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1263 - Das Wissen der Toten

1263 - Das Wissen der Toten

Titel: 1263 - Das Wissen der Toten
Autoren: Jason Dark
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Ein Glas brachte er auch mit, schenkte es zur Hälfte voll und nahm ebenfalls Platz, sodass die drei sitzenden Menschen einen Halbkreis bildeten.
    Nachdem Jane den ersten Schluck getrunken hatte, wandte sie sich an das Ehepaar. »Bitte, ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, aber in meinem Beruf benötige ich Informationen, und die sind am Telefon nur etwas spärlich geflossen.«
    Simon Jenkins nickte. »Es lag in der Natur der Sache, aber wir haben uns hier und vor allen Dingen außerhalb unserer Wohnung, getroffen, damit wir ungestört reden können. Hier werden wir nicht überrascht und können uns auch die Beweise anschauen.«
    Jane runzelte die Stirn. »Anschauen?«
    »Ja«, erklärte Tara, »wir haben die Beweise zum Glück auf einer Videokassette aufzeichnen können.«
    »Das ist gut.«
    »Zumindest ist es ein Anfang«, schränkte die Frau ein. »Sie haben dann eine Basis für Ihre Arbeit.«
    »Das ist gut«, erklärte Jane noch mal und stellte das leere Glas wieder zurück, »aber zuvor könnten Sie mir sicherlich sagen, worum es im Prinzip geht.«
    »Das werden wir auch. Willst du, es machen, Simon?«
    »Gern.«
    Tara war froh darüber, denn ihre Stimme hatte schon ein leichtes Zittern bekommen. Für Jane war es ein Zeichen, dass sie unter großer Nervosität litt.
    »Bitte, Mrs. Collins«, begann Simon und schaute dabei auf seine gepflegten Hände, »ich möchte vorwegschicken, dass wir Menschen sind, die mit beiden Beinen im Leben stehen, trotz unseres künstlerischen Berufs. Wir sind keine Spinner und haben eigentlich den Hang zur Realität nie verloren. Aber was da mit unserer Tochter Alexa passierte, das überstieg unsere Grenzen. Wir wissen uns keinen Rat mehr oder wussten es nicht, bis wir auf Sie kamen.«
    »Danke, das ehrt mich, Mr. Jenkins, aber wäre das Einschalten der Polizei nicht auch ein Weg gewesen?«
    »Nein, Mrs. Collins.«
    Die blauen Augen der Detektivin weiteten sich. »Wie können Sie das so strikt behaupten?«
    »Man hätte es uns nicht geglaubt und uns ausgelacht. Sie müssen davon ausgehen, dass das, was mit unserer Tochter passiert, nicht mit rechten Dingen zuging.«
    »Akzeptiert, Mr. Jenkins. Und was genau ging da nicht mit rechten Dingen zu?«
    Der Mann schaute seine Ehefrau an. Tara schüttelte nur den Kopf. »Bitte, Simon, sag du es.«
    »Ja, wenn du meinst.« Er lächelte etwas verloren. »Bitte, Mrs. Collins, ich möchte noch mal betonen, dass wir keine Spinner sind und uns auch nichts vormachen.«
    »Das glaube ich Ihnen gern, aber Sie sollten sich nicht zu viele Gedanken machen. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen. Da brauche ich nun mal Informationen.«
    »Das verstehe ich.« Simon Jenkins holte noch mal tief Luft, als müsste er Mut sammeln. Dann begann er zu sprechen, und schon der erste Satz war ein Hammer.
    »Unsere Tochter Alexa hat Kontakt mit dem Jenseits!«
    Jane Collins sagte nichts. Sie stellte allerdings fest, dass Tara und Simon Jenkins sie scharf beobachteten und dabei auf ihre Reaktion warteten.
    Die Detektivin lachte nicht, sie erschrak nicht, sie blieb einfach nur ruhig und fragte nach einer Weile: »Sind Sie sich da sicher?«
    »Ja«, erwiderten beide wie aus einem Mund.
    »Gut, akzeptiert. Dann darf ich Sie fragen, wie Sie darauf kommen, dass es so ist?«
    »Es sind ungewöhnliche Dinge passiert. Alexa ist von uns beobachtet worden. Ihr Verhalten hat sich verändert. Sie reagiert nicht so wie man es von einer Vierzehnjährigen erwartet. Sie ist sehr verschlossen, in sich gekehrt, nicht autistisch, das auf keinen Fall. Aber sie hat auch wenig Kontakt mit ihren Mitschülern und Mitschülerinnen. Man kann sie als eine Einzelgängerin bezeichnen. Aber das stimmt nicht, denn sie hat Kontakt.«
    »Zum Jenseits, wie Sie andeuteten - oder?«
    »Ja, so ist es. Sie hat Kontakt zum Jenseits und zu den Toten, wenn ich das mal so ausdrücken darf.«
    Simon Jenkins trank sein Glas leer, atmete wieder schwer und schüttelte den Kopf. »Sie können sich nicht vorstellen, wie schwer es uns gefallen ist, dies zu akzeptieren, aber es gibt keine Alternative dazu.«
    »Sie haben Beweise?«
    Er nickte.
    »Welche?«
    »Ihr Verhalten hat sich verändert«, erklärte Tara Jenkins, während ihr Mann sein Glas noch einmal mit Mineralwasser füllte. »Das ist kaum zu begreifen. Sie wurde nicht nur noch in sich gekehrter, sondern hat plötzlich Leistungen in der Schule gebracht, die praktisch explodiert sind.« Tara breitete die Arme aus, als stünde sie auf einer Bühne. »Sie
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