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1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod
Autoren: Jason Dark
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kannte die Gesetze genau, und er wusste auch, dass es bestimmte Dinge gab, die mit Worten nicht so leicht zu erklären waren. Die hinter dem sichtbaren Bereich lagen, und das erlebte er in diesen schrecklich langen Momenten, denn er sah mit einem Blick, dass er zwei Gegner vor sich hatte, die er nicht mit normalen Maßstäben messen konnte. Hier war jemand gekommen, der das Grauen verbreitete, und der King wurde plötzlich ganz klein. Er begann zu schwitzen. Seine Arme sackten nach unten, als wären ihm die Waffen in den Händen zu schwer geworden, und das Grinsen in seinem Gesicht sah aus wie das eines Clowns, der nicht mehr weiterwusste.
    »Du bist der King!«
    »Ja.«
    Lu Shing nickte. Er deutete mit der Messerspitze auf den Mann, stach aber nicht zu. »Wir haben dich gesucht. Wir sind bewusst zu dir gekommen, weil es so sein musste. Du hast dich nicht so verhalten wie es sein sollte. Der Tiger hat nicht immer Geduld. Er wollte deine Halle hier haben. Du hast gelacht und ihm den Kampf angesagt. Das kann nicht gut gehen, King. Man stellt sich nicht gegen den Tiger.«
    Jetzt wusste der Mann, woher der Wind wehte. Trotz seiner Angst war er noch zu verbohrt. Er hatte sich darauf eingerichtet, die Halle zu führen, und das steckte zu tief in ihm, als dass er es ohne weiteres hätte abschütteln können.
    »Nein, ich habe dem Tiger gesagt…«
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig!«
    King drehte fast durch. »Scheiße!«, brüllte er. »Haut ab. Verschwindet!«
    »Erst wenn du tot bist!«
    Darüber konnte niemand lachen. So wie Lu Shing gesprochen hatte, meinte er es todernst. Er spielte mit seinem Messer und drehte es so, dass die Spitze auf die Herzgegend des Kings wies.
    Der Mann drehte durch.
    Er brüllte noch und riss dabei seine Revolver in die Höhe. Mit dem einen zielte er auf Amira, mit dem anderen auf Lu Shing. Bevor einer der beiden etwas unternehmen konnte, drückte er zwei Mal ab und schoss ihnen in die Brust…
    ***
    Das Krachen der Schüsse zerriss die Stille. Beide Kugeln waren zielsicher abgefeuert worden, und die hätten Amira und Lu Shing vernichten müssen.
    Es traf nicht zu.
    Die Geschosse schüttelten die Körper durch. Sie kippten nach hinten, aber sie fingen sich wieder.
    Die Kraft reichte nicht mal aus, sie zu Boden zu schleudern, sie stemmten sich einfach dagegen an, und sie schauten dann an ihren Körpern herab, um sich die Kugellöcher anzusehen.
    King schrie wie nie zuvor in seinem Leben. Aus seinen Augen traten Tränen. Er schoss noch mal.
    Diesmal bekam Amira die Kugel in den Magen, und Lu Shing wurde am Hals getroffen, was ihm auch nichts ausmachte.
    Zum dritten Mal drückte King nicht ab. Er wusste jetzt, dass er keine Menschen vor sich hatte. Das waren Dämonen, das waren Wesen, von denen die Alten immer flüsternd und mit großer Ehrfurcht berichteten. Grauenhafte Kreaturen, die den Weg aus einer anderen Welt zurückgefunden hatten.
    Nur durch Zauber, durch Magie und…
    Der King brach zusammen. Er schleuderte seine Waffen weg. Er wollte sie nicht mehr.
    Wie ein Bittsteller kniete er vor den beiden. Er rang die Hände, er streckte ihnen die Arme entgegen und bat mit winselnder Stimme um Gnade.
    Lu Shing strich über seinen angeschossenen Hals. Amira lächelte nur und hielt bereits mehrere ihrer Pfeile wurfbereit. Sie waren nur auf ihr nächstes Opfer konzentriert und bekamen deshalb nicht mit, dass sich die Eingangstür öffnete. Wirklich nicht sehr weit. Nur einen Spalt, um jemanden hindurchzulassen.
    Aber es war niemand zu sehen. Diejenigen, die die Tür trotzdem gesehen hatten, mussten glauben, dass es der Wind gewesen war, der mit ihr gespielt hatte.
    »Ich werde dir mit meinem Messer den Kopf abschneiden«, versprach Lu Shing. »Jeder hier soll zuschauen, wie es jemandem geht, der sich gegen uns stellt.« Mit der freien Hand griff er in das Haar des Kings. Er zerrte nicht nur seinen Kopf in die Höhe, sondern auch seinen Körper vom Boden weg.
    King musste unter wahnsinnigen Schmerzen leiden, aber seine Todesangst war größer.
    Lu Shing setzte die Klinge gegen den Hals des Mannes. Dabei grinste er in wilder Vorfreude wie ein Teufel, der einen Engel gefressen hatte. Der Tod war dem King sicher.
    Jeder hörte die Stimme, die plötzlich sagte: »Lass es lieber sein, Lu Shing!«
    ***
    Auch ein Wesen wie der Zurückgekehrte konnte noch überrascht werden. Er hielt tatsächlich inne, ließ das Haar des Kings aber nicht los und hob seinen eigenen Kopf an, um Ausschau nach dem Sprecher zu
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