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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir
Autoren: Jason Dark
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nur der zündende Funke. Noch einmal dachte sie über die Morde an den jungen Frauen nach und auch über die mit Lehm gefüllten Kisten.
    Nein, sie schaffte es nicht, eine Verbindung herzustellen. Alles blieb in einem diffusen Nebel zurück.
    »Shao…«
    Li hatte sehr leise gesprochen, und Shao reagierte erst verzögert.
    »Was ist denn?«
    »Ich… ich glaube, da ist jemand.«
    »Wo?«
    »Nein, nein, falsch«, sagte Li hastig, »ich glaube, da kommt jemand, denn ich habe Schritte oder Geräusche gehört.«
    Shao war wieder voll da. Sie blieb stehen und hielt den Kopf gedreht. Bisher hatten sich die beiden Frauen nicht um die andere Umgebung des Kellers gekümmert, nun aber kehrte die Gefahr plötzlich wieder zurück. Auch Shao war sich sicher, Stimmen zu hören, verbunden mit anderen Geräuschen außerhalb des Kellers.
    »Wir müssen weg, Shao! Wieder zurück in den Gang oder…«
    »Nein, wir bleiben hier und suchen uns ein Versteck. Sie werden uns holen wollen, nehme ich an.«
    Shao versuchte, sich in die Lage der Ankömmlinge zu versetzen. Wenn sie kamen, um die Kisten zu holen, dann würden sie erst diejenigen nehmen, die sich in ihrer Nähe befanden und am wenigsten weit getragen werden mussten. Deshalb war es besser, wenn sie die letzten Kisten nahmen und sich dahinter versteckten. Dann konnten sie nur noch hoffen.
    Shao zerrte Li einfach mit. Dann löschte sie das Licht und war froh, die Tür zugezogen zu haben.
    Beide Frauen duckten sich hinter die Kiste. Shao legte einen Arm um Li, um sie zu beruhigen.
    Mit angehaltenem Atem warteten sie. Es dauerte nicht lange, bis sie das Knarren einer zweiten Tür hörten, die sich langsam vor ihnen öffnete…
    ***
    Die Eurasierin, die zugleich Bardame war und auf den Namen Sabrina hörte, schaute mich aus ihren dunklen Augen an und nickte mir kaum merklich zu. »Ihr Freund bleibt aber lange weg.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Finden Sie?«
    »Ja.«
    »Sein Problem.«
    »Machen Sie sich denn keine Sorgen?«
    Ich schaute in das glatte Gesicht, das nicht zu weit von mir entfernt war. »Sollte ich das denn?«
    »Man kann nie wissen.«
    Da hatte Sabrina leider Recht. Man kann im Leben nie wissen, wie es weitergeht, und dieser Teil des Lebens steckte wieder voller böser Überraschungen.
    Es ging um drei Morde. Brutale Verbrechen, die an jungen chinesischen Frauen verübt worden waren, die hier in der Bar des Lokals mit dem Namen Dreifaches Paradies als Animiermädchen gearbeitet hatten.
    Unser Freund Chief Inspector Tanner hatte uns alarmiert. Wir hatten die dritte Tote gesehen, der ein linker Arm fehlte. Den anderen beiden waren die Beine amputiert worden. Die Leichen hatte man dann im Hafen gefunden.
    Tanner von der Mordkommission war mit seinem Latein am Ende. Er kam nicht weiter mit seinen Ermittlungen, weil er und seine Leute gegen eine Mauer des Schweigens liefen.
    So hatte er Suko und mich eingeschaltet, und dabei vor allen Dingen auf Suko Wert gelegt, denn er war Chinese, und von ihm erhoffte er sich ein Aufbrechen der Schweigemauer.
    So weit war es nicht gekommen, aber wir hatten dafür einen Hammerschlag des Schicksals mitbekommen, denn Sukos Partnerin Shao war in die Fänge unserer Feinde gelangt. Ohne dass sie etwas mit dem Fall direkt zu tun hatte, war sie hineingezogen worden. Das wussten wir von der Inhaberin eines Lebensmittelgeschäfts, die Zeugin gewesen war und uns berichtet hatte, dass man Shao und eine andere junge Frau einfach weggeschleppt hatte. Dabei hatte Shao nur ihrer Menschenpflicht nachkommen wollen und hatte versucht, die junge Chinesin zu befreien.
    Für uns war es einfach, eine Verbindung zu Tanners Fall und der Entführung herzustellen, und jetzt saßen wir beide auf heißen Kohlen und spürten die Angst.
    Ich hielt mich an der Bar auf, denn alle Spuren führten zu diesem Lokal, in dem sich der Gast auf unterschiedliche Art und Weise vergnügen konnte.
    Man konnte im »Dreifachen Paradies« essen und trinken, am Glücksspiel teilnehmen und zum Dritten einen Nachtisch genießen, der eben aus jungen, hübschen Chinesinnen bestand, die in der Bar, die Sabrina leitete, als Animierdamen arbeiteten.
    Suko war offiziell zur Toilette gegangen. Daran glaubte ich nicht. Er war in großer Sorge um Shao und war bestimmt dabei, den Geschäftsführer oder den Besitzer dieses Etablissements zu finden.
    Wir hatten von zwei Namen erfahren. Einmal ging es um einen gewissen Jacky Wong und zum anderen um einen Mann namens Aldo San Eng. Diese beiden
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