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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden
Autoren: Unbekannt
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Bürgerin Rogard", sagte Gerotas freundlich. „Es könnte ja sein, daß jemand hier Zuflucht sucht..."
    „Wem sollte so etwas einfallen", rief Sheela und warf verzweifelt die Arme in die Luft. „Ihr seid die einzigen Besucher, seit meinem Dienstantritt. Und, fürwahr, ich könnte mir charmantere Besucher vorstellen!"
    „Ich glaube, wir werden dich nicht mehr belästigen", sagte Gerotas, nachdem er mit Mandrill einen Blick getauscht hatte. „Wir sind hier fertig."
    „Und ich stehe dumm da", sagte Sheela. „Wollt ihr mich nicht darüber aufklären, was das alles soll?"
    Gerotas zögerte, dann erklärte er: „Es geht um den Leumund von Cptn. Hornex. Wirklich nur reine Routineüberprüfung, die einer eventuellen Aufnahme in das Galaktikum vorausgeht."
    Sheela glaubte ihm nicht. Nachdem die beiden und ihr Roboter abgezogen waren, hatte sie plötzlich einen ganz bestimmten Verdacht. Sie überprüfte den Computer und stellte fest, daß mit ihm manipuliert worden war. Eine eingehendere Überprüfung zeigte, daß sämtliche Informationsspeicher abberufen worden waren und den Spionen nicht einmal der konsulatseigene Kode heilig gewesen war. Sheela kombinierte und kam zu dem Schluß, daß Mandrill und der Roboter sich den Computer vorgenommen hatten, während Gerotas sie ablenkte.
    Etwas Ähnliches hatte sie noch nie erlebt. Nachdem ihre Empörung etwas verraucht war, fragte sie sich, wozu das alles gut war. Sie hatte gute Lust, sich an Galbraith Deighton persönlich zu wenden, um ihn auf die Methoden seines Sicherheitsapparates aufmerksam zu machen.
    Als es tags darauf wieder an der Konsulatstür läutete, brauchte sie an der Identität der Besucher nicht mehr zu rätseln.
    Sie betätigte den Türspion und sagte gleichzeitig in die Gegensprechanlage: „Gerotas, Mandrill und Roboter, immer herein mit euch. Gibt es denn etwas, was ihr noch nicht ausspioniert habt?"
    Aber diesmal handelte es sich zu ihrer größten Überraschung nicht um die Sicherheitsbeamten, sondern um einen einzelnen Mann.
    Er sagte: „Ich bin Lofus Amiran Karifodus. Bürger und Angehöriger des Patriarchats von Cptn. Hornex. Ich brauche Unterstützung."
    Sheela war so perplex, daß sie im ersten Augenblick keinen Ton hervorbrachte. Es kam auch zu überraschend, plötzlich einen Hornexer in Fleisch und Blut vor sich zu haben.
    „Ich habe gar nicht gewußt, daß es auf Terra einen Hornexer gibt", sagte sie ungläubig.
    „Und ich hatte keine Ahnung, daß es auf Terra eine Interessenvertretung meiner Heimatwelt gibt", antwortete der Hornexer mit einer seltsam hohen Stimme, die nicht zu seiner Erscheinung paßte. „Erst die terranischen Behörden verwiesen mich an das Konsulat. Und hier bin ich. Darf ich eintreten?"
    Die letzten Worte klangen mehr wie eine Forderung als eine Bitte.
    „Die Tür ist offen."
     
    *
     
    Er war groß, bestimmt 2,10 Meter. Ein Riese von einem Mann. In den Schultern breit und um die Mitte von einiger Fülle. Und dennoch war ihm der overallähnliche Anzug um zwei Nummern zu groß.
    Sein Schädel war wie aus Granit gemeißelt mit kalt und streng blickenden, dicht beieinanderliegenden Augen, einer schmalen, scharfrückigen Nase und einem sehr breiten und volllippigen Mund, dessen Winkeln nach unten gezogen waren. Er hatte eine spiegelglatte Glatze, und man meinte, daß all das Haupthaar, das keinen Weg durch die Schädeldecke fand, ihm an den Augenbrauen wucherte.
    „Eine Frau!" sagte er bei Sheelas Anblick, und damit drückte er seine ganze Verachtung gegenüber dem weiblichen Geschlecht aus.
    „Na und?" sagte Sheela herausfordernd. Ihr kam es nicht darauf an, den einzigen Hornexer, den sie bis zu diesem Zeitpunkt kennen gelernt hatte, notfalls vor die Tür zu setzen. „Du mußt schon mit mir vorlieb nehmen, Lofus Amiran. Außer mir ist niemand im Konsulat. Dr. Esperanto, der Konsul, hat sein Amt noch nicht angetreten."
    „Ausgerechnet", sagte der Hornexer mit einem Seufzer. „Und das mir. Ich kann mich nicht an eine Frau um Unterstützung wenden."
    „Wir haben auch einen Computer, der ist geschlechtslos", sagte Sheela. „Schalten wir den einfach dazwischen."
    „Einverstanden", stimmte der Hornexer zu. Er straffte sich, als Sheela ihm mit einem Handzeichen zu verstehen gab, vor dem Terminal Platz zu nehmen. Sie mußte sich ein Lächeln verkneifen, denn sie hatte noch keinen Mann gesehen, der sich ihr gegenüber so verkrampft gab. Es amüsierte sie, daß sich Lofus Amiran dermaßen anstrengte, ihr gegenüber
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