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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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mittlerweile verklungen, aber sie atmete hart und hektisch, als litte sie unter Jamiels Anblick.
    »Was haben Sie?«
    »Er…er…«
    »Er liegt oben in meinem Haus. Tot. Ja, er ist tot. Er liegt tot auf dem Speicher.«
    Ich begriff nichts. Vielleicht war auch in den letzten Stunden zu viel auf mich eingestürmt, und die Frau konnte ich auch nicht mehr fragen, denn sie wich vor uns zurück, als hätten wir die Pest und hielt zudem noch eine flache Hand gegen den Mund gepresst.
    Es war auch nicht die Zeit, das jetzt an diesem Ort zu klären, denn das Monstrum auf dem Dach war wichtiger. Es musste sich vorkommen wie der große Boss, der alles unter seiner Kontrolle hatte.
    Den Zahn allerdings wollte ich ihm ziehen. Deshalb hatte ich auch Jamiel mitgenommen. Er war meiner Ansicht nach der perfekte Lockvogel für die Bestie.
    »Hör zu!«, flüsterte ich. »Du weißt, dass er dich sucht. Er will dir die Kraft aussaugen. Aber er wird es nicht schaffen. Nur weiß er das nicht. Wenn du zur Mitte der Straße gehst und dort stehen bleibst, wird er dich sehen, und dann muss er etwas unternehmen, weil er sich provoziert fühlt. Hast du verstanden?«
    »Das habe ich.«
    »Dann geh jetzt los und bleibe möglichst dicht neben der Leiche stehen. Da kann er dich einfach nicht übersehen.«
    Er drehte den Kopf. »Und was ist mit dem Kreuz?«
    »Du kannst es behalten!«
    »Danke.«
    Jamiel sagte nichts mehr. Es hätte auch keinen Sinn gehabt, weitere Fragen zu stellen. Es war alles gesagt worden. Jetzt zählten allein Taten.
    Suko, der sich etwas von uns entfernt hatte, kam wieder auf mich zu und nickte. »Es ist alles irgendwie schief gelaufen.« Er schluckte, bevor er weitersprach. »Ich habe mir die Leiche angesehen. Der Kollege sieht schlimm aus. Dieses Monster hat nicht gehandelt wie ein normaler Vampir, er hat zwar zugebissen, aber wenn du die Wunde siehst, kannst du nur den Kopf schütteln. Er hat ihm fast den Hals auseinander gerissen. Grauenvoll.«
    »Es war sein letztes Opfer, das schwöre ich.«
    Auch ich blieb nicht mehr stehen und ging mit kleinen Schritten nach vorn. Die anderen Kollegen hatten mitbekommen, was da ablief. Sie besaßen keine genauen Informationen, aber sie spürten, dass etwas im Busch war und sich eine Veränderung anbahnte.
    Sie hielten sich zurück. Auf Jamiel, Suko und mich richteten sich zahlreiche Augenpaare. Die Sirenen jaulten nicht mehr. Auch die Männer der Feuerwehr fuhren keine Leitern aus, das Netz der Spannung lag über dem Geschehen und hatte alles in seinen Bann gezogen.
    Ich blieb nicht an Jamiels Seite. Bis zur Mitte der Straße ließ ich ihn allein gehen. Er stoppte neben der Leiche und konnte von oben einfach nicht übersehen werden.
    Ich richtete meinen Blick gegen das Dach, weil ich erfahren wollte, wie das mordgierige Monstrum dort reagierte. Es stand noch immer da wie zum Sprung bereit, aber auch jetzt stieß es sich nicht ab.
    Es glotzte nach unten und musste mittlerweile auch gesehen haben, was sich hier auf der Straße abspielte.
    Noch reagierte es nicht. Es dauerte bestimmt nicht lange, dann griff es ein. Das musste es, denn es war der Jäger. Er wollte die Engel haben, um sie auszusaugen.
    Jamiel reagierte ganz in unserem Sinne. Er legte den Kopf zurück, er breitete die Arme aus und schaute in die Höhe. Seine Haltung sollte den Vampir provozieren.
    Das passierte auch.
    Wir alle hörten das Brüllen vom Dach her. Als schaurige Botschaft fegte es in die Tiefe und ließ nicht wenige der hartgesottenen Polizisten zusammenzucken.
    Jamiel brauchte nichts zu tun. Er konnte warten, bis die Dinge in Fluss gerieten. Jetzt war die andere Seite aufgefordert, etwas zu tun, und das passierte auch.
    Der irre Schrei deutete auf den Beginn hin. Gleichzeitig stieg die Bestie in die Luft. Ihre Schwingen wölbten sich auf, als wollten sie über dem Kopf ein Zelt bilden. Der Wind spielte in diesem Moment auch mit. Er fuhr in die Schwingen hinein, und die dürren Beine schnellten sich vom Dach. Dann bewegten sich die Schwingen wie bei einem trägen Vogel, der langsam auf sein Ziel zusank.
    Aber es war kein Vogel. Es war eine Bestie, die nach Blut gierte. Sie brüllte mit einer irren Lautstärke nach unten, als wollte sie durch ihr Geschrei alles hinwegfegen.
    Auf dem Dach hatte sie relativ klein ausgesehen. Jetzt sahen alle, welche Spannweite die beiden Schwingen besaßen. Einige der Kollegen hoben ihre Waffen an. Ich wollte auf keinen Fall, dass sie schossen, denn auch Suko und ich hielten uns
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