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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden
Autoren: Unbekannt
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überlegen zu erscheinen.
    „Wir machen's über den Computer, einverstanden?" schlug Sheela vor. „Er wird dir die nötigen Fragen stellen, und ich werde so tun, als gäbe es mich überhaupt nicht."
    Lofus Amiran bekundete sein Einverständnis durch ein Kopfnicken. Sheela tippte über die Symboltasten die Fragen ein, und der Computer setzte sie akustisch um.
    Zuerst mußte der Hornexer seine persönlichen Daten wiederholen - er war 76 Cptn.- Hornex-Jahre alt, was etwa halb so vielen Terra-Jahren entsprach -, dann mußte er erzählen, wie er nach Terra gekommen war, was er hier wollte, und so fort.
    „Ich habe mich Patriarch Remus Corgam-Impetus anvertraut", erzählte der Hornexer, und Zorn kam in ihm auf. „Ich gehörte der vierköpfigen Diplomatengruppe an. Wir glaubten dem Wort eines Springer-Patriarchen, daß er seine Beziehungen zur LFT-Regierung für uns einsetzen würde. Wir wollten Wirtschaftshilfe für Cptn. Hornex von Terra. Remus, dieser falsche Zeuk, behauptete, daß die LFT noch nie ein diesbezügliches Ansuchen abschlägig behandelt habe. Er erwartete sich zwanzig Prozent Provision. Als wir im Solsystem ankamen, begann gerade der Virenschiff-Rummel. Remus ließ seine Sippe im Stich und setzte sich mit meinen Begleitern auf ein Virenschiff ab. Diese Zeuke!
    Um ein Haar hätten sie mich dazu überredet, ebenfalls zu einem Ehrlosen zu werden. Aber... ich blieb standhaft."
    Lofus Amiran wurde bei den Impetus noch einige Zeit geduldet, aber als diese mit dem Walzenraumer nach M13 zurückkehrten, beschloß er, auf Terra zu bleiben, um seine ursprüngliche Mission zu beenden. Aber...
    ... die dekadenten Terraner glauben dem Wort eines Ehrenmanns nicht", führte er weiter aus. „Und da ich nicht im Besitz einer Regierungsvollmacht als Handelsdelegierter war, drehten sie mich durch die Mühle ihres Verwaltungsapparats. Die schlimmste Folter für einen aufrechten Mann ist der Bürokratismus. Schließlich verwiesen mich die Beamten an dieses Konsulat."
    „Hast du denn überhaupt einen Regierungsauftrag?" wollte der Computer wissen.
    „Ich bin eine hochgestellte und geachtete Person", erklärte der Hornexer. „Ich kann auch ohne Auftrag für das Wohl meiner Heimatwelt kämpfen."
    Gib es nur zu, daß du dich persönlich bereichern wolltest, dachte Sheela bei sich, aber sie hütete sich, diesen Verdacht auch auszusprechen.
    Auf die Frage, was sich Lofus Amiran nun erwarte, antwortete er: „Die Unterstützung des Konsuls bei meiner Mission. Vorerst würde ich mich aber auch mit einer kleinen finanziellen Unterstützung für mich begnügen."
    „Du bekommst aus der Staatskasse einen einmaligen Zuschuß von fünfhundert Galax", beschloß der Computer, und Sheela konnte sich über dessen Großzügigkeit nur wundern.
    Lofus Amiran war nichts als ein kleiner Gauner, aber der Computer warf für ihn eine Kreditkarte über die genannte Summe aus. Der Hornexer nahm sie mit spitzen Fingern und einem Gesicht, das Todesverachtung ausdrückte, an sich.
    „Wo bleibt dein Dank?" fragte er Sheela streng, nachdem er die Kreditkarte in seinem Ertrusergewand verstaut hatte. „Oder wie willst du dich für die Ehre erkenntlich zeigen, daß ein Mann aus deiner Hand ein Geschenk annimmt?"
    „Das ist ein ziemlich plumper Annäherungsversuch", erwiderte Sheela. „Besser du versuchst es im Untergrund, mit deiner Methode eine Bettgenossin zu fischen."
    Er sprang auf und spannte sich wie ein Tiger zum Sprung. Für einen Moment bekam es Sheela mit der Angst zu tun. Aber dann sagte der Hornexer nur: „Hüte deine Zunge, Weib!"
    Mit geballten Fäusten drehte er sich um und verließ mit einem letzten Fluch das Konsulat.
    Am nächsten Tag erschien er wieder zur selben Zeit und beantragte neuerlich einen Zuschuß in derselben Höhe. Und der Computer zahlte ihn ihm aus.
    „Das war nicht klug", sagte Sheela zum Computer. „Auf diese Weise werden wir den nie los."
    Und so war es. Lofus Amiran kam nun regelmäßig, um sich Tag für Tag 500 Galax abzuholen. Sheela konnte das nicht einmal unterbinden, der Computer bestand auf der Auszahlung. Andererseits begann sich Sheela an die Besuche des Hornexers zu gewöhnen und sogar darauf zu freuen, denn er war der einzige Mensch, zu dem sie über das Konsulat Kontakt hatte. Und am vierten Tag fragte sie ihn ziemlich unverblümt, ob er nicht etwas von dem Geld, das ihm so leicht in den Schoß fiel, auch in sie investieren wolle.
    Lofus Amiran nahm das Angebot großzügig an und führte Sheela an
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