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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath
Autoren: Unbekannt
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die Belagerung der Nagath-Fauna währte über eine Stunde. Tekener bestand darauf, den einmal eingeschlagenen Weg, sich nicht mit technischen Mitteln zu wehren, einzuhalten. Vi stimmte ihm in einem nicht ganz logischen Gemisch aus Furcht und Aggression letztlich doch zu. Auch die Defensivschirme blieben stabil.
    Dann trollten sich die Tiere ganz plötzlich. Das geschah völlig ziellos und ohne jede Ordnung.
    „Sie sind vom Zwang der Tiermeister befreit worden", Vermutete Jennifer. „Nun wird wohl etwas Ruhe einkehren. Und vielleicht zeigen sich dann die, die diesen Zirkus veranstaltet haben."
    „Selbst wenn es so sein sollte", stellte Ronald Tekener fest. „Wir sind erst einmal an Nagath angebunden."
    „Das ist richtig." Vi klang ganz normal. „Ob die 40 Tage ausreichen, kann ich jedoch nicht sagen. Meine internen Untersuchungen haben ergeben, daß ich den beschädigten Enerpsi-Antrieb nicht reparieren kann. Ich kann nicht einmal den Hauptfehler exakt lokalisieren."
     
    3.
     
    Pathythia Baal hatte schlicht und einfach Angst. Sie versuchte sich einzureden, daß noch nichts verloren war, aber das gelang nicht. Ihr SERUN war nicht mehr als ein Stück Material. Kein System funktionierte mehr. Das Anti-Mädchen konnte froh sein, daß der Totalausfall erst kurz nach der Bodenberührung erfolgt war.
    Die Luft war frisch und ließ sich herrlich atmen. Aber das war im Augenblick das einzig Positive an ihrer Situation.
    „So eine verdammte Schweinerei!" schimpfte sie.
    „Keilerei", quakte Plump, der Distelfrosch des Shabaren Longasc, der noch immer ihr Bein umklammert hielt. Das seltsame Wesen, von dem Path immer noch nicht wußte, ob sie es der Fauna oder der Flora zuordnen sollte, besaß den Hang, alles Gehörte mehr oder weniger falsch nachzuplappern.
    „Wo mögen Falco und Longasc stecken?" sagte sie mehr zu sich selbst.
    „Viele Ecken", plätscherte die grüne, stachelige Kugel.
    Plump ließ plötzlich das Bein los und fiel zu Boden. Er rollte ein Stück durch das flache Gras in Richtung der hohen Bäume. Dabei blubberte er etwas in einer Sprache vor sich hin, die Path nicht kannte.
    Das Mädchen orientierte sich.
    Sie war in einem schmalen Grünstreifen gelandet, der auf der einen Seite von einem langgezogenen Gewässer, auf der anderen von dicht stehenden Bäumen begrenzt wurde.
    Jenseits des Sees erstreckte sich ebenfalls ein undurchdringlich wirkender Dschungelwald. Ansonsten bot diese Landschaft nichts Auffälliges.
    Während sie durch das nicht einmal kniehohe Gras schritt, folgte ihr der Distelfrosch.
    Anhänglich war dieses Wesen ja, das wußte sie. Und sicher würde es seinen Herrn vermissen.
    Am Ufer des Gewässers war ein etwa zwei Meter hoher Haufen aus blanken Steinen aufgetürmt. Der Hügel sah nicht nach dem Bau eines Tieres aus. Hier mußten intelligente Wesen am Werk gewesen sein. Longasc hatte die Nagather erwähnt, erinnerte sie sich.
    Er hatte von Tiermeistern gesprochen, was immer er damit gemeint haben mochte. Es konnte sich dabei auch gut um Übertreibungen oder Märchen gehandelt haben, denn so wie Path den Raumfledderer einschätzte, war dieser ein Schwindler erster Güte, der für einen entsprechenden Vorteil sogar die Seele seiner Großmutter verscheuern würde.
    Es war warm. Path legte den nutzlos geworden SERUN ab und steckte ihre Füße ins Wasser. Ihre Unbekümmertheit war unecht. In Wirklichkeit hoffte sie, daß Tek und Jenny auftauchten und sie an Bord eines Beiboots nahmen. Sie wußte nicht genau, was geschehen war. Fraglos war die LASHAT angegriffen worden. Aber auch die Auswirkungen Cepors waren früher als erwartet spürbar geworden.
    Sie war zu leichtsinnig gewesen. Und sie hatte Falco und Longasc in diese Sache hineingezogen.
    „Und dich." Sie versuchte, Plump zu streicheln, aber der stellte seine Stacheln plötzlich in die Höhe und stieß einen leisen Pfiff aus.
    Eine Warnung?
    Path streifte den SERUN wieder über. Noch während sie das tat, hörte sie Geräusche.
    Etwas näherte sich. Sie nutzte den Steinhügel als Deckung aus und sah sich vorsichtig um. Plump verkroch sich zwischen ihren Füßen. Wenn die grüne Kugel sich nicht irrte, bedeutete das Gefahr.
    Hinter einer Buschgruppe tauchte eine Gestalt auf. Path mußte sich zusammenreißen, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Die Figur war fraglos ein Anti. Sie besaß sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem Vater Pholo. Der Mann schritt mit gemächlichen Schritten auf sie zu. Er hatte ihre Anwesenheit
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