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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle
Autoren: Jason Dark
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auch nicht glauben. Ich dachte, das gäbe es nur im Roman oder im Kino, aber das stimmt nicht. Er wollte mich töten, weil ich ihn gesehen habe. So etwas muss man sich mal vorstellen. Nur deswegen.«
    »Und jetzt leben Sie noch.«
    »Ja. Und weiter?«
    »Sie müssen damit rechnen, dass dieser Unhold es noch mal versucht. Da will ich Ihnen nichts vormachen.«
    Günther Koch gab keine Antwort. Er ging einfach nur weiter und hielt den Kopf gesenkt. Dagmar Hansen hatte die beiden Männer längst überholt. Sie wartete am Opel auf sie und schaute sich dort wachsam um. Das Rad hatte sie in den Kofferraum gestemmt, dessen Klappe sich nicht mehr ganz schließen ließ.
    »Hast du was gesehen?«, fragte Harry.
    »Keine Spur von ihm.«
    »Dann ist er weg!«, flüsterte Koch.
    Daran glaubten Harry und Dagmar nicht so sehr, aber sie hielten sich mit einem Kommentar zurück.
    »Steigen Sie ein«, wies Harry ihn an. »Wir bringen Sie zu Ihrer Frau, die schon auf sie wartet.«
    Günther Koch hatte die Hintertür schon aufgezogen. Jetzt aber hielt er inne. »Moment mal, Sie kennen meine Frau Gerda?«
    »Nein, nicht persönlich. Wir haben nur mit ihr am Telefon gesprochen. Sie hat sich Sorgen um Sie gemacht. Ohne sie hätten wir die Kneipe nicht besucht und hätten Sie auch wahrscheinlich nicht auf dem Feld gefunden, Herr Koch.«
    »Ja, Gerda wollte nicht, dass ich gehe. Aber ich musste raus, verstehen Sie? Ich konnte nicht in meinen eigenen vier Wänden bleiben. Es war einfach zu schlimm. Ich dachte, dass ich im Friedhofseck sicher wäre. Da fühle ich mich gut. Der Wirt ist ein alter Kumpel von mir. Wir kennen uns schon fast dreißig Jahre.«
    »Jedenfalls wusste Boris Kelo Bescheid!«
    »Bitte? Was sagten Sie da, Herr Stahl?«
    »Der Mann heißt Boris Kelo.«
    Günther Koch wollte zunächst den Kopf schütteln. Er ließ es dann bleiben, weil er sich davor fürchtete, dass die Schmerzen zu groß werden würden. »Nein, den Namen höre ich jetzt zum ersten Mal. Da kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Das ist auch nicht tragisch.«
    Auf dem Gesicht des Rentners malte sich ein zweifelnder Ausdruck ab, als er fragte: »Glauben Sie denn, dass Sie eine Chance haben, ihn zu stellen?«
    »Immer.«
    »Auch wenn er kein richtiger Mensch ist und eigentlich nur so aussieht?«
    »Selbst dann.«
    Günther Koch fragte nicht mehr nach. Die Antwort schien ihn zufrieden gestellt zu haben. Vorsichtig ging er in die Knie und stieg ebenso vorsichtig in den Fond des Opels, wo er sitzen blieb und sich wieder seinen Kopf hielt.
    Harry Stahl setzte sich hinter das Lenkrad. Er sah den besorgten Blick seiner Partnerin.
    »Was bedrückt dich?«
    »Einiges, Harry, aber ich bin froh, dass wir bald Besuch von John Sinclair und Suko bekommen…«
    »Das kannst du drei Mal unterstreichen.«
    ***
    Das Rentner-Ehepaar wohnte in einem Mietshaus in der untersten Etage. Gerda Koch hatte schon sehnsüchtig und voller Angst auf ihren Mann gewartet und schloss ihn in die Arme, kaum dass er einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte.
    Auch Dagmar und Harry betraten die Wohnung und wurden ins Wohnzimmer geführt. Es war mit alten Möbeln überladen, und das Fenster ging zur Straße hinaus.
    Gerda Koch fiel die Schramme an der Stirn ihres Mannes auf. Sie verschwand, kehrte mit einem Pflaster zurück und säuberte zunächst die Wunde und deren Umgebung mit einer Desinfektionslösung.
    Sie war eine kleine, pummelige Frau, die sich aber sehr schnell bewegte. Sie trug ein geblümtes Kleid und eine gelbe Strickjacke.
    Nachdem sie ihrem Mann auch noch einen doppelten Magenbitter eingeschenkt hatte, um den er sie bat, nickte sie den beiden Besuchern zu und wollte wissen, was passiert war.
    Dagmar und Harry erklärten ihr, dass Günther von einem Menschen verfolgt wurde, weil er Zeuge eines Verbrechens geworden war. Dass es sich um einen Zombie handelte, behielten sie für sich.
    »Das ist ja grauenhaft.« Aus ihrem runden Gesicht verschwand fast die gesamte Farbe. »Und haben Sie den Mann denn stellen können?«
    »Leider nein«, sagte Dagmar.
    »Dann ist er noch frei?«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Und jetzt?« Bisher hatte Gerda Koch gestanden. Jetzt musste sie sich setzen.
    »Genau darüber wollten wir mit Ihnen reden«, sagte Harry.
    Frau Koch besaß eine schnelle Auffassungsgabe, wie ihre Antwort bewies. »Sie gehen also davon aus, dass die Gefahr für Günther und möglicherweise auch für mich noch nicht vorbei ist.«
    »So könnte man das sehen.«
    »Dann würde er
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