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1279 - Die Jenseits-Pyramide

1279 - Die Jenseits-Pyramide

Titel: 1279 - Die Jenseits-Pyramide
Autoren: Jason Dark
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auszuschalten.
    Suko wusste auch, dass die Zeit knapp werden konnte, und deshalb holte er alles aus seinem Körper heraus.
    Er hatte das Gefühl, über die Grasnarbe hinwegzufliegen. Er hörte sich selbst keuchen, er schleuderte sich voran und sah die beiden Gestalten immer näher kommen.
    Der Sonnenfreund stand, Jane Collins lag auf dem Boden. In diesem Zustand wirkten beide wie Plastiken eines Künstlers, der sich dem Naturalismus verschrieben hatte.
    Ein letzter Sprung. Ein letztes Vorschnellen des linken Arms, dann war Suko da. Er schlug seine linke Hand auf die Schulter der starren Gestalt und schleuderte sie genau in dem Augenblick herum, als die Zeit abgelaufen war.
    Aber ein Vorteil lag auf seiner Seite.
    Der andere musste sich erst von seiner Überraschung erholen. Bevor dies geschah, hatte Suko sein Ziel bereits getroffen.
    Wieder hörte er das unangenehm klingende Zischen, als die drei Riemen die Scheibe erwischten. Und er erlebte den gleichen Horror wie bei dem ersten Sonnenfreund.
    Zudem hatte Suko dem Mann noch mit einem schnellen Tritt die Beine weggeschlagen, sodass auch dieser wieder auf den Rücken fiel und nun das Gleiche erlebte wie sein Kumpan zuvor.
    Die Scheibe verwandelte sich in ein für ihn tödliches Instrument, als ihr die Kraft der Sonne entrissen wurde.
    Sie brannte sich in seinen Körper hinein, und seine Schreie gellten in Sukos Ohren, der nicht mehr zuschauen wollte und sich umdrehte.
    Jane Collins lag nicht mehr. Sie kniete jetzt am Boden, schaute nach vorn und schüttelte den Kopf. Sie konnte noch nicht fassen, dass sie gerettet worden war. Aber sie nahm dankbar die ihr entgegengestreckte Hand des Inspektors an, der Jane hoch zog.
    »Mein Gott«, flüsterte sie rau und aus bleichen Lippen. »Das ist knapp gewesen.«
    »Ja, an der Grenze.«
    »Und jetzt?«
    Suko schaute in ihre blauen Augen.
    »Jetzt werden wir John suchen…«
    ***
    Reichte die Kraft des Kreuzes aus?
    Ich hatte es schon erlebt, aber das war eine andere Situation gewesen. Da hatte jemand gegen mich gestanden, der einfach nur zu den Mitläufern gehörte. Hier jedoch erlebte ich den puren Wahnsinn, hier stand ich vor der Quelle.
    Was da nicht nur gegen meinen Körper brannte, das konnte ich nicht mehr als Sonnenstrahlen betrachten.
    Es war die absolute Hitze, die auch durch das Glas nicht aufgehalten, sondern sicherlich noch verstärkt wurde. So wie ich musste sich ein Grillhähnchen fühlen, das sich über dem Rost drehte.
    Mit jeder Faser meines Körpers spürte ich diese verfluchte und sengende Kraft, die meine Eingeweide auflösen wollte.
    Ja, das Kreuz!
    Ich holte es aus der Tasche. Es war nichts anderes als die schon unzählige Male geübte Bewegung, und doch kam sie mir in dieser Lage überaus langsam vor. Es lag daran, dass ich so schwer unter dem Angriff litt, aber ich wusste trotzdem, wie hoch ich meine Hand mit dem Kreuz halten musste, um die Strahlen abzuwehren.
    Ich schaffte es!
    Plötzlich befand sich das Kreuz vor meiner Brust und im Mittelpunkt des Angriffs. Wenn ich jetzt aufs falsche Pferd gesetzt hatte, dann war ich verloren.
    Seltsamerweise war meine Umgebung noch nicht heiß. Ich konnte Luft holen, ich wollte schreien, aber jemand kam mir zuvor. Und dieser Schrei hörte sich einfach nur grauenhaft an…
    ***
    Ich hatte den Eindruck, im Freien zu stehen, weil dieser Schrei ungebremst an meine Ohren drang. Da war nichts mehr, was ihn noch abhielt. Die Wände der Pyramide schienen nicht vorhanden zu sein, aber ich stand nicht im Freien und befand mich noch immer in dieser verdammten Pyramide.
    Und ich hatte den Schrei auch nicht ausgestoßen. Deshalb gab es für mich nur eine Lösung.
    Der Schrei stoppte auch nicht. Er hatte sich zu einem grauenvollen Inferno gesteigert. Obwohl er von einem Menschen stammte, konnte man davon ausgehen, dass es irgendeine andere Kreatur war, die derartig gequält ihren Schmerz herausbrüllte.
    Es war einfach furchtbar. Hier verlor jemand alles. Er wurde gefoltert, gequält und…
    Ich dachte nicht mehr weiter, sondern riskierte es, die Augen zu öffnen, auch wenn mir der Schrei noch in den Ohren hallte, als wollte die Akustik den Kopf sprengen.
    Meine Sicht war durch nichts vernebelt worden. Klar und frei schaute ich durch die Pyramidenseite nach vorn auf das, was sich vor meinen Augen abspielte.
    Es gab Karmel noch.
    Es gab auch den Gong.
    Aber es waren keine Unterschiede mehr zwischen ihm und Karmel zu erkennen, denn beide waren eins geworden.
    Das Strahlen hatte bis
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