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1263 - Das Wissen der Toten

1263 - Das Wissen der Toten

Titel: 1263 - Das Wissen der Toten
Autoren: Jason Dark
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war in der Klasse plötzlich auf der Überholspur. Sie lief an allen anderen vorbei. Man konnte sie als perfekt einstufen, und sie ist mittlerweile so gut geworden, dass die Lehrpersonen daran denken, Alexa eine Klasse überspringen zu lassen.«
    »Das ist enorm«, gab Jane zu. »Aber Sie werden sich bestimmt auch erkundigt haben, wie es zu dieser Steigerung gekommen ist.«
    »Haben wir«, sagte Simon. »Und zwar durch den Kontakt mit dem Jenseits.« Er musste jetzt lachen.
    »Unsere Tochter hat sich das Wissen der Toten angeeignet. Und genau das ist unser Problem, Mrs. Collins, bei dem Sie uns möglicherweise helfen können.«
    Jane wusste, dass sie an der Reihe war und das Ehepaar Jenkins auf eine Antwort wartete. Sie runzelte die Stirn und dachte zunächst nach, weil sie nichts Falsches sagen wollte.
    »Ja, ich glaube Ihnen gern, dass Sie damit Ihre Schwierigkeiten haben. Ich möchte Ihre Worte auch nicht anzweifeln, aber haben Sie mal daran gedacht, dass sich Ihre Tochter auch normal so entwickelt haben könnte? Dass bei ihr der berühmte Knoten platzte? Ich weiß ja nicht, welche Leistungen sie vorher in der Schule gebracht hat…«
    »Nur durchschnittliche«, erklärte Simon.
    »Und dann passierte es?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Etwa vor einem halben Jahr. Ich betone noch mal, dass unsere Tochter sich nie irgendwelchen Freunden angeschlossen hat. Sie war schon immer eine Einzelgängerin, aber was dann passiert ist, das haben wir einfach nicht glauben können. Sie zog sich zum gleichen Zeitpunkt auch immer mehr zurück und lebte praktisch in ihrer eigenen Welt und baute eben den Kontakt zum Jenseits auf.«
    Jane schaute dem Mann in die Augen. »Das nehmen Sie bestimmt nicht nur an, sondern sehen es als eine Wahrheit oder Tatsache.«
    »Genau!«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Die Beweise!«
    Jane sagte nichts. Sie blickte Simon Jenkins nur an, der plötzlich lächelte. »Nein, Sie brauchen kein Sorge zu haben, dass unsere Erklärungen die Beweise sind, nach denen Sie gefragt haben. Ich habe andere, das heißt, wir haben für andere gesorgt.«
    »Und welche sind das?«
    »Optische. Wir haben unsere Tochter heimlich beobachten lassen und in ihrem Zimmer eine dieser kleinen Kameras versteckt. Es ist uns nicht leicht gefallen, glauben Sie mir. Im Nachhinein wissen wir jedoch, dass es der beste Weg gewesen ist.« Er deutete auf den Fernseher, zu dem auch ein Videorecorder gehörte. »Die Kassette habe ich bereits eingelegt. Sie ist abspielbereit.«
    »Alle Achtung«, sagte Jane. »Nicht jeder meiner Klienten trifft diese perfekten Vorbereitungen.«
    Tara, Jenkins winkte ab. »Machen Sie sich nicht zu optimistische Vorstellungen, Mrs. Collins. Es wird Sie zwar weiterbringen, aber damit haben Sie den Fall sicherlich nicht gelöst.«
    »Das denke ich auch. Nur bin ich gespannt darauf, mir die Beweise anschauen zu können.«
    »Kein Problem«, sagte Simon Jenkins. Er griff zur Fernbedienung. Mit der Kassette war alles klar.
    Sie lag bereits im Recorder und brauchte nur noch abgespielt zu werden.
    »Auch wenn wir Schauspieler sind, Mrs. Collins, was Sie jetzt zu sehen bekommen, das ist nicht gespielt. Es ist, wie man so schön sagt, das wahre Leben.«
    »Ich bin gespannt.« Jane setzte sich bequemer hin und lächelte. So hundertprozentig überzeugt war sie noch nicht, eben weil das Ehepaar zu den Schauspielern gehörte, doch was sie dann zu sehen bekam, das beeindruckte sie schon, und sie hatte das Empfinden, eine Geister-Show mitzuerleben…
    ***
    Der Film hatte ungefähr fünfundzwanzig Minuten gedauert und war faszinierend gewesen. Auch Jane hatte sich in seinen Bann ziehen lassen, und sie hatte zunächst mal nichts gesagt.
    Es war sehr still geworden, bis Simon Jenkins sich räusperte: »Das ist es dann gewesen«, erklärte er.
    »Eines muss ich noch sagen. Ich habe mehrere Aufnahmen zu einer zusammengeschnitten, sonst hätten wir hier Stunden sitzen müssen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, erklärte Jane Collins.
    »Da ist nichts getürkt. Alles, was Sie gesehen haben, entspricht der Wahrheit.«
    »Ich glaube es Ihnen, Mr. Jenkins. Und die Aufnahmen sind im Zimmer ihrer Tochter gemacht worden?«
    »Genau.«
    »Seien Sie mir nicht böse, aber das Zimmer sieht nicht so aus, wie man sich normalerweise das eines vierzehnjährigen Mädchens vorstellt. Ich hätte nicht darauf getippt, wenn ich keine Vorab-Informationen besessen hätte.«
    »Das ist richtig«, sagte Tara, »aber Alexa wollte es nicht anders. Sie liebt das
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