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1286 - Todesruf der Geisterfrau

1286 - Todesruf der Geisterfrau

Titel: 1286 - Todesruf der Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
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Bill.
    Gilda Patton schrak kurz zusammen. »Genau, Bill, dann kam sie. Und wie sie kam. Ich weiß nicht, was sie an sich hatte, aber sie hat es geschafft, meinen Bruder zu einem anderen Menschen zu machen. Das muss ich leider noch einmal sagen.«
    Die nächste Frage stellte Sheila. »Kannten Sie diese Person?«
    »Nein, ich habe sie nie gesehen.«
    »Hat Ihr Bruder sie Ihnen beschrieben?«
    »Nicht direkt.«
    »Was heißt das?«
    Gilda Patton winkte ab. »Er hat von ihrer Schönheit gesprochen. Wenn man ihn gehört hat, dann muss sie die schönste und perfekteste Frau der Welt gewesen sein. Ich weiß nicht, ob sie blond-, schwarzoder rothaarig gewesen ist. Aber er hat sich unsterblich in sie verliebt. Mehr dürfen Sie mich nicht fragen.«
    »Und jetzt ist er tot«, flüsterte Bill.
    »Ja, tot«, erklärte sie ächzend. Es war zu sehen, dass ihr das Gespräch unter die Haut gegangen war, denn sie kämpfte gegen Tränen an.
    Sheila hatte noch immer gewisse Zweifel. »Und er hat sich wirklich selbst umgebracht?«
    »Ja, ja«, erklärte Gilda Patton. »Das hat die Polizei auch festgestellt.«
    »Glaubst du daran?«, fragte Bill.
    Gilda verdrehte die Augen. »Nicht das Thema schon wieder«, erklärte sie. »Bitte nicht. Ich glaube daran und habe trotzdem meine Probleme. Niemand würde sich meine Argumente überhaupt anhören. Deshalb seid ihr meine letzte Chance gewesen. Ray hat einfach zu oft über euch gesprochen. Für mich jedenfalls ist es ungemein wichtig, dass wir diese Helena finden. Sie allein kann darüber Auskunft geben, warum mein Bruder sich umgebracht hat. Alles andere können Sie vergessen.«
    Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie die Stirn krauste. »Ich habe Probleme mit dem Tod meines Bruders und mit dessen Umfeld. Das ist nicht mit rechten Dingen zugegangen. Hinzu kommen noch die anderen Selbstmorde. Ich habe nicht mit den Angehörigen dieser Menschen gesprochen, doch ich kann mir gut vorstellen, dass sich vor ihrem Suizid Ähnliches ereignet hat wie bei meinem Bruder.«
    »Helena also.«
    »Das will ich nicht behaupten, Bill. Es kann durchaus sein. Um mehr zu wissen, müsste man die Angehörigen befragen, denke ich mal. Das habe ich mich nicht getraut.«
    Der Reporter zuckte mit den Schultern. »Wenn ich mir das alles durch den Kopf gehen lasse, gibt es nur eine Chance für uns. Wir müssen diese Helena finden.«
    »Und wie willst du das anstellen?«, fragte Sheila.
    »Das weiß ich eben nicht. Ich kenne nichts. Ich weiß nichts über sie. Ich habe keine Ahnung, wo sie wohnt oder wo sie sich aufhält. Sie kann überall und nirgends sein…«
    »Aber Ray Patton hat sie auch getroffen«, sagte Sheila.
    »Ja. Kennst du den Platz?«
    »Das nicht, doch ich habe nachgedacht, Bill. Der Fotograf trug ja nicht grundlos diesen Spitznamen Grabstein-Patton. Er hat sich zumeist auf Friedhöfen herumgetrieben, um die entsprechenden Objekte zu finden. Ist es zu weit hergeholt, wenn ich in Erwägung ziehe, dass er diese Helena eventuell auf einem Friedhof getroffen hat?« Nach dieser Frage schaute Sheila die Schwester des Toten an, und Gilda fühlte sich leicht unter Druck gesetzt.
    »Ich weiß es nicht«, erklärte sie flüsternd. »Er hat zumindest mit mir darüber kaum gesprochen. Da bin ich ehrlich. Ich weiß es nicht, aber es könnte natürlich stimmen. In unserer Lage greift man eben zu jedem Strohhalm.«
    Bill wandte sich ihr zu. »Bist du schon auf dem Friedhof gewesen, auf dem dein Bruder ums Leben gekommen ist?«
    »Nein, nein«, erklärte sie heftig. »Ich habe ihn dort auch nicht hängen sehen. Später musste ich ihn identifizieren, das war alles. Den Ort selbst kenne ich nicht. Außerdem will ich ihn auch gar nicht kennen. Ich fürchte mich davor. Zudem habe ich unter zu vielen Erinnerungen zu leiden. Das muss man verstehen.«
    »Aber der, Friedhof bleibt als zentraler Punkt«, erklärte Bill und nickte vor sich hin. »Und ich habe mir da schon etwas ausgedacht.« Er sprach weiter, obwohl Sheila schon die Augenbrauen warnend anhob. »Ich denke, dass ich mir den Friedhof einmal anschaue, und zwar so schnell wie möglich. Es kann sein, dass ich etwas finde, was andere übersehen haben. Vier Selbstmorde, das ist einfach nicht mehr normal. Vier auf diesem Friedhof. Die Polizei ist misstrauisch geworden, das weiß ich. Dafür kenne ich sie zu gut. Aber sie forscht natürlich nicht in unsere Richtung, bei der es dann um diese geheimnisvolle Helena geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Beamten über
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