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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige
Autoren: Unbekannt
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fort: „Komm zu mir und vertraue dich mir an. Was ist es denn, das dich bedrückt?"
    Goshbon stotterte irgend etwas Unzusammenhängendes. Aber Stalker achtete nicht auf seine Worte, er lotete seine Gedanken und seine Emotionen aus und erfuhr auf diese Weise, was ihn die ganze Zeit über beschäftigte, weil Goshbon sich immer wieder eintrichterte, sich nur ja nicht zu verplappern und ihm, Stalker, nichts zu verraten.
    Goshbon war einem Doppelgänger von Stalker begegnet. Und in dessen Begleitung befand sich ein Doppelgänger von Skorsh. Sie hatten beide in Aussehen und Verhalten eine so täuschende Ähnlichkeit gehabt, daß Goshbon beinahe auf sie hereingefallen wäre, wenn der falsche Stalker auch einen Psi-Pressor getragen hätte. Goshbon fürchtete Stalkers Zorn, darum hatte er ihm sein Erlebnis verschwiegen.
    „Vergiß es!" trug Stalker seinem Kriegssklaven auf. Er wurde nicht zornig. Er lächelte still vor sich hin.
    „Wie schön", sagte er so laut, daß auch Skorsh es hören konnte. Und Stalker meinte es auch so. Der Doppelgänger konnte ihm für die Generalprobe für den Fall der Fälle recht nützlich sein ...
     
    *
     
    Die ESTARTU verließ die Milchstraße in Richtung Fornax. Nachdem Stalker über die Geschehnisse der Nocturnen-Galaxis informiert worden war, hatte er ein Beiboot ausgeschickt. Es hatte den Auftrag, das Großraumschiff MASURA der Kartanin ausfindig zu machen.
    Stalker war diesbezüglich zuversichtlich, auch wenn die Suchschiffe der Kosmischen Hanse bisher erfolglos geblieben waren. Den Galaktikern standen nicht die nötigen technischen Geräte zur Verfügung, um ein solches Objekt im Leerraum zwischen den Galaxien aufzuspüren. Außerdem traute er ihnen nicht zu, das Verhalten der Kartanin richtig einzuschätzen.
    Stalker hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, den syntronischen Computer zu befragen. Er wußte auch so, daß die Kartanin sich aus Fornax zurückgezogen hatten. Die Entfernung nach M33 war für sie unüberwindlich, darum würden sie sich in Richtung Milchstraße wenden. Denn der „Ferne Nebel" lag viel näher als die Heimatgalaxie.
    Wesen, die einen übermächtigen Gegner düpierten, indem sie einen dermaßen gesicherten Stützpunkt wie Kontor Fornax überfielen, würden sich auch nicht scheuen, sich in die Höhle des Löwen vorzuwagen.
    Die Kartanin hatten nichts mehr zu verlieren. Die Reichweite der MASURA war begrenzt, die Heimatgalaxie war unerreichbar für sie. Ihre einzige Chance bestand in einer Flucht nach vorne: Entweder sie fanden im „Fernen Nebel" eine Möglichkeit, mit Hilfe der hochstehenden fremden Technik der MASURA für den Fernflug umzurüsten? oder sie wurden geschlagen. Handelten sie nicht, dann waren sie sowieso verloren.
    Unter diesen Voraussetzungen begann in Stalker ein Plan zu reifen, der längst endgültige Gestalt angenommen hatte, bevor er noch wissen konnte, ob seine Spekulationen stimmten. Aber eigentlich war es mehr als bloße Vermutung, Stalker war sich sicher, die Kartanin richtig einzuschätzen.
    Er hatte solche Hochachtung vor ihnen, daß er sie in sein Intrigenspiel einzubeziehen gedachte.
    Und dann trafen fast gleichzeitig zwei Meldungen ein, die Stalker in Hochstimmung versetzten.
    Die erste Meldung kam von Terra, aus Tschomolungma. Der Panish Yag Veda berichtete voller Stolz, daß Julian Tifflor, seine Partnerin Nia Selegris und der Haluter Domo Sokrat die Shan-Weihe erhalten würden. Der Erfolg der drei Shada erfüllte Stalker mit Genugtuung.
    Die andere Nachricht betraf ein aktuelleres Problem und löste es gleichsam. Das ausgesandte Beiboot hatte die MASURA im Leerraum zwischen Fornax und der Milchstraße aufgespürt. Man hatte zuerst mittels der Spezialorter das Psi-Feld der Millionen Paratautropfen angemessen und daraufhin die MASURA mühelos gefunden.
    „Kontaktiere die Kartanin", trug Stalker dem Beiboot-Kommandanten auf. „Biete ihnen die Freundschaft von ESTARTU an und stelle ihnen ein Bündnis in Aussicht, das ihnen Schutz gegen die Galaktiker garantiert. Die Einzelheiten des Beistandspakts werde ich dann selbst aushandeln. Du mußt nur das Vertrauen der Kartanin gewinnen."
    Stalker freute sich auf die Begegnung mit den Feliden. Es war immer wieder erregend, mit fremden Völkern Kontakt aufzunehmen, ihre Mentalität zu erforschen und ihr Mißtrauen dadurch abzubauen, indem man ihnen genau das sagte und zeigte, was sie hören und sehen wollten.
    Das hatte bei Gershwin, bei den Terranern und bei allen Galaktikern gewirkt,
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