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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige
Autoren: Unbekannt
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steckt, das kannst du mir glauben. Die Täter, die die Sprengsätze anbrachten, sind nur kleine Halunken. Tagediebe, die für ein paar Galax vor keiner Gemeinheit zurückschrecken. Sie haben die Sprengsätze an den Containern angebracht, bevor sie auf die Transmitterstraße kamen. Dies war relativ einfach, weil die Sicherheitskontrollen bei der Zwischenlagerung nicht so streng sind."
    „Diese Details sind mir bekannt", sagte der Knöcherne mit leiser Ungeduld. „Ich will wissen, wer die Hintermänner sind."
    „Eine Interessengemeinschaft von Springern, ist doch sonnenklar", platzte Zlot heraus.
    „Sie wollen der Hanse irgendein Geschäft vermiesen. Wie ich gehört habe, sollten die Bomben erst am Bestimmungsort, das heißt, nach dem Transmittertransport, explodieren.
    Aber irgend etwas ging schief, darum explodierten die Container schon auf Olymp. Wie auch immer, es stecken Springer dahinter. Durch die Sabotageakte wollen sie vermutlich aufzeigen, welche Risiken es mit sich bringt, wenn man Geschäfte mit der Hanse macht."
    „Keine Vermutungen", sagte der Knöcherne barsch. „Ich will Namen hören."
    „Welche Namen?" Zlot tat erstaunt. „Ich weiß nur, daß eine mächtige Sippe oder gar ein Sippen-Kollektiv hinter den Anschlägen stecken muß. Eine starke Springer-Organisation, die der Hanse den Kampf angesagt hat. Im Vertrauen, es geht um das Handelsabkommen mit euch ..."
    „Keine Ausflüchte!" verlangte der Knöcherne und spannte die sichtbaren Sehnen seines Körpers an; die Backenmuskeln verdickten sich zu Knoten, der Unterkiefer glitt langsam nach vorne. „Ich will die Namen der Hintermänner!"
    „Es ist nur ein Name gefallen", beeilte sich Zlot zu sagen. „Goshbon! Nur Goshbon! Ja, die Goshbon-Sippe muß irgend etwas damit zu tun haben. Patriarch Tailer Goshbon hat seine Hände im Spiel, das ist sicher. Mehr weiß ich nicht - und wenn du mich ... in Stücke reißt."
    Die letzten Worte kamen sehr zaghaft, und Zlot bereute sie, kaum daß er sie ausgesprochen hatte. Denn er befürchtete, seinen Besucher erst recht auf dumme Gedanken zu bringen.
    Aber der Knöcherne gab sich mit dem Gehörten zufrieden. Er aktivierte seine Tarnung und verließ das „Top-Topsider" als Schatten. Als solcher ließ er Alien-Town hinter sich und kehrte über Trade City in sein Hauptquartier zurück.
    Dort angekommen, legte er seine Stalker-Maske ab und deponierte sie neben der von Lancelot Biggs. Danach schlüpfte der Vario-500 in seine Standard-Maske.
    „Wie ich vermutet habe", sagte Anson Argyris zu seinem Spiegelbild, während er letzte Hand an sich legte. „Die Springer neiden der Hanse das Geschäft mit ESTARTU."
    Es dauerte nicht lange, dann war der Vario-500 mit seiner äußeren Erscheinung zufrieden und bereit, Homer G. Adams gegenüberzutreten.
     
    *
     
    Adams erwartete ihn bereits im Zentralbüro des Container-Transmitters. Von hier aus konnte man das Geschehen auf den 12 Raumhäfen beobachten, von denen jeder einen Durchmesser von 120 Kilometern hatte und die die gewaltige Transmitteranlage ringförmig umgaben. Diese Kontrollstelle war unbesetzt, es war Argyris' persönliche Domäne.
    Von hier aus konnte man sich über jeden einzelnen Container informieren, der auf Olymp eintraf oder von hier abgestrahlt wurde.
    Adams stand vor der Galerie der Monitoren und betrachtete das Geschehen darauf fasziniert, obwohl es sich ausschließlich um computerverschlüsselte Statistiken handelte.
    „Soll ich die Daten für dich dekodieren?" bot Argyris dem Chef der Hanse an, als er sein Zentralbüro betrat.
    Adams drehte sich um und winkte ab, dann reichte er Argyris die Hand zum Gruß, eine Geste, mit der er zeigte, daß der Vario-500 für ihn mehr als nur ein Roboter war. Argyris erwiderte den Händedruck nicht zu fest.
    Einen Moment standen sich die beiden so unterschiedlichen Männer gegenüber. Argyris, in sein traditionelles Freihändlerkostüm gekleidet, ein Hüne von zwei Metern, mit einem zu zwei Zöpfen geflochtenen Bart, dessen Enden an den Schulterepauletten des schenkellangen Rockes befestigt waren, lächelte einnehmend auf den verwachsenen Mann hinunter.
    „Ich weiß, daß der Handelsknotenpunkt Olymp tadellos geführt wird, und bin nicht gekommen, um dich zu kontrollieren, Anson", sagte Adams. „Mir liegt nur eine Sache am Herzen, darum bin ich hier. Welche Schwierigkeiten hast du mit dem Zusammenstellen der ESTARTU-Karawane?"
    „Das ist eigentlich nicht der Rede wert", antwortete Argyris. „Innerhalb der
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