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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige
Autoren: Unbekannt
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Zlot. „Ich erkenne das an deiner Sitzhaltung. Mehr noch, ich weiß es aus deinen Gedanken." Er deutete mit dem Mundstück seiner Pfeife auf einen Punkt über seinen Augen, wo ein kristallklarer Tropfen perlte. „Paratau. Ein ganz irres Elixier.
    Damit kann jeder seine latenten parapsychischen Fähigkeiten wecken. Mach mir also nichts vor. Ich durchschaue dich."
    „So, so", sagte der Schatten. „Meinetwegen. Kommen wir zum Geschäft."
    „Bist du an Paratau interessiert?" erkundigte sich Zlot. „Ich kann dir den Tropfen für hundert Galax überlassen. Das ist billig."
    „Ein wahrer Freundschaftspreis", sagte der Schatten. „Aber ich will nur die gewünschten Informationen."
    „Was war es denn gerade noch ...?" Der Topsider tat, als denke er nach. Dabei schmauchte er die Pfeife, und der aufsteigende Rauch trübte die Leuchtkraft seines Stirntropfens.
    „Ich will wissen, wer hinter den Sabotageakten steckt", half ihm der Schatten aus.
    „Kannst du das nicht aus meinen Gedanken lesen?"
    „Aber klar, Lancelot Biggs", sagte Zlot. „Du siehst, ich weiß alles über dich. Nur bin ich mir nicht klar, für wen du arbeitest. Für die Springer, eh? Für welche Sippe? Oder gar für die Hanse? Das haben wir gar nicht so gern..." Er richtete sich sprunghaft auf und wies mit der Pfeife anklagend auf den Schatten. „Du bist ein Hanse-Spezialist, Lance! In diesem Fall erhöht sich der Preis auf das Zehnfache."
    „Ich könnte mir die Informationen auch umsonst holen", sagte der Schatten. „Aber ich bin für faire Geschäfte. Ich möchte wissen, wer laufend Container mit Handelsgut der Hanse zur Explosion bringt."
    „Warum interessiert dich das?"
    „Vielleicht habe ich Arbeit für den Saboteur."
    „Du lügst!"
    „In der Tat, so ist es", sagte der Schatten.
    „Willst du nicht erst die Tarnung fallen lassen, Lance?"
    „Soll ich das wirklich?"
    „Da ich deine Identität ohnehin kenne!"
    Zlot war sich seiner Sache ganz sicher, den Terraner Biggs vor sich zu haben. Einer seiner Unterhändler, zu dem Biggs vor Tagen Kontakt aufgenommen hatte, hatte den Terraner „markiert". Und Zlot empfing nun von dem Schatten jene typischen Funksignale.
    Das hatte mit Telepathie und Paratau nichts zu tun - Zlot hätte selbst viel dafür gegeben, ein paar Tropfen dieses Psichogons zu besitzen.
    „Mach schon, Lance", sagte der Topsider. Als der Schatten dann aber das Deflektorfeld ausgeschaltet hatte, erstickte er fast an seinen eigenen Worten. Ein gurgelnder Laut brach aus ihm hervor.
    Vor ihm stand kein Terraner. Überhaupt kein Humanoider, sondern ein echsenhaftes Wesen. Aber es war kein Topsider. Es war nicht einmal ein Vertreter irgendeines Milchstraßenvolks.
    Zlot starrte gebannt auf die knöcherne Gestalt mit den langen, schlanken Beinen, die nur aus Knorpeln zu bestehen schien. Die Knie waren hoch angesetzt, und auch die knorpeligen Arme besaßen hochliegende Ellenbogengelenke. Der vorgewölbte Brustkorb bestand aus einer gerippten Knochenplatte. Aus dem extrem vorgereckten Schädel blickten ihn dreieckige Augen wie hypnotisierend an. Die ausladende Mundpartie war zu einem mitleidigen Lächeln verzogen.
    „Siehst du, mein Freund, ich bin doch ein anderer als du geglaubt hast", sagte Zlots Gegenüber, während es mit tänzelnden Bewegungen näher kam. Eine sehr feingliedrige, schmale Knochenhand fegte über die Stirn des Topsiders und wischte den Similitropfen dort fort. „Paratau! Glaubst du, mit dieser billigen Imitation irgend jemand täuschen zu können?"
    „Was... was willst du von... von mir?" stotterte Zlot; er hatte echte Todesangst. Selbst wenn sein Besucher nicht Stalker selbst war, sondern nur einer seiner Panisha aus der Garwankel-Schule, war sein Leben nicht viel wert. Er wußte aus der Upanishad-Werbung, welche Körperkräfte die Panisha mobilisieren konnten.
    „Ich möchte nur jene Informationen haben, um die Lancelot Biggs gebeten hat", sagte der Knöcherne freundlich. „Ich hoffe doch, du wirst mich zufrieden stellen, mein Freund."
    „Wenn es weiter nichts ist", sagte Zlot rasch. „Ich verrate dir alles, was ich in Erfahrung gebracht habe."
    „Ich höre", sagte der Knöcherne und legte den Kopf schief. Dabei trübte sich sein Blick etwas. Seine Haltung war lässig, wirkte durch den vorgereckten Unterleib aber gleichzeitig herausfordernd.
    Zlot paffte hastig an seiner Pfeife, um sich zu beruhigen, dann sagte er: „Es war nicht leicht herauszufinden, wer hinter den Sabotageakten auf die Hanse-Container
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