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128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten
Autoren: Dämonenkiller
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taten sich irgendwelche Öffnungen auf, aus denen ein bestialischer Gestank uns entgegenschlug.
    „Olivaro!" brüllte ich.
    Er kam auf uns zu. Ein breites Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    „Das ist die Große Mutter", sagte er mit ehrfürchtiger Stimme.
    „Was? Dieses abscheuliche Monster?"
    Ich biß mir auf die Lippen.
    Das also war das Geschöpf, aus dem alles Leben auf Malkuth entstand. Hier wurden die Janusköpfe und alle anderen Monster gezeugt und geboren.
    Aus einer der Öffnungen flog ein eidechsenartiges Geschöpf, das drei Köpfe hatte. Es rannte auf uns zu, schlug einen Haken und verschwand in der Nebelwand.
    Die Haut der Großen Mutter erinnerte mich an die einer Kröte. Ein paar der Blasen platzten auf, und eine grünliche, klebrige Flüssigkeit schoß hervor.
    Wieder öffnete sich die Haut, und eine armdicke Schlange flog heraus, richtete sich auf und kroch rasch davon.
    In meinem Leben hatte ich schon allerlei scheußliche Geschöpfe gesehen, doch die Große Mutter übertraf alles. Die Haut bildete gelegentlich Scheingesichter, die abstoßend häßlich und grausam waren, aber nach wenigen Sekunden wieder verschwanden.
    „Nun gut", sagte ich angewidert. „Das ist also die Große Mutter. Und jetzt frage ich dich, Olivaro, was wir hier sollen?"
    Der Januskopf antwortete nicht. Er stand breitbeinig da und starrte das scheußliche Gebilde verzückt an.
    Wieder einmal tat sich eine Öffnung auf. Diesmal spuckte die Große Mutter ein riesiges Geschöpf aus. Es war gut drei Meter hoch, so breit wie ein Kleiderschrank und sah einem Gorilla ähnlich. In dem dreieckig geformten Kopf des Monsters glühten ein halbes Dutzend verschiedenfarbiger Augen. Das Ungeheuer hatte vier riesige Arme, die nach uns griffen.
    Ich faßte nach dem Ys-Spiegel.
    „Nicht!" schrie Olivaro. „Laß den Spiegel, Dorian!"

    Dunja schlug langsam die Augen auf, gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund. Plötzlich richtete sie sich ruckartig auf.
    „Ich habe geschlafen", stellte sie entsetzt fest. „Wie lange?"
    „Nicht einmal zwei Stunden lang", meinte Kiwibin.
    „Ihr hättet mich nicht schlafen lassen dürfen", sagte Dunja verärgert.
    „Hätte der Dämonenkiller Ihre Hilfe benötigt, dann hätte er sich sicherlich mit Ihnen in Verbindung gesetzt, Dunja."
    Das Mädchen hörte nicht auf Kiwibin. Sie konzentrierte sich und versuchte Kontakt mit Dorian zu bekommen, was ihr nicht gelang.
    „Der Gedankenkontakt mit Dorian ist abgerissen", sagte sie tonlos.
    Kiwibin und Abi sprangen auf.
    „Probieren Sie es nochmals, Dunja'!" bat Abi drängend.
    „Ich versuche es", flüsterte das Mädchen.
    Dunja schloß wieder die Augen. Die langen Wimpern zitterten leicht. Ihr hübsches Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung. Schweißtropfen perlten über ihre Stirn.
    Erschöpft brach sie ihre vergeblichen Bemühungen nach fünf Minuten ab.
    Abi und Kiwibin blickten sich betreten an. Es war doch keine so gute Idee gewesen, das Mädchen schlafen zu lassen, dachten beide gleichzeitig.
    „Was machen wir nun?" fragte Kiwibin bedrückt.
    Er bekam keine Antwort.
    Dunja steckte sich eine Zigarette an. Sie sah den Rauchwolken nach und überlegte.
    „Verdammt noch mal!" fluchte Kiwibin ungehalten. „Sie müssen mit Hunter Kontakt bekommen. Versuchen Sie es weiter, Dunja!"
    „Sie haben wohl Angst, daß Sie Schwierigkeiten mit Ihren Vorgesetzten bekommen, falls Dorian etwas geschieht, Kiwibin?"
    „Halten Sie den Schnabel, Flindt! Versuchen Sie es, Dunja!"
    „Wenn Sie herumschreien, stören Sie nur Dunja, Kiwibin. Ich bin sicher, daß sie alles unternehmen wird, um die Gedankenverbindung wiederherzustellen."
    Dunja drückte die Zigarette aus. Sie lehnte sich zurück und versuchte sich zu entspannen.
    Kiwibin und Abi standen sich gegenüber und warfen sich böse Blicke zu.
    Einen Augenblick lang glaubte Dunja, Kontakt mit der Januswelt hergestellt zu haben; ein paar Sekunden lang sah sie die Nebelschwaden, die ihr aber die Sicht versperrten.
    Sie seufzte enttäuscht, als das Bild wieder verschwand, probierte es noch einmal, und öffnete dann die Augen.
    „Vielleicht ist er tot", sagte Kiwibin.
    „Ein Optimist sind Sie ja gerade nicht, Kiwibin", stellte Abi fest. „Sie nehmen immer gleich das Schlimmste an."
    „Du gehst mir heute ziemlich auf die Nerven, Brüderchen", brummte Kiwibin.
    Wie verrückt rieb er seine Nase und zupfte an seinem struppigen Vollbart herum.
    Iwan Nikolajew saß noch immer neben Dunja auf der Couch. Von der erregten
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