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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige
Autoren: Unbekannt
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geschaffen."
    „Das sind Spitzfindigkeiten", meinte Deighton. „Und wir alle wissen, daß du, Homer, der Mentor bist. Du hast in Sachen Upanishad Zugeständnisse gemacht, um Vorteile für die Hanse herauszuholen."
    „Also bin ich doch der Bogeyman!"
    Deighton winkte ab.
    „Es geht nicht um die Schuldfrage. Aber wenn schon Upanishad als Gegengeschäft für den Handel mit ESTARTU, dann wollen alle Milchstraßenvölker davon profitieren. Die anderen sehen es eben nicht gerne, wenn die Hanse den ganzen Kuchen für sich alleine haben will. Du wirst da Zugeständnisse machen müssen, Homer, sonst sehen wir schlimmen Zeiten entgegen. Das Galaktikum könnte nämlich sonst schon gestorben sein, bevor es geboren wurde."
    „Und Punkt zwei?" fragte Adams.
    „Der Kartanin-Konflikt", antwortete Deighton. „Der Bericht des Galaktischen Rates Zrec-Kkerr läßt die Methoden der Hanse in keinem günstigen Licht erscheinen."
    „Das Recht ist auf unserer Seite", sagte Adams. „Perry hat mit dem Weisen Fornax einen Vertrag für die Entsorgung des Parataus abgeschlossen. Wir haben ihn erfüllt. Dann sind die Kartanin auf dem Plan erschienen und haben uns unsere Rechte streitig gemacht. Ohne mit uns in Verhandlung zu treten, haben sie den Paratau einfach für sich in Anspruch genommen. Sie haben uns den Kampf angesagt..."
    „Zrec-Kkerr hat gezeigt, daß es auch anders geht", fiel ihm Deighton ins Wort. „Man kann sehr wohl mit den Kartanin reden."
    „Die Hanse ist für Gespräche bereit", sagte Adams. „Wir verlangen nur, daß uns der gestohlene Paratau und der gekaperte Fänger zurückgegeben wird."
    „Du willst immer nur diktieren", klagte Deighton an. „Es ist deine sture Haltung, die andere verbittert. Die Kartanin sind zu stolz, um zu Kreuz zu kriechen. Eher gehen sie in den Tod als auf einen Bittgang, soviel ist klar. Und wenn man dies bis zur letzten Konsequenz durchdenkt, kann das nur Krieg bedeuten. Du mußt rasch umdenken, Homer."
    Adams schwieg daraufhin. Aber nicht, um sich Deightons Worte durch den Kopf gehen zu lassen, sondern um seine eigenen Standpunkte, die er längst dargelegt hatte und nicht ständig wiederholen wollte, zu unterstreichen.
    Deighton seufzte schließlich und sagte: „Du bleibst also starrsinnig?"
    „Ich habe die Interessen der Hanse zu vertreten, Gal", sagte Adams. „Und ich tue mehr als das, ich habe auch das Wohl der gesamten Milchstraße, ja, im weiteren Sinn auch das der gesamten Lokalen Gruppe im Auge."
    „Wie paßt da der Konflikt mit den Kartanin hinein?"
    „Ich suche den Konflikt nicht", sagte Adams mit leicht übertriebener Verzweiflung. „Ich, als Person, habe sogar Verständnis für die Kartanin." Er zeigte ein einsichtiges Lächeln.
    „Irgendwie erinnern sie mich sogar an die draufgängerischen Terraner aus den ersten Jahrhunderten des galaktischen Zeitalters, meinst du nicht auch, Gal? Ich empfinde für sie so etwas wie nostalgische Bewunderung. Aber ich kann ihnen Fornax nicht als Spielwiese für ihre Husarenstücke überlassen."
    „Du, du und wieder du!" sagte Deighton.
    „Ich meine natürlich die Kosmische Hanse", schränkte Adams ein. „Wäre es nicht Angelegenheit des Galaktikums, auf diplomatischem Wege schlichtend einzugreifen? Das wäre die Bewährungsprobe."
    „Das Galaktikum wird das auch ganz gewiß tun", sagte Deighton. „Darum bin ich hier.
    Ich will dich darüber informieren, daß eine Delegation Galaktischer Räte ins HQ-Hanse unterwegs ist. Sie werden die Hanse auffordern, sich im Kartanin-Konflikt zurückzuhalten.
    Und sie werden fordern, daß die Kosmische Hanse längerfristig ins Galaktikum eingegliedert wird."
    „Nichts dagegen einzuwenden", sagte Adams und zeigte in einer unschuldsvollen Geste die offenen Handflächen.
    „Gershwin, du Narr!" keifte es da unter dem Tisch. „Merkst du denn nicht, worauf das hinausläuft? Sie wollen die Kosmische Hanse unter ihre Kontrolle bringen. Sie wollen die Macht haben, und du sollst ihr Strohmann sein. Laß dir das nicht gefallen!"
    „Du darfst nicht alles auf die Goldwaage legen, was Animus sagt, Gal", meinte Adams entschuldigend.
    „Wozu benötigst du diesen Kläffer dann?" fragte Deighton. „Geht es dir darum, Stalker so ähnlich wie möglich zu sein?"
    „Es ist ein Test", gestand Adams. „Ich will herausfinden, welche Bedeutung ein Animateur für einen Sotho wirklich hat."
    „Und - bist du schlauer geworden?"
    „Ehrlich gestanden, nein. Aber auch die Summe von negativen Ergebnissen kann sich
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