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1279 - Die Jenseits-Pyramide

1279 - Die Jenseits-Pyramide

Titel: 1279 - Die Jenseits-Pyramide
Autoren: Jason Dark
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nahm zu. Die meisten Wagen rollten in Richtung London.
    Wir waren fast allein auf der Gegenspur und merkten auch, dass sich die Landschaft veränderte. Die Ebene verschwand.
    Sanfte Hügel bildeten zusammenhängende Rücken, und auch die kleinen Wälder wurden vom ersten Licht des Morgens beschienen.
    Und dann meldete sich Janes Handy.
    »Jetzt bin ich mal gespannt«, sagte sie, bevor sie es an ihr Ohr hielt.
    Das waren wir auch und hörten, dass sie voller Vorfreude den Namen der Horror-Oma aussprach.
    Leider besaß das Handy keinen Lautsprecher, der uns ein Mithören erlaubte, aber das Gespräch zog sich schon in die Länge, und Janes Reaktionen waren auch nicht ohne, denn sie gab entsprechende Kommentare wie »sehr gut« und »wunderbar« ab, und zum Schluss bedankte sie sich für die Informationen.
    »He, du weißt jetzt mehr?«
    »Genau, John.«
    »Auch die Lösung?«
    »Nein.«
    »Okay, worum geht es?«
    Jane Collins beugte sich nach vorn und hielt sich jeweils an unseren Rückenlehnen fest. »Sarah hat tatsächlich herausgefunden, dass es diesen Karmel gegeben hat.«
    Ich war wieder vorlaut und fragte: »Wann und wo?«
    »Deine Vermutung war schon richtig, John. Vor einigen tausend Jahren im alten Ägypten.«
    »War er ein Gott?«
    »Nein, kein Gott und auch kein Gott-Pharao. Aber er war so etwas wie ein Hohepriester, der den Geheimnissen der Natur und der Mystik nachging.«
    »Was hatte er mit der Sonne zu tun?«
    »Sie muss für ihn das Höchste überhaupt gewesen sein. Er hat sie angebetet, weil er davon überzeugt gewesen ist, dass alles Leben von der Sonne geschaffen worden ist. Er hat sie als die größte Kraft angesehen und ging von einer solaren Erkenntnis aus.«
    »Hm. Wie das?«
    »Karmel war davon überzeugt, dass die magische Haltung eines Menschen entweder solar oder lunar bestimmt ist. Sie ist solar, wenn sie sich allein auf seinen Willen stützt. Und der Wille hat ihn stark gemacht. Der Wille und die Sonne zusammen sollten ihm den Weg zu den höchsten Ebenen weisen.«
    Jetzt fragte Suko. »Hat er das geschafft?«
    Jane lachte leise. »Sorry, aber darauf konnte mir auch Lady Sarah keine Antwort geben. Sie hat mir nur das gesagt, was sie auch in ihren Büchern gefunden hat.«
    »Stand darin auch, wie dieser Karmel umkam?«
    »Ja. Er ging in die Sonne.«
    »Bitte?«
    »Er legte sich zum Sterben in die Sonne. Bedeckt von einer gläsernen Pyramide, deren Material die Strahlen der Sonne noch verstärkte. Er ist in seiner Pyramide gestorben. Wie er dann ausgesehen hat als Toter, das kann man sich selbst vorstellen. Ich denke mir, dass er äußerlich und innerlich verbrannt ist.«
    Da konnten wir Jane nur zustimmen.
    Natürlich machte sich jeder von uns seine Gedanken, die ich aussprach.
    »Besteht denn wohl die Möglichkeit, dass dieser Karmel auf irgendeine Art und Weise wieder zurückgekehrt ist?«
    »Ronny Potter wird daran geglaubt haben, John, und die anderen Mitglieder der Gemeinschaft auch.« Jane räusperte sich. »Ich denke, dass sie darauf ihre Religion aufbauen konnten. Die Sonne gibt die Kraft, macht die Menschen stark und kann sie auch vernichten, aber sie werden dann in den Kreislauf eingehen, in den Karmel eingegangen ist. So könnte ich es mir vorstellen.«
    »Hat Lady Sarah noch irgendetwas von dieser gläsernen Totenpyramide gesagt?«, fragte Suko.
    »Was meinst du damit?«
    »Ob sie unter dem Wüstensand begraben wurde und man sie vielleicht bei Ausgrabungen gefunden hat.«
    »Nein, das hat sie nicht.«
    »Dann könnte sie noch existieren.«
    Suko wandte sich an mich. »Wie denkst du darüber?«
    »Das wäre möglich. Es kann ja sein, dass sie auch das Kraftfeld ist, das die Mitglieder so stark macht. Ich denke dabei nicht an sie persönlich, sondern an die Sonnenscheibe.«
    »Wir werden ihn fragen müssen«, seufzte Jane.
    Ich lachte. »Wen? Karmel?«
    »Ja. Oder wen auch immer.«
    Die letzte Antwort gefiel mir schon besser, aber erst mal mussten wir unser Ziel erreicht haben. Harrow on the Hill konnte von zwei Richtungen aus erreicht werden. Wir kamen von Norden und fuhren langsam auf den Ort zu, über dem eine graue Wolkendecke lag, durch die hin und wieder ein Sonnenstrahl brach.
    Hügel gab es ringsherum, und ich fand die Gegend wirklich idyllisch. Sie wurde von mehreren kleinen Bächen durchflossen, auf den fetten Sommerwiesen weideten Rinder, und auf manchen Feldern stand das Korn bereits zur Ernte.
    Kleinere Wälder gerieten ebenfalls in unser Blickfeld, aber dieses Haus, in
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