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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station
Autoren: Unbekannt
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paar Flüche bei.
    Ich war so in die Tätigkeiten vertieft, daß ich gar nicht bemerkte, daß auch Falco zur CANTLERY übergewechselt war.
    „Was machst du da eigentlich?"
    Der junge Vironaut stand plötzlich neben mir und tippte mir auf die Schulter.
    „Du stellst Fragen wie ein Anfänger!" schimpfte ich und zog meinen Kopf aus der geöffneten Positronik. „Und außerdem stiehlst du mir kostbare Zeit."
    „Das ist keine Antwort."
    Ich erhob mich und hielt ihm den Datenpuffer unter die Nase.
    „Weißt du, was das ist?" fauchte ich ihn an, denn ich konnte mir gut vorstellen, daß er von der fremden Technik keine Ahnung hatte.
    „Natürlich." Er warf kaum einen Blick auf die Kompakt-Doppelplatine. „Das ist einer der vier äußeren Datenpuffer deiner Schrottpositronik, die zum Einlesen und zur Ausgabe benutzt werden."
    Ich brauchte einen Moment, um mich von dieser Antwort zu erholen. Der Vironaut kannte sich offensichtlich besser mit solchen Dingen aus, als ich angenommen hatte.
    „Stimmt", seufzte ich. „Der Puffer wird dem B-Ausgang und der Zentraleinheit zwischengeschaltet. Aber die Verbindung ist unterbrochen. Ich muß sie erneuern, sonst reißt mir Tek den Kopf ab."
    „Dir wird schon nichts passieren", entgegnete Falco. „Es gibt bei uns ein altes Sprichwort. Es lautet: Unkraut vergeht nicht."
    „Das ist eine Beleidigung", zürnte ich.
    „Nein, eine Redensart." Der Vironaut grinste mich an. „Wo sind denn die Drähte, von denen Path gesprochen hat?"
    „Er hat sie abgeknipst und weggeworfen", sagte das Mädchen und versetzte mir damit einen neuen Schock.
    „Weggeknipst und abgeworfen", heulte Plump.
    „Warum?" Falcos Frage bewies, daß ich mich immer weiter in mein Lügenspiel verstrickte. Vielleicht hätte ich doch die Wahrheit sagen sollen, nämlich, daß ich mich gar nicht erinnerte, woher ich die Informationen über die Gorim-Station auf Shaddin im Ak’abahr-System hatte.
    Aber dafür war es jetzt wohl zu spät. Ich mußte den einmal eingeschlagenen Weg konsequent einhalten.
    „Sie waren brüchig und damit unbrauchbar", antwortete ich bereitwillig. „Außerdem stellten sie nur eine Reserveverbindung dar, die ich mir einmal gebaut hatte, als der eigentliche Datenbus auf vier Kanälen ausgefallen war."
    „Ich habe eher den Eindruck", meinte Falco nachdenklich, „du hast damit die Wasserspülung deiner Bordtoilette gesteuert."
    Ich lachte etwas gequält, weil mir nichts Besseres einfiel.
    „Du hast nicht mehr viel Zeit", warnte mich Path. „Laß dich doch nicht von Falco ablenken."
    In der Tat hatte ich meine Vorbereitungen noch nicht ganz abgeschlossen. Vor allem fehlte mir eine Überprüfung der eingegebenen und zudem noch unvollständigen Daten.
    „Wir sind nur noch knappe 5000 Lichtjahre vom Zielgebiet entfernt", sagte der Vironaut.
    „Tek läßt sich nur deinetwegen Zeit. Zu den anderen Schiffen besteht schon kein Kontakt mehr, aber wir können sie natürlich jederzeit rufen. Ich habe Tek vorgeschlagen, dich zu Bully zu schicken. Er soll dich als Aspiranten für das Spiel des Lebens auf Mardakaan anmelden."
    Das war eine deutliche Warnung oder gar eine Drohung.
    Meine Zeit neigte sich ohnehin dem Ende zu. Wenn ich nicht in letzter Sekunde noch alles verpatzen wollte, mußte ich handeln. Das Risiko war nicht gering, aber ich sah keine andere Möglichkeit mehr, meine berechtigten Ziele zu erreichen.
    „Ich baue jetzt den Puffer ein", erklärte ich Path und Falco. „Dann werden wir ja sehen, ob die neue Schnittstelle zur Zentraleinheit fehlerfrei arbeitet oder nicht."
    Zu allem Überfluß sprach auch noch der Holokom an, den die LASHAT-Vi auf die CANTLERY abgestellt hatte. Es war Ronald Tekener. Er kündigte sein Kommen an.
    Ich begann zu schwitzen, während ich den Datenpuffer installierte. Zum Glück hatte ich Krächz gleich zu Beginn meiner angeblichen Reparatur so geschaltet, daß er den Inhalt des Datenpuffers in seinen Hauptspeicher übernehmen und danach im Puffer löschen würde, sobald der Kontakt zwischen den Modulen wieder bestehen würde. Damit würden sich die Spuren meines Eingriffs praktisch löschen, aber die Informationen standen dennoch zur Verfügung.
    Letzteres konnte ich nur hoffen, denn eine Möglichkeit der Überprüfung hatte ich nicht mehr, ohne Verdacht zu erregen.
    „Wie sieht es aus, Herr der Eisernen Jungfrau?" begrüßte mich Tek.
    „Ich hoffe gut", schrillte ich, womit ich meine Aufregung verriet. „Ich mache gleich einen ersten Test."
    Ich setzte das
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