das laute Jammern der Oberin. Bevor ich mich an die Verfolgung machte, wollte ich sehen, was mit Schwester Carina passiert war. Die Helferinnen schufen mir Platz, als ich auf sie zuging.
    Carina lag am Boden und auf dem Rücken. Von ihrer Tracht und auch der Haube waren nur noch stinkende Fetzen zurückgeblieben. Teilweise klebten sie an ihrem Körper. Das Feuer hatte auch die Haut erfasst. Ein Teil der Haare waren verglüht. An den Händen zeigten sich dunkle Brandflecken und im Gesicht ebenfalls.
    Aber sie lebte. Und sie war auch noch zu retten. Unser Eingreifen war früh genug erfolgt.
    Ich hörte hinter mir die Stimme der Köchin. »Lasst mich zu ihr. Ich habe eine Brandsalbe geholt. Sie wird ihr so lange helfen, bis wir einen Arzt geholt haben. Lasst mich.«
    Wir schufen ihr Platz, aber sie beugte sich noch nicht sofort nach unten, sondern schaute mich an. »Es war das Mädchen, nicht wahr? Dieses junge Ding.«
    »Ja.«
    »Kümmern Sie sich darum, Signor. Sie ist mit dem Teufel verbandelt. Es war das Feuer der Hölle, glauben Sie mir…«
    Ich nickte, obwohl ich damit nicht einverstanden war. Das Feuer der Hölle sah anders aus. Da hatte ich meine Erfahrungen sammeln können. Es war mir auch schon öfter gelungen, es zu löschen, und zwar nicht mit Wasser, sondern durch mein Kreuz.
    Aber die Nonne hatte Recht. Es war jetzt wichtig, Gabriela zu stellen, die in ihrer Panik geflüchtet war.
    Für mich hatte sie Panik gehabt, sonst wäre sie nicht so schnell davongelaufen und geblieben, um noch mehr Schrecken zu verbreiten.
    Ich wollte noch einen letzten Blick auf die Oberin werfen, aber ich brauchte nur in die Gesichter der Nonnen zu sehen, um zu erkennen, dass sie dagegen waren.
    Sie wollten mich nicht mehr. Für sie war ich jemand, der mit diesem Teufelsweib unter einer Decke steckte.
    Dann ging ich und hoffte, Gabriela finden zu können…
    ***
    Ich hatte
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