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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir
Autoren: Jason Dark
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ein Rekrut in der Grundausbildung.
    Die Frauen hörten nicht mehr, was sich die beiden Männer erzählten. Wichtig war nur, dass sie sprachen und andere Geräusche durch ihre Stimmen übertönten.
    Nun kam ihnen auch zugute, dass das Licht nicht strahlend hell und die Kisten Schatten warfen, die auch für Li und Shao als Deckung dienten.
    Die beiden Männer zeigten überhaupt kein Interesse an der Umgebung. Für sie musste alles klar sein, und den beiden Frauen war es zudem gelungen, ihnen geschickt aus dem Weg zu gehen. Sie hatten sich über den Boden geschlängelt und einen neuen Platz gefunden.
    Dort blieben sie liegen. Li presste ihr Gesicht gegen die angewinkelten Arme. Sie wollte nichts mehr sehen und lag so still wie ein Stück Holz auf dem Boden. Shao sah kaum, dass sie atmete, und sie war froh, dass Li so reagierte.
    Sie selbst hielt die Ohren gespitzt. Bisher war alles glatt gelaufen, doch nun schien die Sache zu kippen. Es gefiel ihr nicht, dass die beiden Männer so lange an der zweiten Kellertür stehen blieben.
    Eigentlich hätten sie schon längst verschwunden sein müssen.
    »Da stimmt was nicht«, sagte einer.
    »Wieso?«
    »Mein Gefühl.«
    »Was ist denn anders?«
    »Kann ich dir noch nicht sagen. Aber wir werden es bald wissen, meine ich.«
    »Quatsch, die Frauen sind sicher.«
    Der Skeptiker gab keine Antwort. Er blieb allerdings nicht untätig und tat etwas, was Shao nicht sah. Sie hörte undefinierbare Geräusche. Auch vernahm sie wieder die Stimme, die etwas vor sich hinmurmelte.
    »Was hast du denn?«
    »Da ist was mit der Tür passiert.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Die ist zwar geschlossen, aber sie sieht anders aus. Ich weiß es nicht genau.«
    »Was machen wir jetzt?«
    Die Antwort erfolgte nicht sofort, und beide Frauen mussten voller Spannung warten. Schließlich hatte sich der Sprecher zu einem Entschluss durchgerungen.
    »Pass auf, wir trennen uns. Du bleibst hier, und ich werde im Verlies nachschauen. Wenn ich sie sehe, dann hole ich dich nach.«
    »Das ist doch Mist. Wie sollen die denn da rausgekommen sein?«
    »Sicher ist sicher.«
    »Dann tu, was du nicht lassen kannst.«
    Die Entwicklung konnte den Frauen nicht gefallen. Wenn der Kerl merkte, dass sie aus dem Verlies verschwunden waren, würde er Alarm schlagen und alle Hebel in Bewegung setzen, um sie zu finden. Und dann würde eine Hetzjagd beginnen.
    Auch Li hatte alles gehört. Nach dem letzten Wort hob sie den Kopf an und wollte etwas sagen. Sie spürte sofort die Hand Shaos auf ihren Lippen und hörte die geflüsterten Worte, die an ihr Ohr drangen.
    »Bitte, nicht sofort. Ruhig.«
    Li nickte.
    Zugleich hörten sie, wie etwas mit der Tür geschah. Sie wurde geöffnet, und eine Stimme mahnte den zweiten Mann noch einmal, zurück zu bleiben. »Es dauert ja nicht lange.«
    »Lass dich nur nicht einwickeln.«
    »Keine Sorge.«
    Shao legte sich fast über Li, um sie ansprechen zu können. Sie hatte sich blitzschnell entschieden und flüsterte ihr etwas ins Ohr, wobei sie hoffte, dass Li auch reagierte und dabei ihre große Angst endlich überwand.
    »Hast du verstanden?«
    »Habe ich.«
    »Dann los.«
    Shao wich zurück. Sie wollte im Hintergrund bleiben und als böse Überraschung auftauchen. Sie war auch nicht mehr darauf bedacht, Geräusche zu vermeiden, denn die waren im Moment sogar sehr wichtig, aber sie wurden von einer anderen Person verursacht, und genau das war auch zwischen ihnen abgesprochen.
    Li richtete sich auf, als Shao dicht über den Boden hinweg von ihr weghuschte. Li war nicht leise.
    Sie trat mit den Füßen auf, und ihre Hand hinterließ einen dumpfen Laut auf der nahe stehenden Kiste.
    Der Mann fuhr herum!
    Was er sah, wollte er nicht glauben. Deshalb stand er für einen Moment bewegungslos auf der Stelle, aber es waren höchstens zwei Sekunden, dann startete er durch.
    Der Laut, der dabei aus seinem Mund drang, zeugte von seiner Überraschung. Er schüttelte den Kopf, er war mit einigen Sätzen bei Li, die sich nicht von der Stelle rührte. Genau das war mit Shao abgesprochen. Der Typ sollte sich ausschließlich auf Li konzentrieren, damit sie freie Bahn hatte.
    Starke Hände fassten Li, stemmten sie hoch und drückten sie sofort danach wieder zu Boden. Ein Fluch zischte in ihr Gesicht, und sie sah in den Augen des Mannes die kalte Mordlust.
    Shao war schon unterwegs.
    Sie lief lautlos und mit langen Schritten, die sie genau abgeschätzt hatte.
    Der Mann ahnte nichts. Er sah auch nicht, wie Shao
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