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1278 - Das Mord-Gespenst

1278 - Das Mord-Gespenst

Titel: 1278 - Das Mord-Gespenst
Autoren: Jason Dark
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»Die sind so durch diesen Toby Truth verbohrt und beeinflusst gewesen, dass sie selbst Tote in Kauf nahmen. Denk doch daran, dass sie uns fesseln und anschließend das Haus in Brand stecken wollten. Bei so etwas kann man nicht von irgendwelchen Spinnern sprechen, die irgendwo nicht mehr ganz eben im Schädel sind.«
    Was Sheila sagte, machte auch mich nachdenklich. Ich sah auf meinen leeren Teller, auf dem noch letzte Krümel des Sandwichs lagen und stellte mir die Frage, ob ich die Vorgänge nicht zu sehr auf die leichte Schulter genommen hatte.
    Kein Mensch ist unfehlbar, auch ich nicht. Wobei ich hätte wissen müssen, dass dies kein Spaß gewesen war, aber da hatte ich irgendwie einen Blackout gehabt und mich daran noch fest gehalten.
    Die Vorgänge konnten eskalieren.
    Ich räusperte mich. Sheila und Bill sahen mir meine Nachdenklichkeit an, und fragten wie aus einem Mund: »Machst du dir Vorwürfe?«
    »Das kann man nicht so direkt sagen. Möglicherweise habe ich die Vorgänge deshalb nicht so ernst genommen, weil ich selbst nicht so stark betroffen war, wenn ihr versteht.« Ich lächelte leicht verlegen. »Es kam mir beinahe wie eine Gangsterposse vor. Die eigentliche Gefahr habe ich dabei nicht gesehen.«
    Bill schlug mir auf die Schulter. »Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen, John. Deine Kollegen haben die Typen eingepackt und in Sicherheit gebracht. Du kannst dich ja morgen mit ihnen beschäftigen. Oder heute…«
    »Ja, in Sicherheit«, murmelte ich.
    Bill war leicht erstaunt. »Wieso? Warum sagst du das mit einem so seltsamen Unterton in der Stimme?«
    Ich zeigte auf meinen Magen und deutete somit das Bauchgefühl an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich bisher richtig gehandelt habe.«
    Bill hob die Augenbrauen. »Denkst du an deine Kollegen?«
    »Ja. Vielleicht hätte ich mitfahren sollen.«
    »Dagegen hat aber Mums Kaffee gestanden«, meldete sich Johnny.
    »Richtig.«
    Bill drehte mir den Kopf zu. »Was willst du tun, John?«
    Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Einfach nur telefonieren!«
    »Sehr gut.« Er holte das Telefon von der Station, die in seiner Reichweite stand. »Und mit wem?«
    »Mit der Firma.«
    Sheila schaltete am schnellsten. »Du willst herausfinden, ob alles in Ordnung gegangen ist?«
    »Sehr richtig.« Während ich die Nummer eintippte, sprach ich weiter. »Eigentlich müssten sie schon da sein. Da kann man ja erfahren, was passiert ist.«
    Der Ruf ging durch. Ich saß plötzlich wie auf heißem Geysirdampf und war froh, als sich jemand meldete.
    »Sinclair hier.«
    »Ach, Mr. Sinclair. Auch noch wach?«
    »Klar. Mir geht es um Folgendes.« Ich legte dem Kollegen meinen Wunsch offen.
    »Ja, ja, Mr. Sinclair, dass wir einen Wagen losgeschickt haben, das ist klar.«
    »Wunderbar. Er müsste schon längst bei Ihnen sein. Die fünf Gefangenen sollten in die Untersuchungshaft…«
    »Nein, nein, Sir, so ist das nicht. Tut mir Leid, aber da kann ich Ihnen nicht helfen…«
    »Wieso?« Ich fragte, obwohl ich schon etwas ahnte.
    »Der Transport ist leider noch nicht hier eingetroffen. Sorry, aber ich kann Ihnen leider nichts anderes mitteilen.«
    Nein, ich bekam nicht das Gefühl des berühmten Magentreffers. Ich empfand in diesem Moment eigentlich gar nichts und merkte nur, dass mir das Blut in den Kopf stieg. Die Welt drehte sich auch nicht vor meinen Augen, ich blieb einfach nur auf dem Stuhl sitzen und fragte mit wesentlich leiserer Stimme: »Sind Sie da sicher?«
    »Das bin ich, Sir.«
    Ich atmete scharf aus. »Die Zeit wäre eigentlich reif gewesen.«
    »Das müssen Sie besser wissen.«
    »Schon.« Ich räusperte mich. Jetzt griff ich nach einem Strohhalm. »Haben Sie eventuell davon gehört, dass der Transporter verunglückt sein könnte?«
    »Nein, da habe ich nichts gehört. Wirklich, mir ist da nichts zu Ohren gekommen.«
    »Ja, schon gut. Aber Sie könnten ihn anrufen oder anfunken?«
    »Das kann ich gern für Sie tun.«
    »Bitte, machen Sie das. Und geben Sie mir dann Bescheid. Sie erreichen mich unter folgender Telefonnummer.« Ich gab ihm die Zahlen durch und legte auf.
    Drei Augenpaare blickten mich aus verschiedenen Winkeln an. »Du bist dir nicht sicher - oder?«, fragte Bill.
    Ich nickte. »Das ist leider der Fall. Ich bin mir verdammt unsicher. Ich sehe es als meine Schuld an. Der Transporter hätte schon beim Yard sein müssen. Um diese Zeit herrscht so gut wie kaum noch Verkehr. Die Straßen sind frei, aber…«, ich schüttelte den
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