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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter
Autoren: Unbekannt
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Er sehnte sich nach der Frau, die er liebte. Mit aller Kraft, die in seinem Herzen war, wünschte er sie sich herbei.
    Der SERUN fiel von ihm ab. Er ließ ihn achtlos liegen. Irgendwann würde ein Roboter auftauchen und ihn beiseite räumen. Sein Blick fiel auf die Liege im Wohnzimmer. Der Sog, den das einfache Möbelstück auf ihn ausübte, war unwiderstehlich.
    Er streckte sich aus. Er wollte die Arme unter dem Kopf verschränken, aber mitten in der Bewegung übermannte ihn die Müdigkeit. Mit seltsam angewinkelten Armen schlief er ein.
    Er träumte. Er befand sich irgendwo in einer konturlosen Weite, in der trübes, graues Halbdunkel herrschte. Er sah sich um, und mit einemmal bemerkte er einen Lichtfleck, der aus dem Hintergrund auf ihn zukam. Aus dem Lichtfleck ertönte eine Stimme.
    „Freund, es ist an der Zeit", sagte sie.
    Die Stimme kam ihm bekannt vor.
    Er hatte sie schon einmal gehört - damals, als er im Funkenregen der entkörperlichten Bewußtseine auf ES zutrieb, nachdem er sich von dem sterbenden V'Aupertir gelöst hatte.
    Damals schon hatte er sie als etwas Vertrautes empfunden. Aber es war ihm damals nicht gelungen, und es gelang ihm auch jetzt nicht, der Stimme ein Gesicht zuzuordnen, mit dem er den vertrauten Unbekannten hätte identifizieren können.
    „Du nennst mich Freund", sagte er. „Wer bist du, und wofür ist es Zeit?"
    „Wer ich bin, mußt du selbst ermitteln", antwortete die Stimme. „Sonst verlöre mein Ruf seine Wirkung."
    Es war nur ein Traum, aber er war äußerst wirklichkeitsnah. Perry Rhodan erinnerte sich später noch an jede Einzelheit. Nie würde er zum Beispiel die Bitterkeit vergessen, die er bei dieser Antwort empfunden hatte.
    „Ah, noch ein Rätselhafter", sagte er. „Einer, der meint, man dürfe mir nichts sagen. Mit zu vielen habe ich es in der Vergangenheit zu tun gehabt, die nur in Rätseln sprachen und doch erwarteten, daß ich sie immer verstanden hätte. Weißt du was? Scher dich zum Teufel!"
    Einen Augenblick herrschte Stille. Dann meldete sich die Stimme von neuem.
    „Ich verstehe, was dich bewegt, Perry Rhodan", sagte sie traurig. „Ich schere mich nicht zum Teufel, aber ich ziehe mich zurück. Aber laß dir noch eine Mahnung mit auf den Weg geben."
    „Ich kann dich am Sprechen nicht hindern", sagte Perry Rhodan bitter.
    „Du gehst schweren Zeiten entgegen", sagte die Stimme, jetzt ohne Emotion. „Die, auf die du bisher gebaut hast, sind deine Freunde nicht mehr. Deswegen sagte ich: Es ist an der Zeit, daß du deinen eigenen Weg findest. Es wird nicht leicht sein. Wenn du Hilfe brauchst, wende dich an mich."
    „An wen, in Drei Teufels Namen?" schrie Perry Rhodan voll unbeherrschten Zorns.
    Der Gefühlsausbruch zerriß den Traum. Er erwachte schweißgebadet. Aber die Müdigkeit hielt ihn immer noch in den Klauen. Ein paar Augenblicke lang starrte er in die Dunkelheit und glaubte, den Duft noch zu riechen, den Gesil in der kleinen Wohnung hinterlassen hatte. Dann sank er wieder auf den Rücken. Diesmal umfing ihn der Schlaf fest und traumlos. Er schlief ganze slechs Stunden, während die Kosmokraten ungeduldig warteten.
     
    *
     
    „Ich stand auf dem Gipfel des Berges", sagte Perry Rhodan. „Über mir schwebte wie eine silberne Wolke der Frostrubin. Ich sah den ganzen Kosmos. Ich sah ihn durchzogen von der Doppelhelix des Moralischen Kodes. Ich sah Messenger an den Kosmonukleotiden anlegen, Informationen übernehmen und sich wieder entfernen. Ich erkannte, wie der Prozeß der kosmischen Entwicklung ablief. Ich sah die Gesetzmäßigkeit. Ich hielt es für möglich, daß ich das Gesetz verstehen könne."
    Er unterbrach sich. Die Erinnerung hatte ihn gepackt. Er starrte vor sich hin ins Leere.
    Seine Zuhörer warteten - atemlos, wortlos.
    „Die Antwort kam auf mich zu", fuhr er fort. „Sie nahm materielle Gestalt an. Sie wurde zu einer riesigen Woge, die auf mich zukam und mich fortzuspülen drohte. Auf der Woge..."
    Mitten im Satz hielt er inne. Über Furaha, den Zwerg, der sich früher Kitisho genannt hatte, brauchten sie nichts zu erfahren. Sie würden nicht begreifen, was es mit den Parallelwirklichkeiten auf sich hatte, ihn womöglich für einen Phantasten halten, der einer Halluzination aufgesessen war. Nicht Taurec und Vishna, natürlich. Sie wußten, was ein Wirklichkeitsgradient war und wie parallele Realitäten zustande kamen.
    „Auf der Woge bildete sich eine Schaumkrone", verbesserte er sich. „Sie wirkte drohend.
    Ich verstand
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