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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir
Autoren: Jason Dark
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den Rückzug antrittst und uns in Frieden lässt.«
    »Zum Beispiel?«
    Für einen Moment verengten sich die Augen in dem bärtigen Gesicht. »Es kann gut möglich sein, dass noch eine weitere Person zu Schaden kommt. Du verstehst?«
    Suko hatte das Gefühl, einen Kloß in der Kehle zu haben. Er konnte die Antwort nur flüstern.
    »Sprichst du von Shao?«
    »Bitte…?«
    »Du hast mich genau verstanden, Aldo!«
    »Ja, habe ich: Aber Shao?« Im Sitzen hob er die Schultern. »Habe ich den Namen erwähnt? Ich kenne viele Frauen, aber eine Shao ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.«
    Suko hatte Mühe, die Beherrschung zu bewahren. Auch bei ihm gab es eine Grenze. Sie war besonders schnell erreicht, wenn es dabei um eine geliebte Person ging. Er merkte auch, dass ihm das Blut in den Kopf stieg, auch weil Aldo so tat, als ginge ihn das alles nichts an.
    »Wo ist sie?«
    »Bitte?«
    »Wo habt ihr sie hingeschleppt?«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Du tust niemals etwas. Du machst dir deine verdammten Finger nicht schmutzig. Es ist ja alles so schrecklich einfach, aber das glaube ich nicht.«
    »Es ist mir egal, was du glaubst. Deshalb würde ich vorschlagen, dass du jetzt gehst und dich in dein Büro setzt. Ich bin sicher, dass diese… äh… diese Shao dich sehr schnell danach anrufen wird…«
    Aldo San Eng war einfach widerlich. Er fühlte sich überlegen, und das war er leider auch. Suko konnte nichts dagegen tun. Dieser Mann wusste, wo sich Shao befand, aber Suko hatte keine Chance, es auf dem normalen Weg herauszufinden. Er musste ihm glauben, und er musste zusätzlich daran glauben, dass Shao noch lebte.
    »Anrufen, sagst du?«
    »Genau.«
    Suko lächelte. Aber seine Augen blieben starr und die Blicke auf den gelben Teufel gerichtet. »Sie wird mich nicht anrufen, Aldo, denn ich werde nicht in meinem Büro sein.«
    »Das ist schade. Sie kann dich aber auch an einem anderen Ort erreichen, denke ich mir.«
    »Irrtum! Ich werde sie finden!«
    Aldo wollte lachen, aber der kannte Suko nicht. Blitzschnell bewegte sich der Inspektor auf ihn zu, riss den Überraschten hoch und schleuderte ihn herum. Er ließ ihn sofort los, damit Aldo am Boden landete, und Suko sprang genau im richtigen Moment zur Seite, denn dieser gelbe Teufel setzte sein Schwert ein. Bei Sukos Attacke war er nicht dazu gekommen. Vom Boden her schlug er kreisförmig zu und hätte Suko die Beine in Höhe der Knie abgeschlagen, wenn er getroffen hätte. Aber der Inspektor war blitzschnell in die Höhe gesprungen.
    Er hörte noch, wie die Klinge unter seinen Füßen hinwegpfiff und sah, wie Aldo sich auf dem Boden liegend herumwarf und mit einem geschmeidigen Sprung in die Höhe kam.
    Er hielt die Waffe mit beiden Händen fest, sprang auf Suko zu, lachte jetzt wie ein Teufel und drosch die Klinge nach unten, um seinen Gegner in zwei Hälften zu spalten…
    ***
    »Ruhig!« hauchte Shao ihrem Schützling ins Ohr. »Ganz ruhig. Es wird sich alles richten…«
    »Ich weiß nicht. Ich…«
    »Pst!«
    Beide Frauen mussten jetzt einfach still bleiben, denn an der zweiten Tür hatte sich etwas getan. Sie war weit aufgestoßen worden, und das Knarren der Angeln verstummte.
    Noch wurde das Licht nicht eingeschaltet, und sie hörten auch keine Schritte. Dafür Stimmen. Die beiden Männer unterhielten sich in ihrer Landessprache. Shao und Li spitzten die Ohren, um etwas zu verstehen. Im großen China gab es unzählige Dialekte, und es gab wohl keinen Menschen, der sie alle beherrschte.
    Dieses hier verstand zumindest Shao, denn es war der Kanton-Dialekt. Die Männer redeten davon, noch zwei Kisten zu holen, und das beruhigte beide Frauen zunächst.
    Dann wurde es hell!
    Unwillkürlich zuckten Li und Shao zusammen. Aber sie blieben hinter der Breitseite der Kiste hocken und hüteten sich davor, auch nur laut zu atmen.
    Sie hörten Schritte. Dann eine Stimme, die fragte: »Welche Kisten nehmen wir?«
    »Die ersten.«
    »Gut. Dann brauchen wir sie nicht weit zu tragen.«
    Der kurze Dialog hatte Shao und Li einigermaßen beruhigt. Wenn die Männer tatsächlich bei ihrem Vorhaben blieben, brauchten sie nicht tief in den Kellerraum zu gehen und würden erst gar nicht in ihr Nähe kommen. Das sah schon positiv aus.
    Sie waren froh darüber, dass die Kerle nicht von ihnen gesprochen hatten. Wahrscheinlich waren sie nur für diese bestimmte Aufgabe eingeteilt worden.
    Die Gefangenen sahen es nicht, aber sie hörten, dass die Männer unter der
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